Das Bewusstsein, dass es eine alte und eine neue Natur in uns gibt, hilft auf dem Weg der Befreiung sehr weiter. Denn wenn ich weiß, dass der eine Motor schlecht ist und schlecht bleibt, brauche ich nicht zu versuchen, ihn zu verbessern. Und wenn ich weiß, dass Gott mir neues Leben geschenkt hat, dass nicht verbessert werden muss, ist klar, dass dieser neue Motor einfach laufen muss ...
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Wir haben gesehen, dass die praktische Befreiung damit zu tun hat, dass ich erkenne, dass ich
zwei Naturen in mir habe, dass da eine neue Natur ist, dass ein verändertes Leben, eine
veränderte Identität vorhanden ist, dass da aber noch eine alte Natur vorhanden ist,
eine Macht, ein Motor in mir, die in mir wohnende Sünde, das Fleisch, das mich nach unten zieht
und dass diese Natur sogar die Überhand in mir hat.
Dieser Überhand, weil ich nicht wegkomme davon, weil ich das tue, was ich hasse und
das zeigt, dass ich Christ bin, denn ich hasse das Böse nur, wenn ich ein bekehrter
Mensch bin, wenn ich eine neue Natur besitze, wenn ich von neuem geboren worden bin.
Wir haben bei dem letzten Podcast damit geschlossen, dass eben nicht das Gute, das ich will, ausgeübt
wird, sondern dass ich das tue, was böse ist, was ich nicht will.
Ich komme davon nicht weg.
Da ist in mir ein Motor, eine neue Identität, aber die setzt sich nicht durch, die hat nicht
die Oberhand, sondern das Böse.
Das ist doch komisch.
Ich will das nicht, aber ich komme nicht davon weg.
Dieses Bewusstsein ist gut, dass du das hast und dieses Bewusstsein brauchst du auch. (00:01:02)
Es gibt keinen Gläubigen, der nicht durch diesen Prozess hindurch muss.
Du bist also nicht irgendwie ein Sondermensch, der jetzt irgendwie unter dieser Laster zusammenbricht,
säuft, sondern du bist jemand, der genau das erlebt, was Paulus hier beschreibt und
was auch immer deine Sünde ist, das kann ein sexueller sein, das kann eine andere moralische
sein, das kann eine Sucht sein, das sind Dinge, die wir nötig haben, nicht dass wir uns da
hineinbegeben wollen, die wir nötig haben, um zu erkennen und zu erleben, was Befreiung
ist.
Denn dieser Mensch, der strengt sich an, der will ja gar nicht das Böse tun, der strengt
sich an, aber der schafft das nicht, weil wir lernen müssen, wir können uns selbst
nicht befreien.
Vers 20.
Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die
in mir wohnende Sünde.
Das hatten wir, was jetzt hier in Vers 20 steht, in Vers 17 auch schon mal.
Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.
Aber der Mensch ist jetzt weitergekommen, der sieht, da gibt es zwei Naturen, da gibt (00:02:04)
es eine Veränderung in meinem Leben, aber nicht mehr ich bin es, sondern die in mir
wohnende Sünde.
Ist das jetzt irgendwie ein Fremdkörper, irgendwas, was da in meinem Fuß, in meinem
Knie, in meinem Bein ist?
Nein!
Das ist immer noch etwas, was essentiell zu dir gehört, solange du auf der Erde bist,
eine Natur, von der du dich nicht befreien kannst.
Aber es ist nicht dein Ich, es ist nicht mehr der erneuerte Mensch, es ist nicht mehr der
von neuem geborene Mensch, sondern es ist ein Motor in dir, den du identifizieren kannst,
den du erkennen kannst und wo du jetzt ein Bewusstsein bekommen musst, was ist denn da
mit eigentlich?
Was kann ich damit machen oder kann ich da gar nichts mit machen, wie kann ich damit
umgehen?
Also finde ich das Gesetz für mich, der ich das Rechte ausüben will, dass das Böse bei
mir vorhanden ist.
Also finden wir ein Gesetz, damit ist nicht das Gesetz vom Sinai gemeint, sondern finde
ich eine Gesetzmäßigkeit, finde ich einen Ablauf in meinem Leben, finde ich einen Prozess (00:03:02)
in meinem Leben, nämlich die Gesetzmäßigkeit, ich will das Gute tun, das was Recht ist,
was in Übereinstimmung, könnten wir sagen, mit dem Gesetz ist, was in Übereinstimmung
mit Gottes Gedanken ist, aber ich finde irgendwie keinen Weg, dass ich das Rechte tue, sondern
das Böse ist vorhanden und das setzt sich durch.
