Sünde | Reinheit (sexuelle) | Do, 14. August 2025

Sünde und Zustand - David (3): aus einer Sünde folgen leider andere (2. Sam 11,5-27)


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(00:00:00) Wir haben in der Geschichte Davids gesehen, dass er erstens träge war, zweitens damit die Tür einen Spalt weit aufgemacht hat für die Sünde und der Feind diese Chance genutzt hat und drittens, er keine Barrieren mehr hatte. Wenn man einmal anfängt, die Barrieren runterzubauen, dann ist man oft geistlich und moralisch von der Kraft nicht mehr in der Lage, nicht eigener Kraft, aber auch der Kraft, die der Herr gibt, aber die man eben gar nicht mehr sieht und nicht mehr in Anspruch nimmt, Nein zu sagen zur Sünde. Er ließ diese Frau holen, er schlief mit ihr, er heißt es lag bei ihr und dann finden wir, dass er durch diese Sünde dann auch geprägt war. Wir finden, dass diese Frau sich gerade gereinigt hatte von der Unreinheit, das war also äußerlich zeremoniell und damit die Gefahr bestand, dass Schwangerschaft eintrat. Und so kommt es, wie es kommen musste, 2. Samuel 11, 5 und die Frau wurde schwanger und sie sandte hin und berichtete es David und sprach: Ich bin schwanger. (00:01:05) Was für ein Schock muss das gewesen sein für David und wir kennen solche Situationen auch im Leben von Gläubigen, was für ein Schock, wenn dann auf einmal eine Folge der Sünde hervorkommt. Hier im Fall von Sexualität, von falsch gelebter Sexualität ist das eben womöglich eine Schwangerschaft und dann fängt man an nachzudenken, wie kann man das in Ordnung bringen. Wisst ihr, das ist ja in unserem Leben oft so, dass wir nicht so sehr darüber nachdenken, wie böse etwas ist, sondern dass uns am meisten schockieren, am meisten wehtun die Folgen einer Sünde. Die Strafe, die vor uns steht und auch was machen wir jetzt mit diesem Zustand. Das ist ja bei Kindern auch nicht anders und daher kennen wir das so gut aus unserem eigenen Leben. Man hat mehr Angst gehabt vor der Strafe als vor dem Eindruck, den wir von unseren Eltern hinterlassen haben, von der Sünde in ihrer Bedeutung. (00:02:02) So ist das leider bei uns im Blick auf Gott auch. Wir denken mehr über die Folgen nach, als dass wir darüber nachdenken, was diese Sünde eigentlich bedeutet. Für uns nämlich, dass der Herr Jesus am Kreuz sterben musste, für diese einzelne Sünde musste er leiden, musste er schwer leiden. Und wir haben das einfach, sind wir über Barrieren hinweg gesprungen, haben Barrieren runtergebaut und haben das laufen lassen. Ich bin schwanger. Er hatte ihr zu ihr senden lassen, um eben mal sich zu erkundigen, was ist los. Dann hat er senden lassen, um sie zu holen, zwei Schritte. Jetzt kommt der Schritt und jetzt offenbart er das volle Maß der Sünde. Ich bin schwanger. Es ist ja völlig klar, das ist nicht nach einer Woche gewesen, sondern das ist nach einer längeren Zeit gewesen. Wir wissen heute, wie lange es dauert, bis man wirklich weiß, dass man schwanger ist. Je nachdem dauert das eben eine längere Zeit. Das heißt, jetzt ist die Sache zu spät. So lange ist David zu Hause geblieben, er hat nur einmal mit dieser Frau seine Begierden gestillt. Auf eine böse, sündige Weise. (00:03:02) Und das ist die Folge davon. Dann denkt man, hätte man doch, hätte man doch, aber man hat nicht. Und jetzt ist es zu spät. Und all dieses Nachdenken bringt nichts mehr, als sich zu demütigen, im Staub zu demütigen und die Dinge vor Gott und vor Menschen in Ordnung zu bringen. Genau das tut David an dieser Stelle nicht. Ich bin schwanger. Und wie oft haben wir das erlebt, dass auch wir Menschen bei einer Sünde dann versuchen, sie auf irgendeine Weise zu vertuschen. Und oft ist das derart lächerlich, dass alle anderen längst wissen und gesehen haben, was los ist, aber wir versuchen das auf irgendeine Art und Weise noch in den Untergrund, unter die Erde zu befördern. Leider gibt es das in