Es ist erstaunlich, dass David, wenn auch verbunden mit einem Geständnis, wirklich nichts mehr beschönigt. Er sieht seine Sünde ein und bekennt diese. Das bewahrt ihn nicht vor Gottes Zucht. Aber es ermöglicht ihm einen Neubeginn in seinem Leben mit Gott!
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Wir haben beim letzten Mal gesehen, dass Gott sich wirklich Mühe macht, David gegenüber
zu begründen, wie sehr er ihn geliebt hat, wie sehr er ihn bevorrichtigt hat und wie
sehr daher die Sünde von David auch schwer wog.
Er hat ihm gesagt, was ihm bevorstand und das muss David tief gedemütigt haben.
Und so lesen wir jetzt in Vers 13 von 2 Samuel 12: "Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen
den Herrn gesündigt".
Das ist wirklich ein rückhaltloses Bekenntnis.
Ja, es ist ein Geständnis letztlich, weil David nicht von sich aus die Sünde bekannt
hat.
Das müssen wir leider sagen.
Wie oft sind wir auch solche, die die Dinge erst dann wirklich mit Namen nennen, erst
dann bereit sind, die Dinge offen einzugestehen, wenn sie uns präsentiert werden, wenn wir
merken, der andere weiß alles.
Wenn wir mehr bedenken würden, dass Gott alles sieht, was wir denken, was wir empfinden,
was wir wollen, was wir wünschen, was wir begehren, würden wir da nicht transparenter
vorgehen, jedenfalls Gott gegenüber. (00:01:01)
Wir müssen Menschen nicht alles sagen, was wir in unseren Herzen gesagt, gedacht, empfunden
haben.
Aber wenn es um solche Dinge geht, wenn es um Sünde geht, es bringt nichts.
Gott sieht das sowieso.
Und wenn wir das vor Menschen nicht offen legen, dann werden wir das am Richterstuhl
wiederfinden.
Und das ist viel, viel weitreichender.
Das ist ja das Tragische, dass wir uns so wenig Gedanken machen, dass es besser ist,
die Dinge wirklich offen zu legen, als vor dem Richterstuhl des Christus, 2.
Korinther 5 Vers 10, die Dinge offengelegt zu bekommen.
Nochmal, das habe ich bei dem letzten Podcast schon gesagt, es geht nicht darum, oder auch
hier, dass wir jede Sünde, jedes Problem hier vor Geschwistern ausbreiten sollen.
Das ist auch in Jakobus 5 nicht damit gemeint, bekennt einander diese Vergehung, die Sünden.
Da geht es um Sünden gegen den Bruder, gegen die Schwester.
Aber wenn es um wirklich einen sündigen Zustand geht, dann müssen wir endlich anfangen auszupacken.
Müssen wir endlich bereit sein, den ein, zwei, drei Brüdern, mit denen wir Gespräche
führen, wirklich die Dinge offen zu legen. (00:02:01)
Früher oder später kommt das doch heraus.
Und wenn nicht auf der Erde, wie gesagt, am Richterstuhl, dann ist das viel weitreichender,
weil es dann unseren Lohn in viel weitreichenderem Maß auch beeinträchtigt.
Und weil es dann vor dem Herrn ist, wir wissen nicht, ob es nicht sogar dann auch vor allen
Gläubigen ist.
Ich habe gegen den Herrn gesündigt, das ist eben jetzt wirklich ein rückhaltloses Bekenntnis.
Es ist natürlich in dem Sinne ein Geständnis, dass er gar nicht anders konnte.
Aber wir sehen, dass er jetzt nicht nochmal versucht, irgendwas zu entschuldigen, zu begründen
und zu sagen, ja, ich konnte doch gar nicht.
Was konnte ich dafür, dass die Frau gerade in dem Augenblick, wo ich da raus trat, nackt
da gebadet hat.
Was hatte er da überhaupt zu suchen, haben wir gesehen.
Er hätte bei den Kämpfen dabei sein sollen und nicht da faul in seinem Haus herumlungern
sollen.
