Gemeinde / Versammlung | Ehe / Familie / Kinder | Fr, 3. Oktober 2025

Sünde und Zustand - David (7): Wie Gott eingriff (2. Sam 12,1-7)?


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(00:00:00) Wir haben gesehen, was David in Verbindung mit Bathsheba getan hat, wie das Böse zu weiterem Bösen, zu fortgesetztem Bösen, zu schlimmerem Bösen wurde. Wir haben das dann auch verglichen mit 1. Korinther 5 und haben gesehen, was ist ein sündiger Zustand und was hat die Versammlung zu tun. In 2. Samuel 12 finden wir dann, wie Gott weitergehandelt hat und ich meine, es ist doch bemerkenswert und auch lehrreich, dass wir im Blick auf eine solche Sünde sehen, wie Gott vorgegangen ist. Ja, es ist so, dass David eine ganze Zeit in der Sünde gelebt hat und damit meine ich nicht, dass er fortgesetzt Horei begangen hat, sondern in der Sünde zu leben bedeutet, eine Sünde, die ein sündiger Zustand ist, nicht in Ordnung zu bringen, nicht zu bekennen, nicht Buße zu tun, das Ganze nicht vor Gott auszubreiten und vor, wir würden heute sagen, (00:01:01) verantwortlichen Brüdern der örtlichen Gemeinde, des örtlichen Zusammenkommens. Und damit bleibt derjenige in Sünde. Das ist ja so ein Fehlschluss, den man heute immer mal wieder hört, wenn junge Leute, die vielleicht noch nicht am Brotbrechen teilgenommen haben und deshalb nicht in dem vollen Sinne ausgeschlossen worden sind, nach 1. Korinther 5 Vers 13, wenn sie in Horei gekommen sind und dann haben sie geheiratet, dann ist ja die Sünde vorbei. Ja, das aktive Sündigen ist dann vorbei, aber der sündige Zustand hat sich keineswegs verändert. Solange jemand nicht wirklich aufrichtig Buße getan hat, solange jemand das nicht bekannt hat und auch vor denen bekannt hat, die er in dieses Problem mit hineingezogen hat, das heißt Geschwister an dem Ort, wo man gewesen ist, wo man vorher gewesen ist oder mit denen man zu tun hat, dann ist der sündige Zustand nach wie vor vorhanden. Also einfach nur das Beenden der direkt aktiv sündigen Situation durch eine Eheschließung führt nicht dazu, dass die Sache als solche neu zu beurteilen ist, sondern führt nur (00:02:01) dazu, dass eben nicht mehr aktiv weiter gesündigt wird, aber der Zustand bleibt erhalten, bis die Sache aufrichtig bekannt und bereut wird und Buße darüber getan wird. Und das finden wir eben hier bei David nicht. Gott hat sozusagen ein Jahr gewartet, die Sünde kam, es ist sogar das Kind geboren worden, der Mord, den er versucht hat zu vertuschen und so lange hat Gott gewartet. Gott gibt uns Zeit umzukehren, Gott gibt uns Zeit zu bekennen und es liegt an uns das zu bereuen. Wir verstecken uns dann oft hinter irgendwelchen, vielleicht auch sogar psychologischen Grundsätzen und Überlegungen. Nein, ich bin verantwortlich für mein Handeln, ich bin verantwortlich für das, was ich getan habe, das kann ich nicht beadern, was auf Eva, Eva auf die Schlange getan hat, auf andere abschieben, sondern ich muss Verantwortung im Blick auf mein Leben, im Blick auf die Sünde, die ich begangen habe, im Blick auf den sündigen Zustand auch übernehmen und kann und muss das bekennen. Wenn ich das nicht tue, dann wartet Gott, Gott gibt mir Zeit dazu und David hat diese Zeit nicht genutzt. Und jetzt finden wir, dass Gott eben handelt und wie er handelt ist, dass er als erstes (00:03:03) einen Propheten schickt. Das zeigt natürlich, was er eigentlich ursprünglich für eine Wertschätzung von David hatte, dass er nicht sofort Gericht übt, sondern dass er einen Propheten schickt. Das ist bei uns in aller Regel, wenn so etwas in meinem Leben vorgekommen ist, hineingekommen ist, da brauchen wir nicht mit einem extra Propheten zu rechnen. Gott benutzt sein Wort, wir haben das vollständige Wort in Händen. Er benutzt einen Kalenderzettel, er benutzt, wenn wir die Zusammenkünfte besuchen und wir reden jetzt nicht immer ja von Hoherei im vollendeten Zustand, dann benutzt er die Zusammenkünfte, zum Beispiel ein Wort der Weissagung nach 1. Korinther 14 in der Stunde, in dem Zusammenkommen zur Auferbauung. Er hat alle möglichen Mittel, er kann sogar einen Ungläubigen benutzen, er kann meinen Arbeitskollegen benutzen, er kann meinen Nachbarn benutzen, um den Finger auf die Wunde, auf mein Gewissen zu legen. Das tut er hier und er benutzt dazu eine indirekte Methode, das zeugt eigentlich von einem gewissen Abstand, einer gewissen Reserviertheit, dass Gott den Propheten nicht direkt hat zu David (00:04:01) sprechen lassen, sondern ein Gleichnis hat er zählen lassen. Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich und der andere arm. Der Reiche hatte Kleinvieh und Rinder in großer Menge, der Arme hatte gar nichts, also nur ein einziges kleines Lamm, das er gekauft hatte und ernährte es und es wurde groß bei ihm und mit seinen Kindern zugleich. Es aß von seinen Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß und es war ihm wie eine Tochter. Da kam ein Reisender zu dem reichen Mann und es tat ihm leid, von seinem Kleinvieh und von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Lamm des armen Mannes und richtete es für den Mann, der zu ihm gekommen war. Das ist das Gleichnis. Da waren zwei Leute. Der eine hatte viel, der andere wenig und dann kam ein Besucher zu dem reichen und er war nicht bereit, von seinem Reichtum etwas zu nehmen, sondern hat dann dem Armen auch noch das weggenommen. Und dann finden wir die Reaktion von David. Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann und er sprach zu Nathan so, war der Herr lebt, der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes. (00:05:04) Und das Lamm soll er vierfach erstatten, weil er diese Sache getan und weil er kein Mitleid gehabt hat. Jetzt ist bemerkenswert, wie das die Antwort von David ausfällt. Er hat an sich ein rechtes Urteil, dass das verkehrt war, aber wir sehen, dass durch die Sünde, die in seinem Leben vorhanden war, durch diesen sündigen Zustand, er nicht mehr zu einem ausgewogenen Urteil fähig war, dass er davon spricht, dass es ein Kind des Todes ist und er muss vierfach erstatten. Wie kommt er auf vierfach? Das kommt ja auch nicht aus dem Gesetz mit dem Vierfach. Das ist also eine Übersteigerung und das erkennt man immer wieder. Wenn man in einer Sache falsch handelt, das muss nicht ein sündiger Zustand sein, aber hier ist das ein solcher, dann kommt es dazu, dass wenn einem etwas präsentiert wird, wenn man konfrontiert wird mit einem falschen Verhalten, dass man oft dann im Übermaß dann auch handelt. Als ob man irgendwie versucht, das zur Seite zu schieben, was man selber getan hat und (00:06:01) durch eine besondere Strenge, besonders fromm, besonders gottesfürchtig zu wirken, dass bloß nicht auffällt, dass man selber ja viel, viel schlimmer gehandelt hat. Kind des Todes, vierfach erstatten. Wenn man bedenkt, dass das, was David getan hat, viel, viel schlimmer war. Er hat ja nicht nur etwas weggenommen von einem anderen, sondern er hat gegen Gott gesündigt, er hat gegen Uriah gesündigt, er hat Uriah ermorden lassen, vierfach erstatten, ein Kind des Todes, das trifft David selbst. Deshalb finden wir dann in Vers 7, da sprach Nathan zu David, du bist der Mann. Jetzt kommt die direkte Ansprache, du bist der Mann. Wir sehen also, wie Gott nach wie vor sich an das Gewissen von David wendet und damit können wir auch rechnen, dass wenn jemand etwas Böses tut, dass Gott eine Zeit lang vielleicht wie scheinbar unbeteiligt zuschaut, aber dass er doch Mittel hat und diese Mittel benutzt, um auf das Böse hinzuweisen. Das wird er auch bei mir, das wird er auch bei uns tun und die Frage ist, ob wir ein Ohr haben dafür. (00:07:01) Wir können nicht damit rechnen, dass das auf diese direkte Weise geschieht, wie das bei David war. Da war eben eine andere Haushaltung, eine andere Epoche, wo Gott in dieser direkten Weise gehandelt hat, aber Gott wendet sich auch an unser Gewissen und er sagt auch in dem einen oder anderen Fall, du bist der Mann, du bist die Frau und die Frage ist, wie reagieren wir darauf? Sind wir, wie David der sprach, dann der ein Bekenntnis abgelegt hat? Ich gehe jetzt mal erst nicht weiter auf die Ansprache von Nathans ein, sondern die Methode, die Gott wählt. Er stellt ein Gleichnis vor und dann offenbart sich das Herz von David als ein im Übermaß Gerechtigkeitsempfinden und wenn ich das in meinem Leben merke, wenn du das in einer Reaktion bei jemandem merkst, dann sollten alle Alarmlampen hochgehen, nicht, dass wir jetzt als Detektive hinter allem irgendwas Böses vermuten, aber wenn ein übersteigertes Vergeltungsargument kommt, wenn eine übersteigerte Vergeltung von jemandem vorgebracht wird, (00:08:05) die im Übermaß ist, dann sollten wir ein Bewusstsein haben, da stimmt irgendwas nicht. Was ist dir faul? Und das finden wir eben bei David und Gott legt den Punkt dann auf die Wunde, du bist der Mann und hat er das bei dir und bei mir nicht auch schon mal getan, sind wir dann bereit wirklich das anzunehmen, aufzunehmen und auch zu bekennen und Böse zu tun, hoffentlich nicht in Sünden, die dieses Ausmaß haben, die wir bei David finden, aber doch, dass wir bereit sind, Dinge wirklich aufzuarbeiten und in Ordnung zu bringen.