Gott hatte David die Sünde vergeben, nachdem er ein rückhaltloses Bekenntnis abgelegt hatte. Aber die Folgen der Sünden blieben, auch die (liebende) Zucht Gottes. So lernen wir in 1. Korinther 5, dass die Frage eines Bekenntnisses auch für das Handeln der Versammlung Gottes nicht erwähnt wird. Offensichtlich sollen wir selbst dann, wenn ein Geständnis oder Bekenntnis da ist, ausschließen. Denn wenn Böses in die Gemeinde gekommen ist, gibt es nur diesen einen Weg. Das hat mehrere Gründe ...
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Wir haben uns schon in vielfacher Hinsicht mit David und seiner Sünde in Verbindung mit Bathseba unterhalten.
Wir haben gesehen, was das bedeutet, einen sündigen Zustand zu haben und wie Gott darauf reagiert.
Wir haben gesehen, wie schwer wir uns selbst manchmal tun, das zu erkennen und wie wichtig das auch für ein örtliches Zusammenkommen ist, das zu erkennen.
Aber wir gehen jetzt einmal im Blick auf das persönliche Empfinden weiter, was damit verbunden ist.
Wir haben in dem letzten Podcast gesehen, dass ein aufrichtiges Sündenbekenntnis wirklich dazu führt, dass Gott die Sünde weggetan hat, dass Gott Sünde vergibt.
Ein großartiges Geschenk Gottes, dass er uns wirklich Sünden vergibt, wenn wir sie aufrichtig ihm bekennen.
Aber jetzt lesen wir in 2. Samuel 12 Vers 14, dass Gott durch den Propheten Nathan weiter sagt:
"Nur weil du den Feinden des Herrn durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, soll auch der Sohn, der dir geboren ist, gewiss sterben.
Und Nathan ging in sein Haus. (00:01:02)
Und der Herr schlug das Kind, das die Frau Urijas David geboren hatte, und es wurde todkrank".
Wir sehen also, dass Gott die Sünde vergibt.
Das heißt aber nicht, dass sein regierendes Handeln damit zu Ende wäre.
Oder, dass damit seine liebende Zucht, die uns als Gläubige ereilt, die über uns kommt, wenn wir sündigen, dass diese Zucht dann durch die Vergebung sozusagen auf Null gestellt würde.
Hier sehen wir, was der Apostel Paulus in Galater 6 Vers 7 sagt:
"Was der Mensch sät, wird er auch ernten".
Und selbst wenn Gott die Sünden vergibt, und das hat er in Davids Fall absolut getan, heißt das eben nicht, dass damit auch die Folgen unseres Handelns vorbei sind.
Jemand hat Hurerei begangen, zum Beispiel eine Frau, eine gläubige Frau, und sie ist schwanger geworden.
Dann ist natürlich, wenn sie die Sache aufrichtig bekennt, ist die Folge der Hurerei nicht beseitigt, sondern in aller Regel, im Allgemeinen, wird sie das Kind austragen, (00:02:02)
austragen müssen aus einer unehelichen Verbindung.
Oder ein Mann, der eben in Sünde gekommen ist mit einer Frau, und dann gibt es eben eine Schwangerschaft.
Dann hat er natürlich eine Verantwortung gegenüber dieser Frau und auch gegenüber dem Kind.
Ich sage nicht, dass er sie heiraten muss.
Das hängt von den konkreten Umständen ab.
Aber jedenfalls, dass er eine Verantwortung hat für ein unehelich gezeugtes und vermutlich dann auch geborenes Kind.
Wir sehen hier, weil du den Feinden des Herrn durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast.
Das kann doch wohl nur bedeuten, dass diese Sache nicht nur inmitten des Volkes Israel bekannt geworden ist, sondern sogar den Feinden bekannt geworden ist.
Dass sie irgendwie mitbekommen haben, dass Urija, ein wackerer, ein bekannter, ein anerkannter Soldat in dem Heer von David, dass er sterben musste.