Es war einfach vorn und hinten seine Verantwortung und wie leicht verschieben wir heute auch
die Verantwortung von uns weg, verschieben sie zu irgendwo, zu einer Person, zu irgendeinem
Umstand, zu irgendwelchen Behandlungsweisen, die wir erlebt haben. (00:03:02)
Das ist die Psychologisierung der Sünde, mit der auch wir zu tun haben, wo wir entschuldigen,
statt rückhaltlos zu bekennen.
Und das tut er hier.
Er sagt gar nichts weiter, als ich habe gesündigt.
Er sagt, was er getan hat.
Er braucht das hier nicht im Einzelnen aufzudecken, was er getan hat.
Das hatte Nathan ihm schon vorgestellt.
Ich habe gesündigt.
Und das wünschten wir uns auch, erstens bei einer Bekehrung, dann würde sie tiefergehend
sein und das würde positive Folgen haben für den Glaubensweg danach, wenn ein echtes
rückhaltloses Bekenntnis da ist.
Gott nimmt auch ein Bekenntnis an, was oberflächlicher ist, aber für den Glaubensweg ist es gut,
rückhaltlos und in die Tiefe zu bekennen und wir sehen hier, da geht es nicht darum,
750 Worte zu verlieren, sondern es geht darum, dass man wirklich bereit ist, einfach einzusehen,
ich habe gesündigt.
Und David hatte jetzt ein Bewusstsein davon.
Er muss nicht sagen, ich habe Hurerei begangen, ich habe einen Mord begangen, ich habe Menschen (00:04:01)
hintergangen, ich habe geheuchelt, ich habe so getan, als ob, ich bin zum Gottesdienst
gegangen und habe so getan, als ob ich ein gottesfürchtiger, ein hingebungsvoller Gläubiger
war.
Das brauchte er nicht zu sagen.
Die ganze Tiefe war, ich habe gesündigt.
Wollen wir das in unserem eigenen Leben, gar nicht, wenn es um sündige Zustände geht,
sondern überhaupt, wenn es um Sünde geht, wollen wir mal bereit sein, wirklich ein Bewusstsein
zu entwickeln, eine Empfindsamkeit zu entwickeln, ich habe gesündigt.
Und wir wollen das denen zurufen, die wirklich in einen sündigen Zustand gekommen sind.
Sage dem Herrn und hier auch, Nathan steht sozusagen für die Ältesten heute der örtlichen
Gemeinde, der örtlichen Versammlung, eines örtlichen Zusammenkommens, ich habe gesündigt
und da gibt es nichts zu beschönigen, das ist einfach echte, schwere Sünde, eine Sünde,
dess deren wegen der Herr Jesus an das Kreuz von Golgatha gehen musste.
David sagt nicht nur, ich habe gesündigt, er sagt auch, ich habe gegen den Herrn gesündigt. (00:05:03)
Er sagt noch nicht mal gegen Gott, das wäre auch wahr gewesen.
Er hat gegen den Schöpfergott, er hat gegen den Gott, der über allem steht, gesündigt.
Das wäre wahr gewesen und das wäre auch wirklich ein weitreichendes Bekenntnis gewesen.
Aber er sagt, ich habe gegen den Herrn, ich habe gegen JHWH, ich habe gegen Jehova gesündigt.
Das heißt gegen den Gott, der in dieser Liebe, in dieser Fürsorge mir gegenüber so vielfach
tätig geworden ist, dass er mich zu dem gemacht hat, was ich bin.
Und dieses Bewusstsein hat er.
Ich habe nicht nur gegen den Allwissenden, den Allmächtigen, den vollkommenen Gott gesündigt,
sondern ich habe gegen den liebenden Gott gesündigt.
Ich habe gegen den Gott der Liebe gesündigt, der mich zu dem gemacht hat, was ich bin, der
mir diese Familie geschenkt hat, der mir sogar Frauen gegeben hat, nicht nur die eine, die
er hatte, sondern viele Frauen.
