Es ist schlimm für uns, für den Herrn ganz besonders, aber auch für die Versammlung (Gemeinde), wenn bei uns ein sündiger Zustand vorliegt. Was kann ich tun, was muss wer tun, wenn genau das eingetreten ist?
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(00:00:00)
Wir haben uns beim letzten Mal angeschaut, was für Sünden in die Kategorie eines sündigen
Zustands fallen, also die auf der Ebene von Hurrerei liegen.
Jetzt wollen wir uns bei diesem Podcast anschauen, was dann eigentlich zu tun ist.
Und das erste, was wir feststellen müssen nach 1. Korinther 5 ist, dass die Versammlung
einbezogen werden muss.
Das heißt, bei einem solchen sündigen Zustand, bei Dingen, die in die Kategorie, die ja nicht
vollständig beschrieben werden, wir haben das durch den Mörder gesehen, die in die
Kategorie von Hurrerei, also Hurer, Habsüchtigen, Götzendienern, Schmähern, Trunkenbold, Räuber,
Dieb und auch Weichlinge und Knabenschänder fallen, kann ich alleine die Sache nicht mit
meinem Herrn in Ordnung bringen.
Ja, was die persönliche Wiederherstellung betrifft, ist das in der Tat eine Sache, die
zwischen mir und dem Herrn steht.
Wenn ein anderer betroffen ist, das ist bei Habsucht der Fall, zum Beispiel, wenn ich
Steuern hinterzogen habe, muss ich die eben dann erstatten.
Wenn ich das merke, dass das geschehen ist oder nicht merke, das weiß ich ja, aber das (00:01:02)
ist dem Finanzamt noch nicht aufgefallen, dann habe ich das zu bezahlen, dann muss ich
dahin gehen.
Wenn es um Hurrerei geht, dann muss ich natürlich das bekennen demjenigen gegenüber, mit dem
ich gehandelt habe und wenn das dann auch noch Ehebruch war, in dem Sinne, dass die
Person verheiratet war, muss ich das natürlich auch dem Ehepartner dieser Person bekennen.
Also da ist überhaupt keine Möglichkeit, als auch dahin zu gehen und vor Personen,
gegen die ich gehandelt habe, gegen die ich gesündigt habe, auch das zu bekennen.
Aber das reicht eben nicht aus.
1. Korinther 5 macht unmissverständlich klar, dass bei Hurerei die Versammlung einzubeziehen
ist, dass die Versammlung handeln muss.
Oder wie das dann im zweiten Korintherbrief ausdrücklich heißt, dass die Versammlung
sich als an der Sache rein erweisen muss, in dem sie handelt.
2. Korinther 7 Vers 11, die Korinther: "Ihr habt in allem bewiesen, dass ihr an der
Sache rein seid" und an der Sache rein zu sein bedeutet, dass eine Handlung der Versammlung (00:02:03)
nötig ist, nämlich der Ausschluss.
Das ist bitter, das ist schlimm und das ist auch demütigend und zwar sowohl für die
Versammlung, als auch für denjenigen selbst, aber es ist ein unumgänglicher Weg und das
wollen wir auch in einer Zeit, in der man leicht über Sünde hinweg sieht, wollen
wir das nicht übersehen, dass das eine Pflicht ist, dass das eine Notwendigkeit ist und dass
wir an diesem Schritt nicht vorbeigehen können.
Du kannst also, wenn eines dieser Dinge bei dir gewesen ist, kannst du nicht sagen, wenn
vielleicht kein Gläubiger irgendwie betroffen war, niemand aus dem örtlichen Zusammenkommen,
wo du bist oder aus dieser Art von Zusammenkommen das irgendwie mitbekommen hat, ich habe die
Sache mit dem Herrn in Ordnung gebracht und das ist vergeben.
Dir persönlich ist es vergeben, aber der Versammlung nicht und dafür bist du schuldig,
dafür bist du mitverantwortlich, dafür bist du mitschuldig.
Das ist ja gerade der Punkt in 1.
Korinther 10, dass wir, wenn wir von dem Brot essen und von dem Kelch trinken, dass wir Gemeinschaft
mit anderen haben und sie dadurch in diese Verbindung mit diesem sündigen Zustand bringen. (00:03:05)
Natürlich sind sie nicht verantwortlich, wenn sie es nicht wissen oder wissen können, aber
du bringst sie mit dieser Sünde in Verbindung und dafür bist du verantwortlich und dafür
macht der Herr dich verantwortlich.
Bedenken wir, was Gott zu Josua gesagt hat, Israel hat gesündigt, Achan hatte gesündigt,
Israel hat gesündigt.
