Wenn man erkannt hat, dass wir dem Gesetz gestorben sind, stellt sich natürlich die Frage: Warum gibt es dann überhaupt das Gesetz? War das ein Fehler? Ist das Gesetz einfach nicht vollkommen genug? Die Antwort ist: Das Gesetz hat einen wichtigen Platz - auch im Blick auf die Befreiung!
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Wir kommen jetzt in Römer 7, Abfer 7 zu einem ganz wichtigen Abschnitt.
Man könnte zuerst denken, warum brauchen wir jetzt noch eine Belehrung über das Gesetz?
Aber das Gesetz ist ja etwas gewesen, das Gott selbst eingeführt hat.
Nun, wir, die wir aus den Nationen kommen, wir standen nie unter diesem Gesetz.
Obwohl, wie wir in 1. Timotheus 1 lernen, das Gesetz eben eine Botschaft an den ungläubigen Menschen hat.
Aber wir selbst, mit uns, hat Gott kein Gesetz gemacht.
Wir standen nicht unter dem Vertrag des Gesetzes, wie das bei dem Volk Israel der Fall war.
Umso seltsamer, umso sinnloser ist es, dass viele Christen sich wieder dem Gesetz zuwenden.
Gott hat uns von diesem Gesetz losgekauft durch den Herrn Jesus und viele Christen wenden sich wieder zurück zu dem Gesetz.
Das ist wirklich Torheit pur.
Aber für das Volk Israel war das natürlich eine Frage.
Ja, warum, wenn das Gesetz mich nicht retten kann, wenn ich dem Gesetz sterben muss?
Und wenn wir das getan haben in Christus, weil wir in seinem Tod mit ihm vereint worden sind,
weil wir mit ihm eins gemacht worden sind, warum dann überhaupt das Gesetz? (00:01:02)
Was hat das für einen Sinn? Was hat das für eine sinnvolle Wirkung, die es hervorruft?
Und das ist eben genau dasselbe, was in unserem Leben, die wir aus den Nationen kommen,
die wir uns ein eigenes Gesetz machen.
Warum ist das so? Und warum hat das tatsächlich eine nützliche Auswirkung?
Das sagt der Apostel jetzt in Vers 7.
Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde?
Ist das Gesetz Sünde, wenn es uns doch zum Sündigen bringt?
Ist das Gesetz Sünde, weil es uns nicht irgendwie zu dem Herrn Jesus, zu Gott führt?
Das sei ferne. Das Gesetz, das was Gott gegeben hat, was er dem Volk Israel gegeben hat,
auf dem Sinai, das kann doch nicht Sünde sein. Unmöglich.
Aber, fügt Paulus hinzu, die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durch das Gesetz.
Und jetzt sehen wir, dass Sünde nämlich als eine Gesetzesübertretung wirksam wird.
Dass Sünde für uns deutlich wird dadurch, dass wir eben nicht in der Lage sind, das Gesetz zu tun.
Ohne Gesetz lebst du dahin und wenn dein Gewissen nicht geschärft ist durch das Wort Gottes, (00:02:04)
dann merkst du gar nicht, dass du sündigst.
Aber das Gesetz macht offensichtlich, macht offenbar, dass Sünde in unserem Leben vorhanden ist.
Die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durch Gesetz.
Denn auch von der Begierde hätte ich nichts gewusst,
wenn ich das Gesetz gesagt hätte, du sollst nicht begehren.
Und wenn das Gesetz das ausdrückt, und wir finden, dass das in 2. Mose 20 Vers 7 und in 5. Mose 5 Vers 21
als eines der 10 Gebote genannt wird, du sollst nicht begehren.
Und wenn man das Gesetz tun muss, dann sieht man, dass da auf einmal Begierde da ist.
Aber die darf ja nicht da sein, weil sie böse ist.
Also übertrete ich das Gesetz.
Also erkenne ich nicht nur, dass ich sündige, sondern dass da Begierde in mir ist,
dass in meinem Inneren etwas vorhanden ist, was gerade das Sündigen auslöst.
Wir sind eben nicht nur Sünder, weil wir sündigen, sondern wir sündigen, weil wir Sünder sind. (00:03:01)
Da sind Begierden in uns, da ist eine Kraft in uns, da ist eine Natur in uns,
die dazu führt, dass wir sündigen.
Das heißt, wir erkennen, dass wir Sünder sind, weil Folgen aus dieser sündigen Natur hervorkommen,
nämlich diese Begierde.