Also dieses Bewusstsein, das schärft sich jetzt, da sind zwei Naturen in mir, da bin
ich als ein neuer Mensch, als ein veränderter Mensch, da ist aber etwas Böses und das hat
Macht über mich, denn ich habe Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen,
mein Herz möchte Gott Wohlgefallen, ich möchte ihm dienen, ich möchte das tun, was
ihm Freude macht, ich möchte gerade nicht das tun, was Böse ist.
Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet
und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern
ist.
Ich stelle also fest, dass in dem, was ich tue, was mein Leben ausführt, in meinen Gliedern, (00:04:01)
was ich eben tue, was ich sage oder was ich empfinde, das heißt, was ich ein Begierden
da erlebe und was ich tue, wohin ich gehe, was meine Hände tun, dass da irgendwie ein
anderes Gesetz ist.
Ja, in dem Inneren möchte ich Gott Wohlgefallen, aber das, was meine Hände tun, was meine
Füße tun, was mein Mund tut, was meine Begierden in mir vollbringen, das ist geradezu das Gegenteil
davon.
Da ist eine andere Gesetzmäßigkeit.
Eine innere Gesetzmäßigkeit ist, dass ich dem Herrn folgen möchte, dass ich ihm verherrlichen
möchte, dass ich Wohlgefallen habe an dem, was Gott möchte.
Und ich stelle fest, meine Glieder machen gerade das Gegenteil davon.
Liegt das nun an der Hand?
Liegt das an dem Fuß?
Natürlich nicht.
Das liegt an mir.
Das liegt an meinem Herzen.
Ich möchte das Gute tun.
Ich kann das nicht.
Und dann sagt Paulus, er spricht nicht von sich selbst hier, aber er nimmt das in der
Ich-Form, weil wir das selber persönlich erleben, empfinden müssen, sagt er dann in
Vers 23 und Vers 24, ich elender Mensch.
Ja, das ist ja wirklich so.
Ich will das Gute tun, ich kann das aber nicht.
Das ist doch elendig. (00:05:01)
Und wenn man das mal einen Tag versucht hat, dann ist das ja schon schlimm.
Wenn man das mal eine Woche getan hat, dann wird das noch schlimmer.
Wenn man das mal einen Monat getan hat, wird das noch schlimmer.
Aber wenn das nicht nur ein Jahr ist, wenn das über Jahre ist.
Und es gibt Brüder, die sprechen davon, dass sie über zehn Jahre in einem solchen Zustand
gewesen sind.
Das wirst du wahrscheinlich noch gar nicht so lange.
Aber da kann man verstehen, da geht man dran zur Grunde.
Das kann doch nicht sein.
Ich möchte das Gute, ich kann das aber nicht.
Das ist doch elendig.
Da will ich nicht mehr leben.
Was soll das denn noch für einen Sinn haben, ein solches Leben?
Ich elender Mensch.
Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Ich habe mich bemüht.
Ich habe mich angeschränkt.
Ich habe das einen Tag versucht.
Ich habe das zehn Tage versucht.
Und da habe ich es auch geschafft und dann bin ich wieder gefallen.
Ich habe es mal 20 Tage versucht und dann bin ich wieder gefallen.
Ich strenge mich an, aber irgendwie komme ich nicht weiter.
Ich elender Mensch.
Gibt es denn niemanden, der mich retten kann?
Ach, das ist ja die Lösung.
Das ist ja ein Schlüssel schon.
Ich kann es nicht selbst, ich muss gerettet werden.
Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Wer wird mich retten?
Nicht von dieser Macht der Sünde, nicht von dieser alten Natur. (00:06:04)
Von der kannst du nicht gerettet werden, außer wenn der Jesus kommt, um uns in den Himmel
zu holen.
Solange wir auf der Erde sind, haben wir diese alte Natur.
Aber wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?
Von diesem Mechanismus in mir, von dieser Gesetzmäßigkeit, die immer nur dazu führt,
dass ich sündige?
Dafür brauche ich einen Retter.
Wer wird mich?
Das kann ich selbst nicht.
Also muss es ein anderer machen.
Und das ist ein zweiter, elementarer Schritt.
Der erste ist, ich unterscheide, da gibt es etwas Böses in mir, da gibt es etwas Gutes
in mir.
Aber das Böse hat Oberhand.
Zweitens, oder der zweite Schritt ist dann, ich komme davon nicht weg.
Ich kann das nicht.
Drittens, also muss das ein anderer tun.
Und den gibt es.
Wer wird mich retten?
Ich danke Gott durch Jesus Christus und seinen Herrn.
Wie bitte?
Ich danke Gott?
Ich bin ein elender Mensch und auf einmal ist das verändert?