diesem Fall heute auch mit Abtreibungen. Man kann dann in irgendeine Klinik gehen, die weit weg ist, wo hoffentlich keiner einen kennt, aber selbst da ist man manchmal erstaunt, da gibt es doch einen Gläubigen. Da gibt es doch irgendeinen menschlich gesprochenen Zufall, der dazu führt, dass die Dinge herauskommen. Ich habe das immer wieder erlebt, auch im Blick auf Schwangerschaftsabbrüche, (00:04:03) auch im Blick auf, was Gottes Wort Tötung nennt, Mord nennt. Dass ein Kind abgetrieben wird, ist nach Gottes Wort, ist nach Gottes Gedanken ein Mord. Das wollen wir nicht vergessen. Wir dürfen das in unserer Gesellschaft nicht sagen, weil das diskriminierend ist, aber wir müssen doch dabei bleiben, was Gottes Wort zu diesen Dingen sagt. Und solche Dinge sind geschehen. Sie sind geschehen unter Christen, unter Gläubigen. Wir wollen nicht so tun, als ob diese Dinge nicht vorhanden gewesen wären, als ob das nicht auch in unserer Mitte, wie wir so sagen, geschehen ist. Eine ganz üble Sache, wie man versucht, solch eine Sünde auf eine schändliche Art und Weise zu vertuschen. Und genau das tut David. Da sandte David zu Joab, heißt es in Vers 6, in 2. Samuel 11: "Sende Urija, den Hethiter, zu mir. Und Joab sandte Urija zu David. Und Urija kam zu ihm; und David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des Volkes und nach dem Stand des Kampfes". Urija war vermutlich nicht irgendjemand, sondern das war ein Kämpfer, (00:05:04) der eine gewisse Führungsaufgabe hatte. Das war nicht einfach irgendein Soldat. Und wir finden ja später bei den Helden Davids, dass auch dieser Urija genannt wird. Das ist hochbemerkenswert, wenn in 2. Samuel 23 diese Helden genannt werden und er fängt dabei großen Männern an. Ab Vers 8, die sind die Namen der Helden, die David hatte. Die werden einzeln beschrieben. Und der letzte, der allerletzte in Vers 39, Urija, der Hethiter. Das war ein Held. Das war ein Mann, wahrscheinlich eben durch diese Verwandtschaft auch mit Ahitophel, war er als Schwiegersohn von Ahitophel oder Enkelschwiegersohn, war er irgendwie in das Auge von David gekommen, warum er nicht wusste, wer dann dessen Frau war, können wir jetzt nicht genau erörtern, aber er war einer der Helden. Er war einer, der großes leisten konnte und geleistet hatte. (00:06:01) Dass der jetzt nach Hause beordert wird, das ist etwas total Seltsames. Und dass allein das David nicht überdacht hat, dass natürlich irgendwie auffallen musste, dass da irgendetwas Besonderes war. Er wollte ja, das sieht man ja, bewirken, dass dieser Mann jetzt nach Hause ging zu seiner Frau, mit ihr intim wurde, damit das so aussah, als ob das Kind nicht von David stammte, sondern eben von diesem Urija. Was mit dem Aussehen später gewesen wäre, dass dieses Kind David ähnlich hätte sein können, denkt er über so etwas nicht nach. Man versucht dann wirklich mit allen Mitteln etwas zu vertuschen und denkt gar nicht darüber nach, dass die Dinge auf diese oder andere Weise sowieso herauskommen können. So tut er so, als ob er Interesse hätte an dem Kampf. Wie ist denn so der Kampf? So ein Mann wurde doch benötigt in dem Kampf. Der konnte doch nicht einfach abmarschieren, so eine Führungsperson unter den Kämpfern. "Und David sprach zu Urija: Geh in dein Haus hinab, wasche deine Füße. Und als Urija aus dem Königshaus ging, (00:07:01) kam ein Geschenk des Königs hinter ihm her". Als ob man nicht merkt, dass da irgendwas faul ist. Wieso? Ich habe noch nie ein Geschenk von dem König bekommen. Aber jetzt kommt da ein Geschenk Und dann auch noch geht es so, dass der Mann nach Hause geschickt wird. Mach mal und jetzt hast du mal eine schöne Zeit. Ist ja sonst keiner hier, also nutze die Zeit für das Schöne. Du bist ja mehrere Wochen weg gewesen. Da hast du ja auch sexuelle Bedürfnisse. Wie töricht können wir sein in dem Vertuschen? Das ist jetzt hier ein Beispiel bei David. Da