Sünde | Gemeinde / Versammlung | Mi, 17. September 2025

Sünde und Zustand - David (6): Was ist bei einem sündigen Zustand zu tun (1. Kor 5)?


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(00:00:00) Wir haben uns beim letzten Mal angeschaut, was für Sünden in die Kategorie eines sündigen Zustands fallen, also die auf der Ebene von Hurrerei liegen. Jetzt wollen wir uns bei diesem Podcast anschauen, was dann eigentlich zu tun ist. Und das erste, was wir feststellen müssen nach 1. Korinther 5 ist, dass die Versammlung einbezogen werden muss. Das heißt, bei einem solchen sündigen Zustand, bei Dingen, die in die Kategorie, die ja nicht vollständig beschrieben werden, wir haben das durch den Mörder gesehen, die in die Kategorie von Hurrerei, also Hurer, Habsüchtigen, Götzendienern, Schmähern, Trunkenbold, Räuber, Dieb und auch Weichlinge und Knabenschänder fallen, kann ich alleine die Sache nicht mit meinem Herrn in Ordnung bringen. Ja, was die persönliche Wiederherstellung betrifft, ist das in der Tat eine Sache, die zwischen mir und dem Herrn steht. Wenn ein anderer betroffen ist, das ist bei Habsucht der Fall, zum Beispiel, wenn ich Steuern hinterzogen habe, muss ich die eben dann erstatten. Wenn ich das merke, dass das geschehen ist oder nicht merke, das weiß ich ja, aber das (00:01:02) ist dem Finanzamt noch nicht aufgefallen, dann habe ich das zu bezahlen, dann muss ich dahin gehen. Wenn es um Hurrerei geht, dann muss ich natürlich das bekennen demjenigen gegenüber, mit dem ich gehandelt habe und wenn das dann auch noch Ehebruch war, in dem Sinne, dass die Person verheiratet war, muss ich das natürlich auch dem Ehepartner dieser Person bekennen. Also da ist überhaupt keine Möglichkeit, als auch dahin zu gehen und vor Personen, gegen die ich gehandelt habe, gegen die ich gesündigt habe, auch das zu bekennen. Aber das reicht eben nicht aus. 1. Korinther 5 macht unmissverständlich klar, dass bei Hurerei die Versammlung einzubeziehen ist, dass die Versammlung handeln muss. Oder wie das dann im zweiten Korintherbrief ausdrücklich heißt, dass die Versammlung sich als an der Sache rein erweisen muss, in dem sie handelt. 2. Korinther 7 Vers 11, die Korinther: "Ihr habt in allem bewiesen, dass ihr an der Sache rein seid" und an der Sache rein zu sein bedeutet, dass eine Handlung der Versammlung (00:02:03) nötig ist, nämlich der Ausschluss. Das ist bitter, das ist schlimm und das ist auch demütigend und zwar sowohl für die Versammlung, als auch für denjenigen selbst, aber es ist ein unumgänglicher Weg und das wollen wir auch in einer Zeit, in der man leicht über Sünde hinweg sieht, wollen wir das nicht übersehen, dass das eine Pflicht ist, dass das eine Notwendigkeit ist und dass wir an diesem Schritt nicht vorbeigehen können. Du kannst also, wenn eines dieser Dinge bei dir gewesen ist, kannst du nicht sagen, wenn vielleicht kein Gläubiger irgendwie betroffen war, niemand aus dem örtlichen Zusammenkommen, wo du bist oder aus dieser Art von Zusammenkommen das irgendwie mitbekommen hat, ich habe die Sache mit dem Herrn in Ordnung gebracht und das ist vergeben. Dir persönlich ist es vergeben, aber der Versammlung nicht und dafür bist du schuldig, dafür bist du mitverantwortlich, dafür bist du mitschuldig. Das ist ja gerade der Punkt in 1. Korinther 10, dass wir, wenn wir von dem Brot essen und von dem Kelch trinken, dass wir Gemeinschaft mit anderen haben und sie dadurch in diese Verbindung mit diesem sündigen Zustand bringen. (00:03:05) Natürlich sind sie nicht verantwortlich, wenn sie es nicht wissen oder wissen können, aber du bringst sie mit dieser Sünde in Verbindung und dafür bist du verantwortlich und dafür macht der Herr dich verantwortlich. Bedenken wir, was Gott zu Josua gesagt hat, Israel hat gesündigt, Achan hatte gesündigt, Israel hat gesündigt. Wir wollen die Konsequenz dieses bösen Handelns auch für die Versammlung wollen wir nicht übersehen. Dabei geht es ausdrücklich nicht nur um solche, die am Brotbrechen teilnehmen. 