Ja, ich danke Gott, dass ich gar nichts selber tun muss.
Du kannst nichts tun.
Du kannst dich noch so viel anstrengen. (00:07:01)
Du kannst noch so viel in Gottes Wort lesen.
Das bringt dich da nicht weiter.
Du kannst noch so viel jemandem anders nachfolgen, der ein gutes Leben führt.
Das führt dich davon nicht weg.
Du kannst sogar auf den Herrn Jesus sehen, aber du kommst davon nicht weg.
Nein, ich brauche einen Retter.
Ich danke Gott, wenn ich das erfasse.
Ich selber kann nichts tun.
Ich brauche auch nichts zu tun.
Du kannst dich anstrengen, 100 Jahre lang und du kommst nicht davon weg.
Aber es gibt jemand, der mich rettet.
Ich danke Gott durch Jesus Christus und seinen Herrn.
Da gibt es jemand, der mich wegziehen kann.
Man hat das verglichen mit einem Magneten, der mich nach oben zieht, der mich aus dieser
elenden Gesetzmäßigkeit herausführt.
Das ist Gott durch den Herrn Jesus.
Also diene ich selbst mit dem Sinn, dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.
Also gibt es nicht nur die Unterscheidung von der Sünde in mir und von dem neuen Leben,
sondern ich weiß, dass ich mit meinem Erneuerten, mit meinem gereinigten Herzen, mit meiner (00:08:02)
neuen Natur, mit dem neuen Leben dem Gesetz Gottes diene.
Nicht, dass ich mich jetzt unter das Gesetz vom Sinai stelle, sondern dass ich dem diene,
was Gott verherrlicht, dass ich das tue, was Gott Freude macht.
Und mit dem Fleisch, mit diesem sündigen Motor in mir diene ich dem Gesetz der Sünde.
Es ist also jetzt nicht nur eine Unterscheidung, sondern ich habe ein Bewusstsein, da gibt
es einen Motor in mir, der tut immer dieses.
Und dann gibt es einen anderen Motor, der aber von Gott ist und der von Gott gefördert
wird, der von Gott gestützt wird, der Christus als Inhalt hat, als Mittelpunkt und damit
diene ich Gott.
Das ist natürlich noch nicht die Lösung, aber das ist schon der wesentliche Schritt
zu der Lösung, dass ich sehe, da sind zwei Mächte in mir und da gibt es eine, die ist
von Gott und da gibt es eine, die ist von der Sünde.
Und wenn die eine wirksam ist, dann braucht die andere nicht wirksam zu werden.
Wenn die Sünde wirksam ist, dann wird das Gute in mir nicht wirksam.
Aber wenn das eben, was in meinem Sinn ist, in meinem veränderten Sinn, in meinem erneuerten
Sinn, in meiner neuen Gesinnung, wenn das wirksam ist, dann diene ich Gott. (00:09:03)
Also wenn das wirksam wird, wenn das tätig wird, dann kann ich Gott dienen, dann brauche
ich nichts dem Bösen zu folgen, der Sünde zu dienen.
Das ist ein Elementarer, das ist eben ein ganz wesentlicher Schritt, um dann zu der
Schlussfolgerung zu kommen, die wir beim nächsten Mal uns anschauen.
Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Da gibt es etwas in mir, was eben gerade dazu führt, dass ich nicht mehr ein sündiger
Mensch bin, dass ich nicht mehr unter der Macht der Sünder stehe, sondern dass ich
zu Christus gehöre.
Das schauen wir an.
Also wir halten noch einmal fest.
Erstens, wir sind keine Sünder mehr.
Zweitens, es gibt in mir zwei Naturen.
Die eine will das Gute, die andere will das Böse.
Drittens, ich bin aber unter der Macht dieser alten Natur.
Ich komme davon selber nicht weg.
Viertens, da kannst du dich anstrengen.
Solange du willst, du kommst persönlich davon nicht weg.
Fünftens, das eine ist aber klar, das ist ein elender Zustand, den Gott so nicht will, (00:10:01)
den du aber erkennen kannst.
Sechstens, du darfst nicht übersehen, dass es etwas in dir gibt, was erneuert ist, was
gut ist, was Gott dient.
Das wird immer Gott dienen und das wird immer auch deine neue Identität sein, dein neuer
Zustand sein.
Aber siebtens, das alte ist auch vorhanden und das wird immer da sein und davon wirst
du nicht wegkommen.
Das wird bei dir bleiben und das wird das Böse tun.
Wie also kann ich jetzt in meinem Leben glücklich sein, dass eben das Gute wirksam wird?
Und das ist Kapitel 8.
Damit wollen wir uns dann beim nächsten Mal beschäftigen.