Gott hatte David seine Sünde mit Bathseba vergeben. Er hatte ihm aber auch gesagt, dass der Knabe, der aus dieser Sünde hervorgegangen war, sterben würde. Was tut David? Er betet weiter für den Jungen. War das richtig?
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Wir haben gesehen, dass David ein rückhaltloses Bekenntnis abgelegt hat.
Wir haben gesehen, dass Gott die Sünde vergeben hat, wunderbares Bewusstsein.
Da kann man noch in einen so schlimmen, bösen, traurigen, sündigen Zustand kommen.
Gott vergibt und wenn Gott vergibt, dann vergibt er vollständig.
Aber dann haben wir auch gesehen, dass das nicht bedeutete, dass die Zucht Gottes über David und seinem Haus damit einfach vorbei war.
Nein, Galater 6 Vers 7: "Was der Mensch sät, wird er auch ernten", gilt auch in dem Fall, wo wir bekannt haben und aufrichtig uns gebeugt haben, wie David das getan hat.
Und deshalb haben wir gelesen in 2. Samuel 12 Vers 15, dass "der Herr das Kind schlug, dass die Frau Urijas David geboren hatte und es wurde todkrank".
Es ist ja irgendwie erschütternd, erschreckend, dass hier von der Frau Urijas gesprochen wird und nicht von Bathsheba.
Gott hat das nicht vergessen, er hat die Sünde vergeben, aber hat nicht vergessen, wem diese Frau eigentlich zugehörig war, die Frau Urijas.
Und dass damit noch einmal auch das Bewusstsein bei David geschärft werden sollte und auch bei uns, was das für eine Sünde ist. (00:01:07)
Gott nennt sie nicht die Frau Davids, obwohl Bathsheba die Mutter von Salomo werden sollte, er nennt sie die Frau Urijas.
Und dann lesen wir die Reaktion von David und das ist irgendwie eindrucksvoll.
Gott hat das Kind geschlagen, Gott hat ihm gesagt, dass der Sohn sterben, gewiss sterben wird und was finden wir bei David?
"Und David suchte Gott um das Knaben willen und David fastete und ging hinein und lag über Nacht auf der Erde".
Sollte David das nicht einfach annehmen?
War das jetzt verkehrt, war das ungeistlich, war das fleischlich, dass er für sein Kind rang?
Nein, wir lesen nicht, dass David, Gott suchte um seines Willen, um seiner Ehre vor dem Menschen willen, sondern um das Knaben willen.
David hatte ein Bewusstsein, dass dieses Kind nichts dafür konnte, sondern dass es eine Zucht Gottes an ihm und an der Frau Urijas war, also an Bathsheba.
Und deshalb geht er in das Gebet.
Wisst ihr, wir sind oft solche, wenn eine Sünde in unserem Leben vorkommt. (00:02:02)
Gott sei Dank, nicht jeder kommt in einen sündigen Zustand, aber leider kommt Sünde in dem Leben von jedem von uns immer wieder vor.
Und dann sind wir solche, die um unsere eigene Ehre, unseren eigenen Namen besorgt sind, dass doch möglichst nichts davon herauskommt, oder?
Ist das nicht bei uns so, da hast du einen Fehler begangen und dann kümmerst du dich mehr darum, dass die Folgen irgendwie beseitigt werden, als dass die Sache selbst in den Augen Gottes behandelt wird?
Oder da ist jemand betroffen durch meinen Versagen, durch meine Sünde und dann suche ich mich selbst, dann versuche ich das zu verschleiern, damit ich irgendwie noch halbwegs gut daraus komme und ich denke gar nicht an ihn selbst.
Und das ist bei David nicht so.
Er rief Gott um des Knaben willen und wir sehen, was er tat.
Er fastete und ging hinein, lag über Nacht auf der Erde.
Hast du das mal getan?
