Ehe / Familie / Kinder | Seelsorge (allgemein) | Fr, 25. April 2025

Auf der Suche nach einem Ehepartner (3) - Jesu Worte (Mt 19,3-12)


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(00:00:00) Wir haben uns schon einige Grundsätze im Blick auf die Ehewahl, die Suche nach einem Ehepartner angeschaut. Heute gehen wir zu Matthäus 19. In Matthäus 19 wird der Herr Jesus von den Pharisäern befragt "Ist es einem Mann erlaubt, aus jeder Ursache seine Frau zu entlassen?" Es geht also um verheiratete Männer, um verheiratete Frauen. Der Herr Jesus antwortet: "Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau machte und sprach, deswegen wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen und die zwei werden ein Fleisch sein". Hier sieht man also, dass der Jesus Bezug nimmt auf das, was wir in 1. Mose 1 Vers 27 und später wird das ja wiederholt in 1. Mose 5 Vers 2 vor uns gehabt haben. Dass der Grundsatz besteht, da hat Gott einen Mann geschaffen, er hat eine Frau geschaffen und die beiden werden miteinander verbunden eine Ehe eingehen können. Man muss Vater und Mutter verlassen, ein ganz wesentlicher Grundsatz, wie wir gesehen haben, damit eine Ehe funktionieren kann, dass der Mann sich innerlich und äußerlich löst (00:01:02) von den Eltern, also eine eigene Wohnung hat, selbst wenn sie im Bereich der Eltern oder Schwiegereltern ist, was immer mit großen Herausforderungen verbunden ist, was mit Gefahren verbunden ist für beide Seiten, deshalb ist es günstiger, wenn es nicht so ist, aber wenn beide Weise damit umgehen, ist das auch möglich, bei finanziell engen Verhältnissen geht das manchmal auch nicht anders oder durch andere Umstände, dann ist es nur von größter Bedeutung, dass sowohl der junge Mann, als auch die junge Frau, als auch die Eltern bzw. Schwiegereltern eben ein Auge darauf haben, dass wirklich eine neue Zelle entsteht, dass eine neue Familie entsteht und dass das ein eigenständiges Familienleben ist, was eben nicht abhängig ist von dem Leben der Eltern oder Schwiegereltern, bei denen man in der Nähe ist. Abgesehen davon, dass das natürlich auch zu Störungen führen kann, zu dem jeweils anderen Elternpaar, die sehen, wie die anderen viel enger damit verbunden sind, vielleicht sich mehr auch hineinbegeben, die Ehe, und dadurch Konflikte entstehen, die nicht entstehen müssten. Nein, man verlässt Vater und Mutter, das gilt ganz gewiss für den Mann genauso wie (00:02:03) für die Frau, hier in Matthäus 19 wird ja auch nicht Mann gesagt, sondern wörtlich Mensch, aber hier geht es natürlich um den Mann. Der Mann muss die Eltern verlassen, die Frau, das war sowieso klar, dass sie eben nicht mehr in dem Bereich ihrer Eltern war und die zwei werden ein Fleisch sein, das heißt, jetzt ist etwas Neues, wunderbares Neues entstanden und das muss eben auch bedacht werden. Deshalb fügt der Herr Jesus hinzu, also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Sie sind jetzt nicht irgendwie zwei Menschen, die so miteinander verbunden sind und nebeneinander miteinander ihr Leben führen, sondern sie sind ein Fleisch, das heißt, da ist eine wunderbare Einheit geschaffen worden und daran müssen auch beide arbeiten. Darauf komme ich in einem anderen Zusammenhang noch einmal bei einem Podcast zurück. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Hier geht es darum, dass Gott das zusammengefügt hat, das heißt, da ist eine Ehe entstanden. Das hat aber auch eine Bedeutung für uns als Eltern, wenn eine solche Beziehung entsteht. (00:03:01) Es ist von größter Bedeutung, dass wir unseren Kindern Vertrauen entgegenbringen, dass sie in einer guten Weise eine Wahl treffen. Natürlich sehen wir das manchmal als Eltern mit Sorge, vielleicht sogar mit großer Sorge und es ist gewiss angebracht, wenn bestimmte biblisch offensichtlich biblische Kriterien offensichtlich missachtet werden, dass wir entsprechende Hinweise geben. Ich nehme das Beispiel, dass unser Sohn oder unsere Tochter sich