1. Korinther 5 Vers 11 sagt der Apostel Paulus in dem letzten Satz, nein, in dem ersten Satz: "keinen Umgang zu haben, wenn jemand der Bruder genannt wird". Da geht es also nicht, wenn jemand am Brotbrechen teilnimmt, sondern wenn jemand Bruder genannt wird. Das heißt, er hat das Zeugnis ein Gläubiger zu sein, z.B. dadurch, dass er sich hat taufen lassen, bekennt er Christ zu sein, Bruder zu sein und wir können nicht in die Herzen hineinschauen, aber das ist das Bekenntnis und ein solcher, das heißt der Gemeinschaft (00:04:02) hat, ob beim Brotbrechen oder noch nicht, mit den Gläubigen, der bekannt ist als jemand, der zu den Gläubigen gehört, da ist die Versammlung verpflichtet zu handeln. Und da gibt es keinen Weg vorbei, als dass man das einem verantwortlichen Bruder des örtlichen Zusammenkommens sagt, bekennt und dann liegt es nicht mehr in meiner Hand, wie die Versammlung handelt und die Versammlung ist dann auch wirklich verantwortlich zu handeln. Und ich sage nochmal, Hurerei als ein Beispiel ist dann eben eine Sache, die als sündiger Zustand von der Schrift identifiziert wird, als solche ausdrücklich bezeichnet wird, wir haben uns das in Markus 7 angeschaut und da gibt es, so schwer es uns fällt und so leid uns die Person tut und so traurig es ist und natürlich nach 1. Korinther 5 Vers 2 muss man darüber trauern, muss man das als seine eigene Sünde bekennen, gibt es nach der Schrift keinen anderen Weg, sucht keinen anderen Weg, sucht keinen anderen Weg, (00:05:03) als genau so damit umzugehen, wie Gottes Wort es hier ausdrücklich sagt und bezeichnet und das wollen wir wirklich erkennen und anerkennen, dass Gott uns hier unmissverständlich genau diesen Weg nennt und dass wir diesen Weg auch gehen müssen. Ich sage nochmal, einen anderen Weg zeigt uns die Schrift nicht und deshalb wollen wir auch bereit sein, uns darunter zu beugen, so weh uns das hoffentlich tut, so sehr wir darüber trauern müssen, so sehr wir auch nicht einen anderen Weg eben gehen können. Die Konsequenz dieses Handelns der Versammlung ist, dass man keinen Umgang mit ihm haben kann. Es geht also nicht nur darum, dass man keine Gemeinschaft haben kann, sondern dass man nicht mal Umgang mit einer solchen Person haben kann, ja nicht mal mit ihr essen darf. Das ist schon sehr weitgehend. Das ist der soziale Kontakt inmitten der Gläubigen ist damit eingestellt und das muss uns wehtun und das ist hart, wir wissen das von solchen Personen, die ausgeschlossen werden mussten, (00:06:01) dass sie das als äußerst hart empfunden haben und dass das sogar bis in die Verzweiflung in der Empfindung geht, aber Gott nennt uns das als den Weg, um die Versammlung zu reinigen. Das ist ja ausdrücklich, was der Apostel Paulus sagt in 1. Korinther 5 Vers 7 "den alten Sauerteig auszufegen", das ist dieser sündige Zustand und damit die Person, 1. Korinther 5 Vers 13: "Tut den Bösen von euch selbst hinaus". Diese Person wird nicht ein Böser durch das hinaus tun, sondern wir sollen den Bösen hinaus tun und jemand ist böse, der durch eine Sünde geprägt ist und wir haben gesehen, dass das bei Hurerei grundsätzlich der Fall ist und bei diesen anderen Sünden eben auch, die genannt werden. Jetzt kann man doch die Frage stellen, ja was ist aber mit einem Bekenntnis, wenn jemand das bekannt hat, dann ist er doch kein Böser mehr. Nun, da wollen wir in den Text schauen, wo ist davon Bekenntnis die Rede? An keiner Stelle. Nun können wir auf der einen Seite, wenn etwas nicht genannt wird, natürlich nicht sagen, wie Gott das beurteilt. Aber eines ist doch klar, der Geist Gottes wusste, dass diese