Nicht, weil er so schlecht war, nicht, weil er nicht wachsam gewesen ist, sondern weil da ein König seinen Begierden nachgegangen ist. (00:03:03)
Und wenn auch in unserem Fall, das vielleicht nicht in dieser Dramatik der Fall sein muss, dass dann auch die Ungläubigen das alle mitbekommen.
Aber im Allgemeinen bekommen sie eben doch etwas mit.
Dass da ein Gläubiger mit einer ungläubigen Frau oder noch schlimmer, ein Gläubiger mit einer Gläubigen, obwohl er nicht verheiratet ist, Hurerei begangen hat.
Oder auch in anderen Bereichen, wenn es um einen Trunkenbold geht, wenn es um Habsucht geht, also wenn ich mir Dinge beschaffe, die mir nicht zustehen, auf eine unrechtmäßige Weise und das womöglich herauskommt.
Oder wenn auf einmal die Polizei vor meiner Tür steht und mit Recht vor meiner Tür steht, nicht weil ich treu war, wie das in Staaten wie Iran, Nordkorea und so weiter der Fall ist, sondern weil ich etwas Böses getan habe.
Wenn ich Material habe, was zu Kindesmissbrauch zählt oder weil ich etwas gestohlen habe oder weil andere Dinge sind, Steuerhinterziehung, die der Fall sind, dann müssen wir sagen, dann haben sogar wir den Feinden des Herrn durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben. (00:04:10)
Und dann können wir sicher sein, dass die züchtigende Hand Gottes auf uns ist.
Da mag die Sache als solche bekannt sein, aber die Folgen sind da.
Das betrifft zweierlei in unserem Fall.
In unserem Fall betrifft das die Versammlung Gottes, die selbst wenn ein Bekenntnis da ist, handeln muss, weil Böses in ihrer Mitte ist.
Wir finden das in 1. Korinther 5 sehr deutlich, denn da ist von Bekenntnis überhaupt keine Rede.
Wenn das Bekenntnis eine Rolle im Blick auf das Handeln der Versammlung spielen würde, hätte Gott dazu etwas gesagt, aber er hat das nicht.
Und damit wird deutlich, dass die Frage des Geständnisses oder Bekenntnisses, so wichtig sie als solche ist und zeigt, dass jemand wirklich zur Einsicht kommt oder jedenfalls auf dem Weg zur Einsicht ist, spielt sie im Blick auf das Handeln der Versammlung Gottes keine Rolle.
Da ist Sauerteig vorhanden, da ist Böses, da ist ein böser Zustand und die Versammlung muss handeln, unabhängig von der Frage, ob derjenige schon zur Einsicht gekommen ist. (00:05:02)
Abgesehen davon, dass natürlich die Frage aufkommt, weil die Erfahrung das zeigt, ob das nur ein kurzes Erschüttertsein ist, angesichts der Folgen dessen, was man getan hat,
oder ob das wirklich eine Buße ist, die zu tiefer Umkehr geführt hat, zu einer tiefen Demütigung geführt hat.
Nicht zuletzt hat man immer mal wieder gehört, dass Gläubige, die in einen solchen sündigen Zustand gekommen sind und wo die Versammlung nicht gehandelt hat,
weil sie meint, er hat ja doch schon ein Geständnis, ein Bekenntnis abgelegt, sie dann im Nachhinein manchmal gesagt haben, ist das eigentlich rechtmäßig vor Gott behandelt worden
und sie ein halbes Leben lang dann unter dieser Last lagen, dass die Sache vielleicht gar nicht schriftgemäß behandelt worden ist und sie deshalb irgendwie Gewissensbisse bekommen haben.
Nein, wir sehen nach 1. Korinther 5, das ist zu behandeln und zwar nicht irgendwie mit einer Woche, das wäre ja absurd, das wäre ja ein Schein, das wäre ein Formalausschluss.