mit einem Ungläubigen verloben will. Dann haben wir absolut die Verantwortung zu sagen, das ist unbiblisch, das ist nicht nach Gottes Gedanken. Wir können nicht eingreifen, unsere Kinder sind dann in der Regel erwachsen, sie sind selber verantwortlich, aber wir müssen ihnen die Konsequenzen vorstellen. Das heißt aber nicht, dass wir ihnen irgendetwas verbieten könnten. Das können wir nicht. Sie sind erwachsen, ab dem achtzehnten, neunzehnten Lebensjahr sind sie eben nicht nur nach dem deutschen Gesetz erwachsen, sondern wir müssen sie auch als Erwachsene sehen. Das heißt, wir können sie warnen, wir können ihnen die Konsequenzen vorstellen, Konsequenzen, (00:04:04) die in einer solchen Situation natürlich auch die Versammlung Gottes betreffen, wo wir als Brüder uns dann die Frage stellen müssen, was muss die Versammlung Gottes tun, was für eine Verantwortung haben wir als solche, die einen Ältestendienst ausüben, einem solchen jungen Paar gegenüber, einer solchen jungen Schwester oder einem solchen jungen Bruder, die sich in der Welt verheiraten wollen. Etwas, was eben völlig im Widerspruch zu Gottes Wort steht. Wir kommen da im nächsten Podcast drauf zurück. Inwiefern müssen wir da handeln? Aber im Allgemeinen ist das ja nicht der Fall. Im Allgemeinen wollen unsere Kinder sich im Glauben verheiraten. Sie wollen sich mit einem Gläubigen verheiraten. Und da müssen wir eben nicht Einfluss zu nehmen suchen, dass sie den oder diejenigen nehmen, die wir für meinen, wäre gut für ihn, für sie, sondern das müssen wir ihnen überlassen. Da müssen wir unsere Hände binden. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wir müssen unsere Schwiegersöhne, künftigen Schwiegersöhne, künftigen Schwiegertöchter müssen wir von Herzen aufnehmen, auch wenn wir vielleicht nicht hundertprozentig oder (00:05:03) vielleicht auch nicht achtzigprozentig überzeugt sind von der Wahl, aber es ist die Wahl unserer Kinder. Und das fällt uns schwer, das ist gar keine Frage, dass wir eben das nicht mehr in unseren Händen haben. Wir haben unsere Kinder erzogen, hoffentlich, wir haben sie hoffentlich zu dem Herrn hin erzogen. Aber dann müssen wir sagen, was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden, auch nicht der Vater, auch nicht die Mutter. Wir müssen mit großer Vorsicht überlegen, was wir zu einer Wahl sagen, wo wir Bedenken haben. Wir haben ja ein solches Verhältnis zu unseren Kindern, dass sie vorher zu uns kommen, dass wir uns dazu äußern können, was es vielleicht für Bedenken gibt, aber selbst da müssen wir das mit größter Vorsicht tun. Es ist die Wahl unserer Kinder und das sind eben nicht mehr unsere Kinder, sondern das sind Erwachsene, die wir als Kinder auferzogen haben. Sie sind eben jetzt eigenständig und das haben wir auch zu akzeptieren. Gleichwohl sage ich euch als junge Menschen, sucht den Kontakt, sucht die Gemeinschaft mit euren Eltern, sucht die Gemeinschaft mit einem älteren, geistlichen Gläubigen, (00:06:02) einem Vater in Christus, einer Mutter in Christus, wenn ihr dabei seid, eine solche Wahl zu treffen, damit ihr eine gute Wahl trefft. Es ist eine Wahl, die für das Leben ist. Die zwei werden ein Fleisch sein, d.h. diese Wahl ist prägend für dein weiteres Glaubensleben, für dein weiteres Leben überhaupt und ist deshalb eben mit wirklich mit dem Herrn zu führen. Nicht, dass es da diesen Zettel gibt vom Himmel, aber doch, dass die Grundsätze des Wortes Gottes, über die man dann eben gemeinsam nachdenken kann, auch wirklich zur Verherrlichung Gottes praktiziert werden. Die Pharisäer nun gehen auf den Herrn Jesus zu, Vers 7, Matthäus 19 Vers 7: "Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen?" In 5. Mose 24, in den ersten vier Versen lesen wir das tatsächlich, dass es diese Möglichkeit gab, dass in Israel ein Mann seine Frau entlassen konnte. Das war eine Gesellschaft, wo das nur von dem Mann ausging. Das Markusevangelium zeigt uns eigentlich relativ schön, dass diese