Die Sünde aber, durch das Gebot Anlass nehmend, bewirkte jede Begierde in mir.
Da ist diese Sünde, da ist diese sündige Natur und die bewirkt diese Begierde.
Da ist eine Kraft, da ist ein Motor in mir tätig.
Und weil das Gesetz gerade diesen Motor verbietet, tätig zu werden,
wird dieser Motor umso stärker gegen diese Kraft, dieses Gesetzes wirksam
und sie fordert umso mehr Begierden.
Das ist eben gerade, dass Gott durch das Gesetz deutlich machen wollte,
was in unseren Herzen ist.
Du brauchst einem Kind nur zu sagen oder einem Menschen in diesen Raum,
da darfst du nicht reingehen.
Wenn du das begehrst, dann ist das Sünde.
Dann kannst du umso mehr davon ausgehen, dass er ständig darüber nachdenkt,
dass er in diesen Raum gehen möchte. (00:04:02)
Das Gebot, das führt eben dazu, dass in mir gerade diese Regung tätig wird
und diese Begierde bewirkt wird.
Denn ohne Gesetz ist die Sünde tot.
Ohne das Gesetz ist gar nicht für mich so richtig ersichtlich, dass ich Sünder bin.
Natürlich habe ich auch ohne Gesetz gesündigt,
aber mir ist dieses Sündigen nicht so ohne weiteres bewusst.
Aber das Gesetz fordert gerade mich heraus und das Gesetz führt gerade zu,
dass diese Sünde tätig wird.
Ohne Gesetz ist die Sünde tot.
Ich aber lebte einst ohne Gesetz.
Bevor Gott ein Gebot gegeben hat, wir sprechen nicht von Adam,
der hatte das eine Gebot, aber danach gab es keine Gebote.
Und da ist dieses Bewusstsein gar nicht der Fall gewesen.
Ich lebte einst ohne Gesetz, da ist mir diese Sünde nicht bewusst gewesen.
Dann aber kam das Gebot und die Sünde lebte auf.
Durch das Gebot wird die Sünde geradezu angeregt.
Und das ist ein ganz wichtiger Punkt im Blick auf die Befreiung.
Wenn du nämlich versuchst, dir Gebote zu machen, (00:05:01)
jetzt möchte ich einen Tag, jetzt möchte ich zehn Tage,
jetzt möchte ich 21 Tage nicht sündigen.
Jetzt habe ich das geschafft, 21 Tage,
das schaffe ich jetzt nochmal fünf Tage.
Da ist ein Gesetz, das du dir auferlegst.
Das ist jetzt nicht das Gesetz vom Sinai.
Aber du kannst sicher sein, in dem Moment,
jetzt will ich noch zehn Tage schaffen,
jetzt muss ich noch zehn Tage schaffen, das ist ein Gebot.
Und dieses Gebot wird nichts anderes bewirken,
als dass du umso mehr danach dich ausstreckst, um das doch zu tun.
Und früher oder später wird die Blase platzen.
Als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf.
Das Gebot, das Gesetz kam und hat dir gesagt,
das darfst du nicht tun.
Und dann stachelte in dir alles diese Begierde auf.
Diese sündige Natur wollte nichts anderes, als zu sündigen.
Ich aber starb.
Denn das Urteil des Gesetzes ist,
jeder, der ein Gebot übertritt,
und es war nur nötig, ein einziges Gebot zu übertreten,
dann kam man unter das Todesurteil.
Und das Gebot, das zum Leben gegeben war,
denn Gott hatte gesagt, wenn du dieses Gebot tust,
wenn du das Gesetz tust, wenn du diese 613 Gebote tust, (00:06:01)
dann kannst du leben, 3. Mose 18.
Das Gebot, also das zum Leben gegeben war,
dieses erwies sich mir zum Tod.
Das wusste Gott natürlich.
Aber er hat den Menschen eben dieses Gebot gegeben,
damit er wüsste, damit er sich bewusst würde,
dass er ein Sünder ist.
Und das ist auch für uns als Gläubige nötig,
dass wir das erfassen,
dass das Gesetz eben nicht ein Mittel ist,
um gerechtfertigt zu werden.
Dass das Gesetz kein Mittel ist, um die Sünde zu überwinden,
sondern das Gesetz ist ein Mittel,
um die Sünde sichtbar zu machen.