Wir wollen die Konsequenz dieses bösen Handelns auch für die Versammlung wollen wir nicht
übersehen.
Dabei geht es ausdrücklich nicht nur um solche, die am Brotbrechen teilnehmen.
1.
Korinther 5 Vers 11 sagt der Apostel Paulus in dem letzten Satz, nein, in dem ersten Satz:
"keinen Umgang zu haben, wenn jemand der Bruder genannt wird".
Da geht es also nicht, wenn jemand am Brotbrechen teilnimmt, sondern wenn jemand Bruder genannt
wird.
Das heißt, er hat das Zeugnis ein Gläubiger zu sein, z.B. dadurch, dass er sich hat taufen
lassen, bekennt er Christ zu sein, Bruder zu sein und wir können nicht in die Herzen
hineinschauen, aber das ist das Bekenntnis und ein solcher, das heißt der Gemeinschaft (00:04:02)
hat, ob beim Brotbrechen oder noch nicht, mit den Gläubigen, der bekannt ist als jemand,
der zu den Gläubigen gehört, da ist die Versammlung verpflichtet zu handeln.
Und da gibt es keinen Weg vorbei, als dass man das einem verantwortlichen Bruder des
örtlichen Zusammenkommens sagt, bekennt und dann liegt es nicht mehr in meiner Hand, wie
die Versammlung handelt und die Versammlung ist dann auch wirklich verantwortlich zu handeln.
Und ich sage nochmal, Hurerei als ein Beispiel ist dann eben eine Sache, die als sündiger
Zustand von der Schrift identifiziert wird, als solche ausdrücklich bezeichnet wird,
wir haben uns das in Markus 7 angeschaut und da gibt es, so schwer es uns fällt und so
leid uns die Person tut und so traurig es ist und natürlich nach 1. Korinther 5 Vers
2 muss man darüber trauern, muss man das als seine eigene Sünde bekennen, gibt es
nach der Schrift keinen anderen Weg, sucht keinen anderen Weg, sucht keinen anderen Weg, (00:05:03)
als genau so damit umzugehen, wie Gottes Wort es hier ausdrücklich sagt und bezeichnet
und das wollen wir wirklich erkennen und anerkennen, dass Gott uns hier unmissverständlich
genau diesen Weg nennt und dass wir diesen Weg auch gehen müssen.
Ich sage nochmal, einen anderen Weg zeigt uns die Schrift nicht und deshalb wollen wir
auch bereit sein, uns darunter zu beugen, so weh uns das hoffentlich tut, so sehr wir
darüber trauern müssen, so sehr wir auch nicht einen anderen Weg eben gehen können.
Die Konsequenz dieses Handelns der Versammlung ist, dass man keinen Umgang mit ihm haben
kann.
Es geht also nicht nur darum, dass man keine Gemeinschaft haben kann, sondern dass man
nicht mal Umgang mit einer solchen Person haben kann, ja nicht mal mit ihr essen darf.
Das ist schon sehr weitgehend.
Das ist der soziale Kontakt inmitten der Gläubigen ist damit eingestellt und das muss uns wehtun
und das ist hart, wir wissen das von solchen Personen, die ausgeschlossen werden mussten, (00:06:01)
dass sie das als äußerst hart empfunden haben und dass das sogar bis in die Verzweiflung
in der Empfindung geht, aber Gott nennt uns das als den Weg, um die Versammlung zu reinigen.
Das ist ja ausdrücklich, was der Apostel Paulus sagt in 1.
Korinther 5 Vers 7 "den alten Sauerteig auszufegen", das ist dieser sündige Zustand und damit
die Person, 1.
Korinther 5 Vers 13: "Tut den Bösen von euch selbst hinaus".
Diese Person wird nicht ein Böser durch das hinaus tun, sondern wir sollen den Bösen
hinaus tun und jemand ist böse, der durch eine Sünde geprägt ist und wir haben gesehen,
dass das bei Hurerei grundsätzlich der Fall ist und bei diesen anderen Sünden eben auch,
die genannt werden.
Jetzt kann man doch die Frage stellen, ja was ist aber mit einem Bekenntnis, wenn jemand
das bekannt hat, dann ist er doch kein Böser mehr.
Nun, da wollen wir in den Text schauen, wo ist davon Bekenntnis die Rede?
An keiner Stelle.
Nun können wir auf der einen Seite, wenn etwas nicht genannt wird, natürlich nicht
sagen, wie Gott das beurteilt.