Ich glaube Eltern, die ein Kind haben, einen Sohn haben, eine Tochter haben, die verkehrte Wege gehen, die erkennen das, die ringen für Gott, für das Kind bei Gott und vielleicht auch nächtelang sind sie auf den Knien.
Das sollte auch ruhig jemand mal zu hören bekommen und ein Bewusstsein bekommen, was das aus Eltern macht, wie sie ringen, wie sie traurig sind, wie ihnen das die Freude nimmt, wie ihnen das die Gesundheit nimmt, (00:03:11)
wie sie nichts essen können, weil sie eben so darunter liegen, dass eines ihrer Kinder eben nicht den Weg mit dem Herrn geht.
Das ist einfach traurig.
Das ist einfach furchtbar für Eltern.
Und David zeigt das hier, obwohl er selbst in diesem Fall verantwortlich war.
Und da sehen wir dann in den Versen 17 und folgenden, dass die Ältesten seines Hauses, also solche, auf die er sich stützte, zu denen er eigentlich Vertrauen hatte, versucht haben, ihn aufzurichten.
Aber er wollte nicht und aß kein Brot mit ihnen.
"Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu berichten, dass das Kind tot sei.
Denn sie sprachen, siehe, als das Kind noch am Leben war, haben wir zu ihm geredet und er hat nicht auf unsere Stimme gehört.
Und wie sollen wir nun zu ihm sagen, das Kind ist tot?
Es würde etwas Böses tun".
Nun, wir sehen, er würde etwas Böses tun. (00:04:01)
Wir sehen eben, wie David mitgenommen ist, wie er wirklich kämpft für dieses Kind, nicht für sich, sondern für das Kind.
So selbstlos möchte ich gerne sein.
Das möchte ich gerne von David lernen, in solchen Fragen nicht an mich zu denken, sondern an das Kind zu denken.
Und dann finden wir das Seltsame:
"David sah, dass seine Knechte miteinander flüsterten".
Wir würden heute sagen tuschelten.
Und David merkte, dass das Kind tot war.
Er fragt und es ist tot.
Und dann finden wir, dass er in Vers 20 aufstand, sich wusch und salbte, seine Kleider wechselte und in das Haus des Herrn ging und anbetete.
Und er kam heraus und forderte Speise, dass man ihm Speise fortsetzte.
Und er aß.
Die Knechte konnten das überhaupt nicht fassen.
Aber hier sehen wir, was wirklich in dem Herzen Davids war.
Er sagte, als das Kind lebte, hast du oder sie sagen zu ihm, hast du um seines Willen gefastet?
Und jetzt ist es tot und du stehst auf und isst und bist nicht voller Traurigkeit, irgendwie voller inneren Elend, wo jetzt das Kind gestorben ist.
Und David sagt, als das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte, wer weiß, ob der Herr mir nicht genädig sein wird. (00:05:04)
Und dass das Kind am Leben bleibt, das ist irgendwie zu Herzen gehend.
David ringt hier um sein Kind.
Er ringt nicht für sich.
Und das ist wirklich eine Selbstlosigkeit, die erstaunlich ist.
Und er sagt, Gott ist ein gnädiger Gott, wie an anderer Stelle zu lesen ist, langsam zum Zorn und groß an Güte.
Und darauf vertraute er.
Er wusste, dass Gott in seinem regierenden Handeln manchmal, nicht nur manchmal, immer wieder reagiert hat auf Beugung, auf Hingabe.
Wenn sich ein Mensch gebeugt hat vor Gott, dann hat er immer wieder auch die Folgen, hat er sie beseitigt in seiner Barmherzigkeit, die unübertroffen ist.
Aber in diesem Fall war das nicht möglich.
Warum nicht?
Weil David der König war, weil die Feinde einbezogen waren und so musste Gott handeln.
Aber als Gott dann gehandelt hat und das Kind weggenommen hat, da kann David dann sagen, da es aber nun tot ist, warum sollte ich denn fasten?