Frage aufkommen würde. (00:07:03) Der Geist Gottes hat im ersten Korintherbrief gerade die Haltung, die heute der Fall ist, dass man sagt, das gilt ja nur für Korinther, das war ja nur im Korinther so ein besonderes Problem, dass er sie von Anfang an dadurch beantwortet, dass er sagt, das gilt an jedem Ort, wo Menschen, wo Gläubige den Herrn anrufen. Also von daher, der Geist Gottes wusste, was für Fragen aufkommen. Zweitens, der Apostel Paulus wusste, dass Zeit ins Land geht, bis die Sache auch wieder zu ihm gerät, also bis er hören würde, was eigentlich passieren würde, was passiert ist in Korinth. Er hat einen Brief geschrieben, hat sie darauf aufmerksam gemacht, was da an Bösem vorhanden ist, und musste jetzt warten, was tun sie jetzt eigentlich damit? Würden sie darauf hören, dass würde Zeit ins Land gehen? Gott hat ihn beauftragt, dann einen zweiten Brief zu schreiben. Das heißt, wenn das Bekenntnis diese Sache geheilt hätte, dann hätte er ihn geschrieben, wenn aber ein Bekenntnis da ist, dann müsst ihr ihn eben nicht aus eurer Mitte hinwegtun. (00:08:01) Das hat er nicht. Damit ist klar, erstens, das Bekenntnis hat für die Handlung der Versammlung zunächst einmal keine Bedeutung. Das mag seltsam klingen, aber das lernen wir aus diesem Kapitel. Das Bekenntnis, eines der gesündigt hat, hat für die Handlung der Versammlung keine Bedeutung. Das Bekenntnis hat natürlich zweitens eine Bedeutung für die Person selbst, aber es hat für die Handlung der Versammlung keine Bedeutung, denn es ist ja ohnehin, nachdem ein solches Bekenntnis ausgesprochen wird, erst einmal nötig zu sehen, ob sich das Verhalten, ob sich das Leben ändert. Denn wir können nicht in das Herz sehen, das kann Gott. Wir müssen das Verhalten sehen, so wie Jakobus uns zeigt, zeige mir dein Glauben, zeige mir deine Wiederherstellung, zeige, dass sich dein Leben ändert und das bedarf eben der Zeit. Es hat sich ohnehin auch gezeigt, dass ein Bekenntnis manchmal aus einem Schock heraus geschieht oder oftmals sogar, ohne dass wirkliche Wiederherstellung, innere Wiederherstellung, die nämlich Zeit braucht, schon vorhanden ist. Und dann stellen wir fest, das haben wir festgestellt, dass solche, die ein Bekenntnis abgelegt haben, (00:09:04) in dem Augenblick, wo beschlossen wurde, in einem Zusammenkommen, wir schließen ihn nicht aus, längst wieder in Sünde gelebt haben, das macht uns gerade in dieser Hinsicht doppelt wachsam. Aber Gottes Wort macht uns einfach unmissverständlich klar, Bekenntnis, wenn Bekenntnis eine Rolle spielen würde, hätte Gott das hier aufgeführt. Denn er spricht von Bekenntnis in seinem Wort, aber das wird hier nicht erwähnt und damit ist für uns klar, diese Frage hat für das Handeln der Versammlung keine Bedeutung. Keinen Umgang zu haben bedeutet übrigens auch, dass seelsorgerlicher Dienst zu Ende ist. Natürlich, es muss ja mit der Person gesprochen werden und da wird man ihr deutlich machen, dass wenn es auch seelsorgerliche Aspekte gibt, wo diese Person medizinische Hilfe oder andere Hilfe bekommen kann, aber die Versammlung muss handeln. Und da spielt die Psychologie, da spielt die Psyche und so weiter in diesem Fall keine Rolle. Immer wieder hört man mal, ja jetzt ist diese Person in Gefahr, um die es geht, dieses oder jenes dann zu tun. (00:10:02) Haben wir noch Vertrauen, dass der Herr sich um diese Seele kümmert? Denn das ist es genau. Wir übergeben eine solche Seele dem Herrn und sie ist nicht mehr in unserer Verantwortung, sie ist nicht mehr in unserem Bereich. Der Herr wird sich schon um diese Seele kümmern, dessen können wir sicher sein. Er ist der vollkommene Hirte, er ist der Sachwalter, auch im Blick auf Sünden. Wir können das ihm überlassen, brauchen uns da keine Sorgen zu machen. Wenn wir aus psychischen Gründen etwas nicht tun, was Gottes