Aber eines ist doch klar, der Geist Gottes wusste, dass diese Frage aufkommen würde. (00:07:03)
Der Geist Gottes hat im ersten Korintherbrief gerade die Haltung, die heute der Fall ist,
dass man sagt, das gilt ja nur für Korinther, das war ja nur im Korinther so ein besonderes
Problem, dass er sie von Anfang an dadurch beantwortet, dass er sagt, das gilt an jedem
Ort, wo Menschen, wo Gläubige den Herrn anrufen.
Also von daher, der Geist Gottes wusste, was für Fragen aufkommen.
Zweitens, der Apostel Paulus wusste, dass Zeit ins Land geht, bis die Sache auch wieder
zu ihm gerät, also bis er hören würde, was eigentlich passieren würde, was passiert
ist in Korinth.
Er hat einen Brief geschrieben, hat sie darauf aufmerksam gemacht, was da an Bösem vorhanden
ist, und musste jetzt warten, was tun sie jetzt eigentlich damit?
Würden sie darauf hören, dass würde Zeit ins Land gehen?
Gott hat ihn beauftragt, dann einen zweiten Brief zu schreiben.
Das heißt, wenn das Bekenntnis diese Sache geheilt hätte, dann hätte er ihn geschrieben,
wenn aber ein Bekenntnis da ist, dann müsst ihr ihn eben nicht aus eurer Mitte hinwegtun. (00:08:01)
Das hat er nicht.
Damit ist klar, erstens, das Bekenntnis hat für die Handlung der Versammlung zunächst
einmal keine Bedeutung.
Das mag seltsam klingen, aber das lernen wir aus diesem Kapitel.
Das Bekenntnis, eines der gesündigt hat, hat für die Handlung der Versammlung keine
Bedeutung.
Das Bekenntnis hat natürlich zweitens eine Bedeutung für die Person selbst, aber es
hat für die Handlung der Versammlung keine Bedeutung, denn es ist ja ohnehin, nachdem
ein solches Bekenntnis ausgesprochen wird, erst einmal nötig zu sehen, ob sich das Verhalten,
ob sich das Leben ändert.
Denn wir können nicht in das Herz sehen, das kann Gott.
Wir müssen das Verhalten sehen, so wie Jakobus uns zeigt, zeige mir dein Glauben, zeige mir
deine Wiederherstellung, zeige, dass sich dein Leben ändert und das bedarf eben der Zeit.
Es hat sich ohnehin auch gezeigt, dass ein Bekenntnis manchmal aus einem Schock heraus
geschieht oder oftmals sogar, ohne dass wirkliche Wiederherstellung, innere Wiederherstellung,
die nämlich Zeit braucht, schon vorhanden ist.
Und dann stellen wir fest, das haben wir festgestellt, dass solche, die ein Bekenntnis abgelegt haben, (00:09:04)
in dem Augenblick, wo beschlossen wurde, in einem Zusammenkommen, wir schließen ihn nicht
aus, längst wieder in Sünde gelebt haben, das macht uns gerade in dieser Hinsicht doppelt
wachsam.
Aber Gottes Wort macht uns einfach unmissverständlich klar, Bekenntnis, wenn Bekenntnis eine Rolle
spielen würde, hätte Gott das hier aufgeführt.
Denn er spricht von Bekenntnis in seinem Wort, aber das wird hier nicht erwähnt und damit
ist für uns klar, diese Frage hat für das Handeln der Versammlung keine Bedeutung.
Keinen Umgang zu haben bedeutet übrigens auch, dass seelsorgerlicher Dienst zu Ende
ist.
Natürlich, es muss ja mit der Person gesprochen werden und da wird man ihr deutlich machen,
dass wenn es auch seelsorgerliche Aspekte gibt, wo diese Person medizinische Hilfe
oder andere Hilfe bekommen kann, aber die Versammlung muss handeln.
Und da spielt die Psychologie, da spielt die Psyche und so weiter in diesem Fall keine
Rolle.
Immer wieder hört man mal, ja jetzt ist diese Person in Gefahr, um die es geht, dieses oder
jenes dann zu tun. (00:10:02)
Haben wir noch Vertrauen, dass der Herr sich um diese Seele kümmert?
Denn das ist es genau.
Wir übergeben eine solche Seele dem Herrn und sie ist nicht mehr in unserer Verantwortung,
sie ist nicht mehr in unserem Bereich.
Der Herr wird sich schon um diese Seele kümmern, dessen können wir sicher sein.
Er ist der vollkommene Hirte, er ist der Sachwalter, auch im Blick auf Sünden.
Wir können das ihm überlassen, brauchen uns da keine Sorgen zu machen.