Vermag ich es wieder zurückzubringen?
Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren. (00:06:03)
Ja, David hat ein Bewusstsein und das ist erstaunlich.
Wer hat ihm das gesagt?
Das Kind würde nicht zurückkehren.
Das Kind würde nicht wieder lebendig werden.
Er würde zu ihm gehen.
Er würde auch einmal sterben und dann würde er das Kind wiedersehen.
Nur das ist kein Trost, das Kind zu sehen.
Es ist der Trost, bei Christus zu sein, Christus zu sehen, bei Gott zu sein, da wo die Heimatstätte von uns ist.
Das hat David sehr nüchtern erkannt.
Und jetzt, wo das Kind weggenommen war, nahm er das aus Gottes Händen an.
"Und David tröstete Bathsheba", lesen wir in Vers 24.
Jetzt wird sie nicht mehr die Frau des Urija genannt.
Jetzt tröstete er sie.
Wir sehen hier wirklich, David hat ein rückhaltloses Bekenntnis abgelegt.
Er war wirklich gebeugt und jetzt dachte er nicht mehr an sich.
Jetzt hat er nicht mehr seine eigene Ehre gesucht, wie er das ein Jahr lang hat versucht zu verschleiern.
Er dachte an das Kind, er dachte an seine Frau, er dachte daran, dass er der Verantwortliche war.
So sehen wir, dass Gott die Folgen wirklich nicht wegnimmt.
Aber das heißt nicht, dass wir nicht beten dürfen.
Das heißt nicht, dass wir Gott nicht, wir wollen ihm nicht in falscher Weise etwas abringen. (00:07:03)
Aber dass wir im Gebet ringen können darum, dass die Folgen unseres Handelns,
ist das nicht oft so, dass wenn unsere Kinder einen Fehler begehen, wenn sie sogar falsche Wege gehen,
dass wir uns fragen, was haben wir an Verantwortung dabei.
Und deshalb ringen wir im Gebet auch darum, dass Gott unser Versagen nicht an unseren Kindern sozusagen straft.
Und müssen wir nicht ehrlich zugeben, eigentlich könnte kein einziges unserer Kinder einen guten Weg gehen.
Wenn wir in unser eigenes Herz hineinschauen, wenn wir in unser eigenes Leben hineinschauen,
dann müssen wir doch bekennen, wie oft wir versagen.
Das ist nicht das Versagen derer, die Kinder haben, die verkehrte Wege gehen,
sondern das ist unser Versagen.
Es gibt nicht einen einzigen Vater, nicht eine einzige Mutter, die nicht sagen müsste,
wenn Gott wirklich in absoluter Gerechtigkeit handeln würde, dann würden alle unsere Kinder verkehrte Wege gehen.
Und deshalb ringen wir für unsere Kinder.
Lasst uns das mehr tun.
Nicht damit wir gut dastehen in der Öffentlichkeit, sondern damit sie einen guten Weg gehen.
Und wenn sie einen verkehrten Weg gehen, dann lasst uns ringen für sie, lasst uns ringen um sie, (00:08:02)
damit der Herr Gnade erweist und sie einen dann veränderten Weg gehen,
ihre Sünden bekennen und einen neuen Weg gehen.
Hier finden wir wirklich eine Selbstlosigkeit, die wirklich zeigt, die offenbar macht,
dass bei David eine Veränderung vorgefallen ist.
Dass, wenn ich das jetzt im Bild mal sagen darf,
dieser Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen hier aufgehoben werden kann.
Ja, dass er wieder aufgenommen werden kann, dass man ihm vergeben kann.
Nicht nur der Herr ihm vergibt, sondern auch die Versammlung vergibt.
Und dass eine solche Person nach 2. Korinther 2 und 2. Korinther 7
wieder Gnade erwiesen bekommt, in Liebe aufgenommen wird
und wieder in die volle Gemeinschaft überführt werden kann.