Frage natürlich genauso gut umgekehrt zu stellen ist, aber weil es hier um Juden geht und da war das (00:07:02) eben einseitig. Der Herr Jesus spricht zu ihnen "Mose hat euch wegen eurer Herzenshärte gestattet, eure Frauen zu entlassen". Von Anfang an ist es nicht so gewesen. D.h. Gott hatte das zugelassen, wegen der Schwachheit, wegen der Herzenshärte, wegen der Bosheit des Volkes Israel, weil er nicht eine noch größere Last auf sie legen wollte, dass es eine solche Entlassung, eine solche Scheidung gab. Das war aber nicht von Anfang an so gewesen. Und das, was wir im Neuen Testament lesen und lernen, ist, dass Gott immer auf den Anfang zurückgeht. Das ist für uns heute im Blick auf den Anfang der christlichen Zeit, auf den Anfang der Versammlung, der Gemeinde Gottes und hier ist das im Blick auf die Schöpfungsordnung. Der Herr geht auf den Anfang zurück und wir können nicht sagen, naja, aber Mose durfte also können wir das auch, also kann ich doch auch zwei Frauen haben, kann ich drei Frauen haben. Nein, der Herr Jesus sagt, so war es nicht von Anfang an. Deshalb fügt er in Vers 9 hinzu: "Ich sage euch aber, wer irgendeine Frau entlässt, nicht wegen Hurerei und eine andere heiratet, begeht Ehebruch und wer eine Entlassene heiratet, (00:08:03) begeht Ehebruch". Damit macht der Herr Jesus deutlich, dass Ehebruch, dass Ehescheidung nicht in Frage kommt. Ehebruch schon gar nicht, das ist eine böse Sünde, eine Sünde, die nicht nur mich betrifft, sondern auch meinen Ehepartner betrifft, die nicht nur mich und meinen Ehepartner betrifft, sondern auch die Versammlung Gottes betrifft, wo die Versammlung Gottes in der Tat handeln muss. Aber hier geht es grundsätzlich darum, es gibt keine Ehescheidung. Der Herr Jesus nennt hier einen Ausnahmefall, das ist aber jetzt nicht unser Thema, deshalb gehe ich da nicht weiter drauf ein. Er hasst Entlassung, so heißt es in Malachi 2 und das wollen wir uns unbedingt zu Herzen nehmen. Jetzt kommen seine Jünger, die zu ihm sagen "Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht, dann ist es nicht ratsam zu heiraten". Seltsam, dass die Jünger gar nicht auf die Idee kommen, dass für die Frau die Situation noch viel, viel komplizierter, viel, viel schwieriger war. Sie denken nur egoistisch, dann besser nicht heiraten. Wenn ich mich ja noch nicht mal scheiden lassen kann, wenn das dann ein für alle mal feststeht, dann besser nicht heiraten. Was sind das für Vorstellungen, die auch wir manchmal in unseren Herzen haben, dass wir meinen, wenn die Entscheidung für das ganze Leben ist, dann besser nicht. (00:09:02) Sie kannten ihre eigenen Herzen nicht, sie waren ja wahrscheinlich zu einem größten Teil selber verheiratet und haben gar nicht gemerkt, wie sie gegen sich selbst sozusagen gesprochen haben. Der Herr Jesus antwortet: "Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen, denen es gegeben ist, denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind". Es gibt also Menschen, die nicht heiraten können, weil sie physisch, also durch ihren Körper oder seelisch, durch ihre seelische Verfassung oder geistlich eben nicht in der Lage sind zu heiraten, verschnitten. Das sind zum Beispiel Babys, die krank geboren werden, die eine Behinderung haben, die über ein gewisses Maß hinausgeht, die eben dadurch nicht in der Lage sind zu heiraten. Und der Herr Jesus stellt das nur dar. Es gibt aber auch Menschen, die durch ihre seelische Verfassung nicht in der Lage sind zu heiraten. Es gibt auch Menschen, die Empfindungen haben, die zum Beispiel durch den Sündenfall ausgelöst sind. (00:10:01) Die relativ rasch merken, dass ihre Herzen nicht von einem jungen Mann, also wenn sie dann älter werden, von einem jungen Mann zu einer jungen Frau gehen, sondern irgendwie in andere Richtungen. Der Sündenfall hat ja nicht nur körperliche Folgen, dass da Menschen eben behindert mit nur einem Arm oder einem Bein zur Welt kommen, sondern natürlich der seelische Bereich