merkt jeder Blinde, dass da irgendwas nicht stimmt. Nur wenn es um uns selbst geht, dann sind wir solche, die auch auf gleiche Art und Weise Dinge zu vertuschen suchen. "Und Urija legte sich am Eingang des Königshauses nieder bei allen Knechten seines Herrn und ging nicht in sein Haus hinab. Und mal berichtete es David und sprach: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen". Der hat sich also genau erkundigt, der ist doch jetzt zu Hause oder was ist da passiert? Und allein auch dieses Hin- und Herfragen macht doch diese Dinge wieder öffentlich. Denn früher oder später würde ja jeder merken, (00:08:03) dass Bathsheba schwanger ist. Ob das die erste Schwangerschaft bei ihr war? "Da sprach David zu Urija: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen? Und Urija sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda weilen in Hütten und mein Herr Joab und die Knechte meines HERRN lagern auf freiem Feld und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen?" Bei meiner Frau zu liegen? Klingt jetzt irgendwas in dem Gewissen von David an? Die anderen sind in Gefahr. Die anderen müssen kämpfen und er ist zu Hause. Was macht Joab zu Hause, fragt er sich. Da habe ich doch nichts zu suchen. Und damit sagt er implizit auch, David, was machst du eigentlich zu Hause? Du hast doch eine Aufgabe. Klingt das Gewissen von David an? Ich habe hier keine Freiheit bei meiner Frau zu liegen. `David` fragt Gott, `was hast du denn gemacht? Bist du jetzt bereit zu bekennen, was du da an Ehebruch, an Bösem, an Sünde getan hast?´ "So wahr du lebst, fügt Urija hinzu (00:09:01) und deine Seele lebt, wenn ich dies tue". Das ist ein Schwur. Damit war für David klar, hier war nichts zu machen. "Da sprach David zu Urija, bleibe auch heute noch hier und morgen werde ich dich entlassen. So blieb Urija an jenem Tag und am folgenden in Jerusalem und David lud ihn ein", als ob Urija nicht gemerkt hätte, dass da irgendwas komisch ist. "Und er aß und trank vor ihm und machte ihn betrunken". Jetzt ist das nächste Mittel. Das erste Mittel ist, ihn einfach aus dem Kampf zurückzuholen und darauf zu spekulieren, dass die Bedürfnisse so stark sind, was sie bei Männern oft sind, dass er jetzt nicht anders kann, als zu seiner Frau zu gehen und wirklich da in dem Haus zu sein. Was mag Bathsheba mit ihrem schlechten Gewissen da getan haben? War ihr vielleicht auch übel? Hat sie ihren Mann gesehen? Davon lesen wir kein Wort. Dann versucht David, ihn jetzt betrunken zu machen, dass er nicht Herr seiner Sinne ist und dadurch zu seiner Frau geht. "Und am Abend ging er hinaus, um sich auf sein Lager hin niederzulegen bei den Knechten seines Herrn, aber in sein Haus ging er nicht hinab. Dieser Mann hatte Moral. Er konnte nichts dem entgegensetzen, (00:10:01) dass David ihn versucht hat, ihn betrunken zu machen, ihm ein Mahl zu geben. Aber wenn es um diese Frage ging, er hat einen Schwur ausgesprochen, war das völlig klar. "Und es geschah am Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Urija. Und er schrieb in dem Brief Folgendes: Stellt Urija vorn an, wo der Kampf am stärksten ist und zieht euch hinter ihm zurück". Das war nichts anderes als Mord. Das war ein Mordkomplott gegen Urija. Dieser Held von David, dieser gute Mann, dieser Mann, der eine Frau geheiratet hatte, aus guten Verhältnissen, der wurde jetzt von David seiner eigenen Sünde wegen ermordet. Siehst du, eine Sünde führt zur nächsten Sünde. Das war jetzt schon eine Sünde. Der Mann war noch nicht umgebracht, aber in seinem Herzen und sogar in einem Brief, also schriftlicher Form, hat er das jetzt vollkommen klar ausgedrückt. Und Joab hätte jetzt alles in der Hand gehabt, um gegen David vorzugehen. Das war ein Brief, den der die ganze Zeit hätte mit sich rumtragen können. (00:11:01) Das wäre in einem Volk, was heidnischer Natur war, wäre das egal gewesen. Aber hier geht es um das Volk Gottes. Hier geht es um das Volk, das nach dem Gesetz Gottes leben sollte. "Und es geschah, als Joab die Stadt einschloss, da stellte er Urija an den Ort, von dem er wusste, dass tapfere Männer dort waren", nämlich von den Gegnern. "Die Männer der Stadt zogen heraus und kämpften gegen Joab, und es fielen einige vom Volk, von den Knechten Davids, und auch Urija, der Hethiter, starb. Da sandte Joab hin und berichtete David alle Begebenheiten des Kampfes. Und er befahl den Boten und sprach: Wenn du geendet hast, dem König alle Begebenheiten des Kampfes zu melden. So geschehe es, wenn der Grimm des Königs aufsteigt und er zu dir spricht: Warum habt ihr euch der Stadt genähert, um zu kämpfen? Wusstet ihr nicht, dass sie von der Mauer herab schießen würden? Wer hat Abimelech den Sohn Jerubbeseths - also Gideons - erschlagen? Warf nicht eine Frau den oberen Stein, eine Handmühle von der Mauer auf ihn herab, dass er in Tebez starb? Warum habt ihr euch der Mauer genähert? - (00:12:01) so sollst du sagen: Auch dein Knecht Urija, der Hethiter, ist tot". Das heißt, es war ganz offensichtlich ein Kampf, in dem Joab bereit war, Todesopfer in Kauf zu nehmen, um dieses Gebot, um diesen Auftrag von David zu erfüllen. Mord, nicht nur an einem Mann, sondern gleich an mehreren. Furchtbare Sache. Wir sehen dann in Versen 22 bis 25, dass ihm das genau berichtet wird, und dass auch gesagt wird, dein Knecht Urija ist tot. Der Knecht, der wusste nicht, was hier für ein Spiel gespielt wurde. Joab war ein Politiker, Joab war ein listiger Mann, der wusste, was hier los war. Ob der wusste, dass dann die Frau im Spiel war, oder ob der merkte, dass da irgendwas faul war, und hat diese Geschichte für den Knecht da sozusagen eingefädelt. Aber der war nicht eben so listig, der war nicht so ein Politiker, und hat dann die Dinge sofort berichtet. Und so heißt es, und auch dein Knecht Urija, der Hethiter, ist tot. (00:13:01) Wenn hier Knecht steht, dann meint das nicht so einen unteren Sklaven, sondern das ist ein Ausdruck, der sehr allgemein ist, der auch einen Unteranführer, Oberanführer beinhalten kann, einfach einen abhängigen Mann. Und das war eben nicht ein Heerführer, sondern das war einer, der unter Joab, Urija unter Joab gedient hat. "Und als die Frau Urija hörte, dass Urija ihr Mann tot war, klagte sie um ihren Gatten". Das möchte ich gerne wissen, was das für eine Klage war, was hier eigentlich vor sich ging. Hatte diese Frau wirklich noch Empfindungen für ihren Mann, oder war sie jetzt auf David fixiert? Sie wusste natürlich auch nicht, was passieren würde. "Als aber die Trauer vorüber war - das ist ja in Israel so eine Woche, zwei Wochen - sandte David hin und nahm sie in sein Haus, und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn". Und gebar ihm einen Sohn. Ihm, ja, sie war schwanger geworden von ihm. Aber was war das für eine üble Sache. Und dass David nicht eins und eins zusammenzählen konnte, bis der Urija zurückkam von dem Feld, bis er wieder dahin gegangen war, bis dann der Todesfall war, (00:14:01) bis dann die Botschaft wieder zurückgekommen war, bis dann die Trauer vorbei waren, waren ja Wochen vergangen. Das heißt, hier war offensichtlich für jeden, der später das sah, hier ist irgendwas, irgendwas stimmt hier nicht. Wieso ist diese Frau jetzt schon schwanger? Sie ist doch gerade erst Davids Frau. Warum heiratet er sofort nach der Trauer diese Frau? Das ist ja nicht nur Barmherzigkeit, was hier vor sich geht. Also wir finden, dass der menschliche Wille, eine Sünde zu vertuschen, einfach etwas Groteskes an sich hat, und wir merken das nicht mal und laufen dem hinterher. Und Gott lässt die Dinge nicht ruhen. Der letzte Satz heißt: "Aber die Sache, die David getan hat, war böse in den Augen des HERRN". Darüber hat David nicht nachgedacht. Darüber denken wir in dem nächsten Podcast dann weiter nach.