Auch das hat es leider gegeben und das zeigt, wie oberflächlich wir sind, wie wenig wir nach Gottes Gedanken handeln, wie wenig wir Einsicht haben oft in Gottes Gedanken, was Sünde wirklich in seinen Augen ist. (00:06:11)
Wie schnell wir dann wieder zur Tagesordnung übergehen, vielleicht auch als örtliche Versammlung und dann sagen, ja ist doch jetzt, jetzt ist ja alles getan, was getan werden muss.
Oftmals zeigt sich dann später, dass diese oberflächliche Behandlung eines sündigen Zustandes, der manchmal ja über Jahre gedauert hat, wo, wie hier bei David, ein ganzes Jahr ins Land ging,
bis er überhaupt innerlich dazu gebracht worden ist, erschüttert zu sein über das, was er getan hat und dass das dann innerhalb von kurzer Zeit dann behandelt wird und abgehandelt wird,
das ist nicht nach Gottes Gedanken und das müssen wir einfach bekennen, dass wir da oft zu oberflächlich sind.
Aber es hat noch eine zweite Seite und das ist die Seite von einem selbst.
Nicht nur die Versammlung hat zu handeln, sondern der Herr hat auch einen Wiederherstellungsprozess.
Wie ist das bei Petrus gewesen?
Hatte der Herr Jesus nicht mit Petrus ganz persönlich schon gesprochen?
Das hat er, aber er musste auch noch öffentlich wiederhergestellt werden. (00:07:04)
Da sehen wir, dass das ein Prozess ist und man würde doch eigentlich denken, das, was der Herr Jesus mit Petrus dann bespricht,
liebst du mich, hast du mich lieb, dass er wirklich bis zum Grund vorgeht, das hätte man eigentlich erwartet in dem persönlichen Gespräch,
hat der Herr aber nicht getan, das hat er in der Öffentlichkeit getan.
Und das zeigt uns, wie andauernd dieser Prozess der Wiederherstellung ist und dass das gar nicht in einem ersten Schritt von dem Herrn vorgenommen worden ist,
sondern dass er erstmal wahrscheinlich ihm Vergebung zugesprochen hat, ohne dass wir irgendwie spekulieren wollen, weil das Wort Gottes nichts dazu sagt,
dass aber die innere Wiederherstellung deutlich später erst gekommen ist.
Johannes 21 ist ja nicht an dem Auferstehungstag, sondern ist deutlich später, wo der Herr Jesus dann in Galiläa ist.
Das heißt, das Bedarf einer gewissen Zeit, eine wahre Umkehr, ein wahres Bekenntnis mit Buße, das geht eben nicht so schnell. (00:08:01)
Und auch da sehen wir, dass wir das persönlich dann auch nötig haben, um wirklich wiederhergestellt zu werden.
So finden wir das auch hier, dass der Herr hier wirksam wird David gegenüber und genau das eintreffen lässt, was er ihm vorhergesagt hat in den Versen 10 bis 12.
Das ist bitter, aber wir sind eben alle geneigt, ausnahmslos würde ich sagen, dass wir stärker die Folgen unseres Handelns besehen,
nämlich die Folgen für uns und für unseren Ruf und was das in der Öffentlichkeit bedeutet, als dass wir die Folgen im Blick auf den Herrn,
dass wir erkennen, was Sünde wirklich in seinen Augen ist. Und das müssen wir lernen.
Und das sehen wir eben gerade dann dadurch, dass die Folgen unseres Handelns auf uns kommen.
Und deshalb wollen wir in dieser Sache wirklich von dem Herrn lernen, von dem Handeln des Herrn lernen und auch für uns persönlich.
Und wenn wir als Brüderschaft, als Geschwister im Blick auf jemanden handeln müssen, wollen wir das bedenken, was der Herr uns hier gewissermaßen als Vorbilder vorstellt.