ist auch in absolute Mitleidenschaft gezogen worden. Menschen, die nicht in der Lage sind, innerlich Verantwortung zu übernehmen und so weiter. Also da gibt es Bereiche von Verschnittensein und das muss man akzeptieren. Das möchte ich euch auch als junge Menschen sagen. Da geht es nicht um gewisse Einschränkungen oder so. Das ist der absolute Ausnahmefall, aber den gibt es. Und wenn du das eben empfindest, dann musst du dich fragen, bin ich in der Lage, Verantwortung auch in Bezug auf das Lieben in einer Ehe zu übernehmen? Bin ich in der Lage, wirklich eine Frau, meine Frau, nur meine Frau zu lieben, mich ihr hinzugeben? Bin ich willens, wirklich meine Liebe ihr gegenüber auszudrücken in jeder Hinsicht? (00:11:01) Oder gibt es da Störmanöver in meinem Leben, in meiner Seele, im körperlichen Bereich, im geistigen Bereich, die das eben nicht möglich machen? Eine platonische Ehe, das gibt es nicht nach Gottes Wort. Sie sollen ein Fleisch sein, sie werden ein Fleisch sein. Also wer meint, er könnte eine platonische Ehe führen, das ist einfach unbiblisch und er sollte nicht heiraten. Genauso, wenn meine Empfindungen in eine völlig andere Richtung gehen, dann muss ich lernen, das geht nicht in einer Ehe. Damit setze ich meine Ehe aufs Spiel und dann sollte man bereit sein, eben das, was der Herr Jesus hier sagt, zu akzeptieren. Es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind. Auch das gibt es. Wir sehen Familien, wo kein Kind heiratet. Da sind durch die Erziehung Dinge einfach schief gelaufen. Das ist traurig, aber das gibt es. Und da ist es besser, wenn man eben das auch akzeptiert. Man kann das überwinden. Genauso wie wir Empfindungen, die in alle möglichen Richtungen sind, durch einen Dienst, einen Seelsorgedienst, einen Hirtendienst überwunden werden können, so auch hier. Aber wir stellen fest, dass das genauso ist, wie der Herr Jesus das sagt. (00:12:02) Da gibt es natürlich auch durch Operationen oder durch Unfälle, wodurch auch immer, dass es Verschnittene gibt, von Menschen verschnitten. Besonders schlimm ist das, wenn wir als Eltern dazu führen durch unsere Erziehung, dass unsere Kinder nicht heiratsfähig sind, nicht ehefähig sind, nicht in der Lage sind, selbst Verantwortung zu übernehmen. Wenn wir sie derart an uns selbst binden, an uns Mütter, an uns Väter, an uns Eltern, dass sie für uns tun und arbeiten und so weiter müssen, das ist tragisch, aber das gibt es. Und wenn man das nicht überwindet durch einen guten seelsorgerlichen Hirtendienst, dann ist es besser nicht zu heiraten, als dass dann eben eine Ehe herauskommt, die nicht nach Gottes Gedanken ist, wo man von den Eltern abhängig ist oder wo der Mann dann nicht die Funktion des Hauptes einnimmt und so weiter. Und es gibt, sagt der Herr Jesus, noch Verschnitte, die sich selbst verschnitten haben, um des Reiches der Himmel willen. Es gibt also solche, die wie Paulus bereit sind, auf eine Ehe zu verzichten, die auch die Gabe dafür haben, 1. Korinther 7, da kommen wir ja vielleicht noch einmal drauf zurück, um nicht zu heiraten und sich ganz dem Dienst des Herrn Jesus, dem Reich Gottes (00:13:03) hinzugeben. Da sollte niemand zu hoch von sich denken, dass er das ohne Schwierigkeiten macht und dann in Versuchungen fällt, im Dienst zum Beispiel, wenn er als Bruder mit Frauen zu tun hat und dann nicht in der Lage ist, sich selbst zu beherrschen. Aber das gibt es. Das hat es immer gegeben, sehr wenige, aber wie Paulus, so etwas kann es geben und dann ist es gut, dann ist es wertvoll, nicht zu heiraten, sondern sich in dem Dienst für den Herrn Jesus hinzugeben, dem Herrn zu dienen und damit natürlich auch den Geschwistern oder Ungläubigen zu dienen. Ein paar Gedanken in Verbindung mit diesen Worten des Herrn Jesus in Matthäus 19, die uns helfen, die dir helfen, eine Ehe richtig einzuschätzen, die uns als Eltern helfen, uns richtig zu verhalten, damit dann eine junge Ehe wirklich zur Verherrlichung des Herrn sein kann.