Wort uns vorschreibt, sind wir schlicht ungehorsam. Ist das schlicht ein unbiblisches Vorgehen. Jetzt möchte ich noch abschließend über die Frage nachdenken, was ist denn mit der Familie desjenigen? Und tatsächlich, nehmen wir mal jetzt nicht den Fall an von Hurerei, sondern von einem von Götzendienst und so weiter und da ist dieser Mann verheiratet, dann heißt das natürlich nicht, dass diese Person nicht mehr an dem Tisch des Ehepartners essen darf. Hier geht es um das Verhalten in der Versammlung, nicht in der Familie. (00:11:02) Aber wir neigen alle dazu, diese Familienausnahme sehr groß zu machen und das können wir allein schon deshalb nicht und dürfen wir allein schon deshalb nicht, weil Gott hier diese Ausnahme eben gar nicht vornimmt. Er spricht nicht von der Familie, er sagt eben nicht, in der Familie kannst du eine Ausnahme machen. Das heißt, wenn wir erkennen aus Gottes Wort und ich glaube, dass wir das mit Recht tun können, dass es eine gewisse Ausnahme gibt im familiären Bereich, dann dürfen wir niemals dazu kommen zu sagen, aber das können wir dann relativ weit sehen. Also zum Beispiel eine Familienfeier, ich spreche von einer Hochzeitsfeier, von einer Silberhochzeitsfeier oder etwas dergleichen, mit jemand, der unter diesen Zustand zu fassen ist, zu haben, das ist ja schlichtweg undenkbar. Wie kann ich sowas machen mit jemand, der in Sünde lebt, diese Gemeinschaft pflegen bei einer Familienfeier, das ist schlicht nicht denkbar. Wir finden eine gewisse Anwendung, die wir auf diese Frage machen können oder Schlussfolgerungen (00:12:05) in der Anordnung, die Gott im Blick auf Priester gibt, wenn es um Trauer geht. Da wird den Priestern gesagt, 3. Mose 21 Vers 1: "Der HERR sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons und sprich zu ihnen, keiner von ihnen soll sich wegen einer Leiche verunreinigen" - und hier geht es ja um Unreinheit in der Versammlung -, "wegen einer Leiche verunreinigen unter seinen Völkern, außer wegen seines Blutsverwandten, der ihm nahesteht, wegen seiner Mutter, wegen seines Vaters und wegen seines Sohnes und wegen seiner Tochter und wegen seines Bruders und wegen seiner Schwester, der Jungfrau, die ihm nahesteht, die noch keinem Mann angehört hat, wegen dieser darf er sich verunreinigen". Wir sehen also, dass es um Verwandtschaft in der ersten Linie geht und dabei müssen wir auch bleiben. Also Neffe, Nichte, Tante, Onkel, Schwager und so weiter, das ist nicht mit einbezogen. Wenn es also um einen sündigen Zustand geht, dann dürfen wir nicht die Ausnahmen möglichst (00:13:01) weit machen. Ja, wenn meine Schwester in Sünde lebt, dann heißt es hier sogar, wenn sie nicht verheiratet ist. Also lasst uns da wirklich einen sehr engen Rahmen schließen. Eltern, Kinder sind natürlich eingeschlossen, aber es ist doch schlechterdings unvorstellbar, dass man, was weiß ich, wenn ein Kind lebt zusammen und verheiratet mit jemand, dass man die dann zusammen einlädt. Das würde ja bedeuten, dass man das irgendwie sanktioniert. Also ich spreche von Umgang, Gemeinschaft ist ja sowieso nicht möglich und deshalb keine Familienfeier. Aber selbst der Umgang darf dann nur sich auf diese eine Person beschränken. Also lasst uns diese Ausnahmen nicht zu umfangreich machen, Gottes Wort gibt uns dafür keine Grundlage. Und die Sache ist so ernst, dass sie eben von der Versammlung entschieden werden muss und dass dann alle sich daran halten müssen. Das sagt er, keinen Umgang, nicht für den einen oder für den anderen, aber die Brüder können. Nein, keinen Umgang und das wollen wir auch wirklich bedenken und wollen wir wirklich berücksichtigen in unserem Verhalten, so schwer uns das fällt und wir müssen darunter (00:14:02) leiden, wir müssen darüber trauern, aber wir wollen doch von Herzen Gott gehorsam sein oder nicht?