Denn die Sünde, durch das Gebot Anlass nehmend,
betrog mich und tötete mich durch dasselbe.
Ja, die Sünde, die hat das Gebot zum Anlass genommen.
Die Sünde ist ja nicht durch das Gebot,
durch das Gesetz Gottes in mein Leben hineingekommen.
Aber die Sünde hat das Gebot benutzt,
um eben tätig zu werden in Begierden
und in Rebellion gegen Gott
und hat dadurch zu meinem Tod geführt.
Hat mich getötet durch das Gesetz,
weil das Gesetz ganz klar sagte,
wenn du das nicht tust, (00:07:01)
dann stehst du unter dem Urteil des Todes.
Dann stehst du unter dem Fluch
und da muss ich das Todesurteil an dir vollbringen.
Also ist das Gesetz heilig.
Das Gesetz ist von Gott.
Das Gesetz enthält nur gute Dinge.
Nicht töten, das ist gut.
Nicht begehren, das ist gut.
Denn alles, was ich gegen das Gesetz tue,
ist im Widerspruch zu den Gedanken Gottes.
Also ist das Gesetz heilig und das Gebot heilig.
Also nicht nur das Gesetz insgesamt ist heilig,
sondern jedes einzelne Gebot ist heilig und gerecht und gut.
Es ist heilig, weil es zeigt,
wie man eben nicht sündigt.
Nicht, dass es uns die Kraft dazu gibt,
aber wenn man das Gesetz tut,
dann lebt man heilig.
Dann lebt man im Widerspruch,
im Kontrast zur Sünde.
Es ist gerecht, weil es zeigt,
wie ein gerechter Lebenswandel aussieht.
Es ist gut, weil derjenige, der das Gesetz tut,
ein gutes Leben führt.
Gerechte nun das Gute mir zum Tod?
Das sei ferne.
Es ist doch nicht,
dass das Gesetz verantwortlich ist,
dass ich sterbe.
Es ist doch nicht, (00:08:01)
dass das Gesetz verantwortlich ist,
dass ich sündige.
Nein, das wäre Unfug.
Das wäre böse zu sagen,
dass das, was Gott gegeben hat,
mich zum Tod führt,
sondern die Sünde,
damit sie als Sünde erschiene.
Nein, es ist die Sünde in mir.
Es ist diese sündige Natur,
die wir seit Adam besitzen,
weil er gesündigt hat
und wir unter diese Sünde gekommen sind.
Sondern die Sünde,
damit sie als Sünde erschiene,
indem sie mir durch das Gute den Tod bewirkte.
Das Gesetz ist das Gute.
Aber das Gute bewirkte den Tod in mir.
Und das ist durch die Sünde in mir,
dass das möglich wurde.
Also nicht das Gesetz ist für mein Sündigen verantwortlich,
sondern die Sünde in mir,
diese sündige Natur,
damit die Sünde überaus sündig würde
durch das Gebot.
Gott wollte also gerade das bezwecken,
dass wir ein Bewusstsein bekommen,
dass wir Sünder sind.
Dass wir ein Bewusstsein bekommen,
dass wir sündigen.
Dass wir ein Bewusstsein bekommen,
dass da eine Kraft, eine Macht,
eine Natur in uns ist,
die nichts anderes kann
und nichts anders will, (00:09:01)
als zu sündigen.
Und das sagt Paulus Gläubigen.
Das sagt er nicht Ungläubigen,
das sagt er Gläubigen,
damit wir dieses Bewusstsein haben,
dass wir Sünder waren,
dass wir eine sündige Natur haben
und dass das Gesetz eben nicht in der Lage ist,
uns zu befreien von der Sünde,
uns zu befreien von der Macht der Sünde,
sondern dass da eine andere Kraft wirksam werden muss.
Aber das muss ich erstmal erfassen.
Das ist ein ganz wichtiger Schritt
in der Befreiung zu erfassen.
Du kannst nicht versuchen,
das Gesetz zu tun und dadurch befreit werden.
Das Gesetz führt nur dazu,
dass du die Sünde siehst.
Also braucht es ein anderes Befreiungsmittel.
Und zudem kommt der Apostel jetzt
in den Versen 14 bis 25 unseres Kapitels,
dass wir lernen,
nicht durch eigene Anstrengung,
nicht durch das Gesetz,
sondern durch etwas ganz anderes
werden wir befreit.