Wenn wir aus psychischen Gründen etwas nicht tun, was Gottes Wort uns vorschreibt, sind
wir schlicht ungehorsam.
Ist das schlicht ein unbiblisches Vorgehen.
Jetzt möchte ich noch abschließend über die Frage nachdenken, was ist denn mit der
Familie desjenigen?
Und tatsächlich, nehmen wir mal jetzt nicht den Fall an von Hurerei, sondern von einem
von Götzendienst und so weiter und da ist dieser Mann verheiratet, dann heißt das natürlich
nicht, dass diese Person nicht mehr an dem Tisch des Ehepartners essen darf.
Hier geht es um das Verhalten in der Versammlung, nicht in der Familie. (00:11:02)
Aber wir neigen alle dazu, diese Familienausnahme sehr groß zu machen und das können wir allein
schon deshalb nicht und dürfen wir allein schon deshalb nicht, weil Gott hier diese
Ausnahme eben gar nicht vornimmt.
Er spricht nicht von der Familie, er sagt eben nicht, in der Familie kannst du eine
Ausnahme machen.
Das heißt, wenn wir erkennen aus Gottes Wort und ich glaube, dass wir das mit Recht tun
können, dass es eine gewisse Ausnahme gibt im familiären Bereich, dann dürfen wir niemals
dazu kommen zu sagen, aber das können wir dann relativ weit sehen.
Also zum Beispiel eine Familienfeier, ich spreche von einer Hochzeitsfeier, von einer
Silberhochzeitsfeier oder etwas dergleichen, mit jemand, der unter diesen Zustand zu fassen
ist, zu haben, das ist ja schlichtweg undenkbar.
Wie kann ich sowas machen mit jemand, der in Sünde lebt, diese Gemeinschaft pflegen
bei einer Familienfeier, das ist schlicht nicht denkbar.
Wir finden eine gewisse Anwendung, die wir auf diese Frage machen können oder Schlussfolgerungen (00:12:05)
in der Anordnung, die Gott im Blick auf Priester gibt, wenn es um Trauer geht.
Da wird den Priestern gesagt, 3.
Mose 21 Vers 1: "Der HERR sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons und sprich
zu ihnen, keiner von ihnen soll sich wegen einer Leiche verunreinigen" - und hier geht es
ja um Unreinheit in der Versammlung -, "wegen einer Leiche verunreinigen unter seinen Völkern,
außer wegen seines Blutsverwandten, der ihm nahesteht, wegen seiner Mutter, wegen seines
Vaters und wegen seines Sohnes und wegen seiner Tochter und wegen seines Bruders und wegen
seiner Schwester, der Jungfrau, die ihm nahesteht, die noch keinem Mann angehört hat, wegen
dieser darf er sich verunreinigen".
Wir sehen also, dass es um Verwandtschaft in der ersten Linie geht und dabei müssen
wir auch bleiben.
Also Neffe, Nichte, Tante, Onkel, Schwager und so weiter, das ist nicht mit einbezogen.
Wenn es also um einen sündigen Zustand geht, dann dürfen wir nicht die Ausnahmen möglichst (00:13:01)
weit machen.
Ja, wenn meine Schwester in Sünde lebt, dann heißt es hier sogar, wenn sie nicht verheiratet
ist.
Also lasst uns da wirklich einen sehr engen Rahmen schließen.
Eltern, Kinder sind natürlich eingeschlossen, aber es ist doch schlechterdings unvorstellbar,
dass man, was weiß ich, wenn ein Kind lebt zusammen und verheiratet mit jemand, dass
man die dann zusammen einlädt.
Das würde ja bedeuten, dass man das irgendwie sanktioniert.
Also ich spreche von Umgang, Gemeinschaft ist ja sowieso nicht möglich und deshalb
keine Familienfeier.
Aber selbst der Umgang darf dann nur sich auf diese eine Person beschränken.
Also lasst uns diese Ausnahmen nicht zu umfangreich machen, Gottes Wort gibt uns dafür keine
Grundlage.
Und die Sache ist so ernst, dass sie eben von der Versammlung entschieden werden muss
und dass dann alle sich daran halten müssen.
Das sagt er, keinen Umgang, nicht für den einen oder für den anderen, aber die Brüder
können.
Nein, keinen Umgang und das wollen wir auch wirklich bedenken und wollen wir wirklich
berücksichtigen in unserem Verhalten, so schwer uns das fällt und wir müssen darunter (00:14:02)
leiden, wir müssen darüber trauern, aber wir wollen doch von Herzen Gott gehorsam sein
oder nicht?