Er hat mir dieses Umfeld gegeben, er hat mir dieses Volk gegeben, er hat mich zu einem
verantwortlichen Mann in diesem Volk gemacht und ich habe gegen all das gesündigt, gegen (00:06:03)
den, der in dieser Fürsorge, in dieser Gnade, in dieser Güte mich bis zu dem jetzigen Zeitpunkt
begleitet hat, der mich von der Verfolgung Sauls befreit hat, erlöst hat, gegen den
habe ich gesündigt.
Ist uns das eigentlich bewusst, dass wir nicht nur gegen Gott sündigen, sondern dass wir
gegen den Vater gesündigt haben?
Deshalb heißt es ja auch bei dem Sachwalter, wir haben einen Sachwalter bei dem Vater.
Wir haben gegen den gesündigt, der aus voller Liebe, aus dem Ratschluss der Liebe, aus dem
ewigen Ratschluss der Liebe uns gegenüber tätig geworden ist.
Das ist das, was unsere Sünde so gravierend, so weitreichend macht.
Oder wenn wir an den Herrn Jesus denken, wir haben gegen den gesündigt, der sein Leben
für uns hingegeben hat, der für uns gestorben ist, damit wir in den Himmel kommen und jetzt
kommen wir in den Himmel und dann sündigen wir immer noch und dann sündigen wir sogar
in dieser weitreichenden Weise.
Ob wir irgendwie mal zu einem Bewusstsein kommen, wie schlimm diese Sünden in den Augen
des Herrn sind, wie wir ihn geradezu frontal angehen mit einer solchen Sünde. (00:07:01)
Das ist natürlich bei jeder Sünde der Fall.
Das wollen wir auch bedenken.
Wir wollen keine einzige Sünde leicht machen, wollen wir kleinreden.
Aber hier geht es doch um einen sündigen Zustand.
Ich habe gegen den Herrn gesündigt.
Ich, niemand anders.
Das mögen Umstände, mögen ungünstig gewesen sein.
Du magst eine ungünstige Erziehung erlebt haben.
Du magst ungünstige Umstände haben.
Bekannte, ein Umfeld, was ungünstig ist, vielleicht in einer schwierigen beruflichen
Situation.
Aber ich habe gesündigt.
Nicht dieses Umfeld.
Und wir wollen auch in unserer Familie niemandem irgendwie das Schönreden.
Ich habe gegen.
Das ist eine Sünde gegen.
Wir wissen, dass jede Sünde gegen Gott, jede Sünde gegen den Heiligen Geist ist.
Nicht jede Sünde ist eine Lästerung des Geistes, wovon der Herr Jesus spricht.
Überhaupt nicht.
Von einem Gläubigen schon gar nicht.
Aber es ist, jede Sünde ist gegen Gott, ist gegen den Heiligen Geist, ist gegen den Herrn
Jesus, ist gegen den Vater.
Ich habe gegen den Herrn, der mich liebt, geliebt hat, weiterhin liebt, gesündigt.
Sünde. (00:08:01)
Sünde bedeutet Trennung.
Und wenn es hier bei einem Gläubigen wie bei David nicht eine ewige Trennung, natürlich
nicht ist, weil ewiges Leben, ewiges Leben bleibt, ist es doch eine praktische Trennung.
Praktischerweise hatte er ein Jahr lang keine Gemeinschaft mit dem Herrn.
Wie leicht ist das bei uns auch, wenn wir sündigen, wenn wir das nicht in Ordnung bringen,
wenn wir sprich wirklich rückhaltlos bekennen, dann führt das zu einer Unterbrechung
der praktischen Gemeinschaft über einen solchen Zeitraum.
Ich hatte eigentlich gar nicht vor, so lange über dieses Bekenntnis zu sprechen, aber
das ist doch wichtig, das ist auch notwendig, das ist auch wertvoll, dass wir ein Empfinden
bekommen, dass ich ein Empfinden bekomme, was Sünde in den Augen Gottes ist, damit
wir wirklich uns darunter beugen und nichts schönreden, aber auch gar nichts schönreden,
weder durch Umstände noch durch andere, sondern uns wirklich darunter beugen für uns, unsere
Familien und selber, wenn wir betroffen sind, erst recht.
"Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt".