Wenn man einmal die Tür zur Sünde einen Spalt aufmacht, wird es umso schwerer, diesen "Lauf" wieder aufzuhalten.
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(00:00:00)
In dem ersten Podcast zu David und der Sünde haben wir gesehen, dass David träge war,
dass er zuhause geblieben ist.
Und dann haben wir zweitens gesehen, dass dieser falsche Zustand in seinem Leben, das
ist noch kein sündiger Zustand, sondern das ist einfach Nachlässigkeit, das ist, wir
haben einfach sich gehen lassen, dass er dazu geführt hat, dass er die Tür ein spaltweit
aufgemacht hat für die Sünde und dass der Feind sowas in unserem Leben sofort nutzt
und sofort nutzen wird.
Und dass wir dann aufpassen müssen, dass eben nicht von einer Sünde die nächste kommt.
Ich mache mal einen kurzen Stopp an dieser Stelle und wir gehen zu Jakobus 1.
In Jakobus 1 spricht Jakobus genau von diesem Zustand.
Er sagt in Vers 13: "Niemand sage, wenn er versucht wird, ich werde von Gott versucht,
denn Gott kann nicht versucht werden von dem Bösen, er selbst aber versucht niemand".
Das heißt, wenn es zu einer sündigen Versuchung kommt, die kommt nicht von Gott.
Das sagt Jakobus einwandfrei.
So eine sündige Versuchung, die kommt aus unserem Innern und hat mit Gott nichts zu
tun.
Gott prüft uns, gar keine Frage, er prüft auch unseren Glauben, er prüft uns im Glaubensleben, (00:01:04)
aber das sind immer Prüfungen, damit wir bewährt werden, damit wir uns bewähren im
Glauben.
Das ist nie, dass er uns zur Sünde irgendwie verleiten würde, das wäre böse, so etwas
zu denken, dass er die Tür aufmacht, um zu testen, ob wir sündigen, nein, er prüft
unseren Glauben.
Dann heißt es in Vers 14: "Jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde
fortgezogen und gelockt wird".
Das sind die Begierden in unserem Leben, genau das hat David erlebt.
Er war träge, hat eine Bereitschaft damit gezeigt, sich nicht dem Gehorsam und dem Willen
Gottes auszusetzen und da kommt dann der Feind, der in unserem Innern, in unserer sündigen
alten Natur, in dieser Macht, die bei uns vorhanden ist, eine Seite anzuleuten, anklingen
zu lassen.
Und dann ist es eben, wenn eine Begierde in unserem Leben ist, die zieht, die lockt,
die möchte dann auch bedient werden, die möchte eine Antwort finden.
"Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebührt sie die Sünde". (00:02:03)
Das ist eben so, wir können nichts für unsere alte sündige Natur, die ist da.
Wir sind Nachkommen Adams und dadurch haben wir auch eine Natur, die immer wieder Gedanken
und Begehren und Begierden hervorsprudelt.
Die Frage ist, was machen wir damit?
Wenn ich eben träge bin, dann lasse ich diese Begierden, dann lasse ich diese Gedanken wandern.
Dann bin ich träge, dann sehe ich eine Frau, in dem Fall bei David, und das löst etwas
aus, einen Gedankengang, das löst dann Begierden in meinem Innern aus und das geht weiter,
bis es zur Sünde führt.
"Die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod".
Die Sünde hat als Folge den Tod.
Das sagt schon der Apostel Paulus, was heißt schon, dieser Brief ist wahrscheinlich später
geschrieben worden, wenn es in Römer 5 heißt in Vers 12, und das ist eine ganz ernste Mahnung:
"Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde
der Tod.
Und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben". (00:03:03)
Das heißt, die Sünde führt unweigerlich zum Tod, früher oder später.
Du lebst noch, und trotzdem, obwohl du gesündigt hast.
Aber früher oder später kommt dann der Tod als Folge der Sünde.
Und auch wir als Gläubige sind davon nicht ausgenommen.
Natürlich, wenn der Herr Jesus heute kommt, um uns zu entrücken, dann sind wir bei dem
Herrn, dann müssen wir nicht durch den Tod gehen.
Aber wenn der Herr Jesus nicht wiedergekommen sein sollte heute, dann werden wieder Gläubige
heimgehen.
Und das ist die Folge, weil sie gesündigt haben, weil wir alle gesündigt haben.
Also die Sünde führt zu dem Tod.
Und das hat David nicht vor Augen, das haben wir auch oft nicht vor Augen, wenn wir eben
uns gehen lassen und sündigen.
Gehen wir zurück zu 2. Samuel 11.
Wir haben gesehen, er blieb, war träge, er macht die Tür auf, und da sieht er eine Frau
schön von Ansehen.
Was passiert in David Vers 3?
"Und David sandte hin und erkundigte sich nach der Frau, und man sprach: Ist das nicht
Bathsheba, die Tochter Eliams, die Frau Urias des Hethiters?". (00:04:03)
Das ist ja schon irgendwie beeindruckend, dass David kein Problem damit hat, dass bekannt
wird, dass er an dieser Frau irgendein Interesse hat.
Das war ja irgendeine Frau, natürlich er als König, er konnte verfügen über die Menschen
in seinem Reich, in seinem Volk.
Und hat er gedacht, dass da jetzt in seiner Nähe eine unverheiratete Frau da auf dem
Dach sich badet?
Nun, das war natürlich theoretisch möglich, aber die Barriere zu überspringen, sich jetzt
erst mal zu erkundigen.
Als ich Jugendlicher war, da konnte man sich nicht irgendwie pornografisches Material im
Internet anschauen, weil es das noch gar nicht in dieser Form gab.
Da musste man dann in einen Kiosk gehen, da musste man in irgend einen Zeitschriftenladen, Rewe
oder was weiß ich gehen, um sich eine Zeitschrift zu holen.
Und allein dieser Gang, das war schon ein Überwinden, das war ein Gang, wo man Barrieren
überschreiten musste.
Und das finden wir hier bei David, dass er eine solche Barriere überschritten hat.
Irgendwie in so einen Laden zu gehen und so eine Zeitschrift dann aufs Band zu legen, (00:05:07)
das ist für junge oder auch ältere Leute gewiss mit Scham verbunden.
Und hier auch sich zu erkundigen, was ist das für eine Frau?
Wie bitte?
Warum willst du wissen, wer das ist?
Was hast du mit dieser Frau zu tun?
David war König, ja, aber David hatte mehrere Frauen.
Was will der jetzt von dieser Frau wissen?
Hat sie ihn in seinen Begehren, in seinen Begierden derart irgendwie angesprochen, dass
er jetzt noch eine Frau will, neben den vielen anderen?
Wir wundern uns ja nicht, dass das auch bei Salomo, seinem Sohn, zu so etwas geführt hat.
Lasst uns hier nicht vergessen, was Matthäus 5 uns lehrt.
In der sogenannten Bergpredigt hat der Herr Jesus gesagt "ihr habt gehört", Vers 27, Matthäus 5:
"ihr habt gehört, dass gesagt ist, du sollst nicht Ehe brechen.
Ich aber sage euch, jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr
begangen in seinem Herzen".
Hier geht es um einen verheirateten Mann und der hat Ehebruch in seinem Herzen begangen, (00:06:06)
wenn er eine Frau ansieht und anfängt zu überlegen, was er mit dieser Frau machen kann.
Und das tat offenbar David auch.
Er wusste bisher noch nicht, was mit dieser Frau war.
Und ja, Gott hatte im Alten Testament zugelassen, dass Männer mehrere Frauen haben durften.
Aber was erkundigt er sich?
Die nächste Barriere, die heruntergebaut ist.
Und dann geht es weiter.
Dann finden wir in Vers 4:
"Und David sandte Boten hin und ließ sie holen.
Und sie kam zu ihm, und lag bei ihr.
Und sie kehrte in ihr Haus zurück".
Das ist, obwohl er wusste, dass sie eine verheiratete Frau ist, wirklich ein Schritt weiter.
Und da sehen wir, wenn wir nicht aufpassen, wenn wir nicht wachsam sind, dann ist die
Sünde vor der Tür.
Dann ist sie nicht irgendwo in Honolulu, sondern dann steht die Sünde vor der Tür.
Und dann sind wir in der Gefahr, wirklich ad hoc auch zu sündigen. (00:07:03)
Dann kann es ganz schnell gehen.
Und keiner zweifelt ja, dass hier David in einem sündigen Zustand war.
Das, was hier passiert ist, ist in Gottes Augen wirklich etwas Böses, ein Gräuel.
Es bedarf also nicht langer Zeit.
Das müssen wir erkennen, um einen sündigen Zustand zu haben bei Hurerei.
Manchmal wird ja gesagt, ja, das ist ja nur ein Fehltritt, der geschehen ist.
Und wenn man den sofort bekennt, dann ist das zwar eine Sünde, natürlich ist das eine
Sünde, aber die kann vergeben werden.
Und das kann ja auch, jede Sünde kann vergeben werden oder muss nicht gehandelt werden.
Aber hier sehen wir, dass das nämlich in der Behandlung, wie Gott mit dieser Sünde umgeht,
dass das eben absolut nicht einfach ein Fehltritt ist.
Dass er sich erkundigen lässt, ist schon schlimm genug.
Aber dass er jetzt diese Frau auch holen lässt, natürlich geht er nicht selber da vor die Tür.
Wir haben dann schon noch irgendwelche Mechanismen, um das möglichst geheim zu halten.
Aber hier aus dieser Geschichte lernen wir, vor Gott können wir gar nichts geheim halten. (00:08:03)
Er sieht alles.
Und er wird schon dafür sorgen, dass eine Sünde, die wir begangen haben und die wir
dann womöglich auch noch versuchen, irgendwie zu vertuschen, dass das eben nicht funktioniert.
Dass Gott dafür sorgt, dass diese Dinge dann offenbar werden.
Ein Satz nur "er sandte Boten hin, ließ sie holen".
Was will er mit dieser Frau, von der er weiß, dass sie verheiratet ist?
Und dann liegt er bei ihr.
Das muss ja zwar die Befriedigung eines Augenblicks gewesen sein.
Er muss ja unwahrscheinlich irgendwie angespannt gewesen sein im sexuellen Bereich, als er
sie gesehen hat, dass er sofort in dieser Konsumhaltung, die wir heute haben, ich will
etwas und ich will es sofort haben oder soll mir sofort gegeben werden, dann auch vorgeht.
Er ließ sie holen und sie kam und er lag bei ihr.
Das ist ja nicht, das ist ja keine Liebe.
Das ist einfach das Stillen, das Beantworten, das Befriedigen von niederen Bedürfnissen, (00:09:01)
von sexuellen Bedürfnissen.
Die eheliche Liebe ist etwas ganz herausragendes, etwas ganz hervorragendes, etwas ganz vorzügliches,
etwas Wunderbares.
So würde Gott nie über eine eheliche Liebe sprechen, sondern die Art und Weise, wie er
davon spricht, zeigt, dass das nur ein Befriedigen sexueller Bedürfnisse ist.
Was diese Frau dafür eine Rolle gespielt hat, wird überhaupt nicht gefragt.
Die Sünde dieser Frau, die natürlich auch vorhanden ist, wird auch nicht weiter erörtert.
Denn wir müssen immerhin bedenken, dass hier ein König unterwegs war und dass eben hier nicht
irgendwie gleiche Verhältnisse waren, wo eine Frau von einem Mann begehrt wurde und
sie irgendwie hätte schreien oder sonst was tun können, ja, natürlich hätte sie Nein
sagen sollen.
Natürlich hätte sie dem König sagen sollen, das, was du tust, ist verkehrt.
So wie wir in dem ersten Buch Samuel finden, wie Abigail in einer ganz herausragenden Weise
Nein sagt zu einem falschen Verhalten von David.
Da ging es nicht um sexuelles Begehren, sondern da ging es um eine in anderer Weise moralisch
falsche Tat.
Aber hier lesen wir das nicht, aber Gottes Wort erörtert nicht die Sünde von Bathseba, (00:10:01)
die ganz gewiss auch vorhanden war, sondern erörtert die Sünde dessen, der die Hauptverantwortung
hat.
Und jetzt geht es mal hier um uns.
Und das ist ganz egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist.
Heute wissen wir, dass Frauen in gleicher Weise auch in diese Sünde kommen können.
Das war früher etwas anders, als sie noch in Abhängigkeitsverhältnissen waren, stärker
jedenfalls, als das heute der Fall ist.
Und hier sehen wir diese Sünde.
Er ließ sie holen, er lag bei ihr, wie traurig, und sie kehrte in ihr Haus zurück, als ob
alles ganz normal war.
Aber dann kommt das dritte Mal ein solcher Stillstands-Satz, und der heißt "sie hatte
sich aber gereinigt von ihrer Unreinheit".
Das fügt der Geist Gottes hier an, das ist nicht in der Beschreibung an sich vorhanden.
Ja, wie David aber blieb in Jerusalem und wie die Frau war sehr schön von Aussehen.
Gott macht einen Stopp und sagt, hier ist etwas passiert.
Diese Frau hatte sich gereinigt von ihrer Unreinheit, heißt, sie war im höchsten Maß
in Gefahr, in Anführungsstrichen, schwanger zu werden, weil eben die Periode dieser Frau (00:11:07)
gerade zurückgelegen hat, nach der Reinigung, das waren ja dann einige Tage, war sie eben
jetzt empfangsbereit.
Das wusste David natürlich nicht.
Aber Gott lässt so etwas zu oder bewirkt so etwas, um einem Menschen, der vielleicht
in besonderer Verantwortung wie David steht, seine Sünde sozusagen dann auch vor Augen
zu führen.
Seien wir vorsichtig, hier geht es jetzt um sexuelle Sünde, seien wir vorsichtig, wenn
es um solche Sünden geht, die wir in unserem Leben zulassen.
Sie führen zu schweren Sünden.
Die Sünde war schon nach dieser Frau sich weiter zu erkundigen, was hatte David mit dieser
Frau zu tun?
Noch schlimmer war sie zu holen, was wollte er mit dieser Frau in seinem Haus machen,
wo alle Menschen weg waren, alle Verantwortlichen, Krieger usw. weg waren, wo sozusagen keiner
das mitbekommen kann.
Wenn man Dinge einfach geheim tut, dann ist Gefahr im Verzug.
Wenn man schauen muss, ob jemand um einen herum ist, dann ist Gefahr im Verzug. (00:12:02)
Wer müsste nicht bekennen, dass er solche Dinge auch in seinem Leben schon getan hat.
Und hier sehen wir, dass es so gravierend ist, dass Gott David eine Lektion erteilen
möchte und er möchte sie durch sein Wort auch uns, dass wir wachsam sind.
Wenn du jetzt diesen Podcast hörst, wenn ich diesen Podcast aufspreche, wir sind jetzt
nicht mehr frei, wir sind nicht mehr unbedarft, wenn solche Situationen auftreten und sie
werden auftreten in unserem Leben, weil unser Fleisch vorhanden ist und wir dadurch einfach
offen sind, leider für manches Böse.
Und was machen wir da?
Machen wir die Tür zu, Jakobus 1, sagen wir nein, diese Begierde, die aus der sündigen
Natur hervorkommt, dafür kann ich nichts, ich möchte nicht, dass das zu einer Sünde
wird und wende mich ab von dieser Begierde, sage nein dazu, man kann, wenn solche Dinge
kommen, aufstehen oder sich hinsetzen, einen Stopp setzen, in die Hände klatschen, was
auch immer, um wirklich einen bewussten Stopp zu setzen vor einer solchen Begierde.
Machen wir das, sind wir wirklich aktiv im Nein sagen, indem sich der Sünde für tot (00:13:04)
halten, sich für das zu halten, was wir sind, mit Christus gestorben und ein Toter, der
will nicht sündigen, ein Toter kann nicht mal sündigen, wenn wir uns dessen bewusst
werden, dann sind wir in der Lage, wirklich Nein zu sagen.
Das wünsche ich dir, das wünsche ich mir, dass wir das aus dieser Geschichte, die wir
soweit jetzt erst einmal vor uns hatten, lernen, um Nein zu sagen und nicht in dieselben Fahrwasser,
in dieselben Spuren zu kommen, wie David das hier leider gekommen ist.