Ehe / Familie / Kinder | Seelsorge (allgemein) | Mi, 21. Mai 2025

Auf der Suche nach einem Ehepartner (6) - wenn einer gläubig wird (1. Kor 7,12-16)


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(00:00:00) In 1. Korinther 7 ab Vers 12 kommen wir jetzt zu einem ganz speziellen Fall, den der Apostel beschreibt: "Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr". Jetzt geht es also nicht darum, dass die Inspiration nicht mehr vorhanden wäre, sondern da geht es nicht um ein ausdrückliches Gebot des Herrn, von dem er in Vers 10 gesprochen hatte, nämlich, dass eine Frau nicht von dem Mann geschieden werde. Aber diese Worte, die er jetzt weiter sagt, sind genauso inspiriert wie die davor und haben deshalb die gleiche Gültigkeit, aber sie sind das Ergebnis einer geistlichen Erwägung des Apostels, weil es dazu nicht eines ausdrücklichen Gebotes bedurfte. Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, wie kann es denn sein, dass ein Bruder eine ungläubige Frau hat? Paulus meint hier absolut nicht, dass ich als Gläubiger eine Ungläubige heirate. Das ist nach Gottes Gedanken absolut falsch. Später spricht er davon, dass man frei ist zu heiraten, aber nur im Herrn. Das heißt, Gottes Wort geht nie davon aus, der Apostel geht nie davon aus, dass ein Gläubiger eine Ungläubige heiratet. In der Seelsorge hört man dann schon mal die Frage, ja, aber in diesem einen Fall, ja, normalerweise verstehe ich, dass das nicht richtig ist, (00:01:02) aber ich glaube, dass ich derjenige bin, der sie zum Glauben führen kann. Nein, das bist du gerade nicht, denn dann vermischen sich Fragen des Evangeliums mit emotionalen Beziehungsfragen und das führt ganz oft dazu, dass eine Scheinbekehrung stattfindet, aber keine wirkliche. Wenn die Person, an die du denkst, wirklich zum Glauben geführt werden soll, dann übergib sie einer anderen Person des gleichen Geschlechts dieser Person. Also wenn du ein Mann bist, dann kannst du das nur einer Frau übergeben, die sich um diese, einer Schwester also, die sich um diese Frau dann kümmern soll. Und dann musst du die Finger die ganze Zeit davon lassen. In dem Moment, wo du dich da einmischt, ist die Sache schon nicht mehr ohne Gefühle, ohne Emotionen und das kann auf Dauer nicht gut gehen, dass Gott in seinem großen Erbarmen in einigen Ausnahmefällen trotzdem geschenkt hat, dass eine solche Person zum Glauben kommt, ist eine Ausnahme und ist trotzdem verkehrt gewesen, weil Gottes Wort das nicht will. Nein, hier geht es darum, dass ein Mann ungläubig, eine Frau ungläubig geheiratet hat und dann kommt der Mann zum Glauben. (00:02:06) Dann bekehrt er sich und dadurch entsteht dann eine Beziehung, die ungleich ist. Und Gott sei Dank, das erleben wir heute. Wir erleben, dass sich Menschen, die erwachsen sind, ungläubig sind, bekehren. Und viele von ihnen leben in einer Beziehung, viele auch in einer ehelichen Beziehung und dann kommt genau das heraus, was wir hier vorfinden. Dann besteht eine Asymmetrie, der eine ist gläubig, der andere nicht. Wie ist dann zu handeln? Dann sagt der Apostel, wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und diese willigt ein, bei ihm zu wohnen, so entlasse er sie nicht. Dann heißt es eben nicht, jetzt ist der Ehepartner ungläubig, also das geht ja nicht. Sagen wir 2. Korinther 6, was für eine Gemeinschaft hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Also trenne ich mich, also lasse ich mich scheiden. Nein, wenn der ungläubige Ehepartner sich selbst nicht scheiden lässt, wenn er sich nicht trennt, dann kannst du weiter in dieser Ehe leben. Dann hast du sogar eine Aufgabe. Du hast dich bekehrt, du hast dich verändert und das wird ja auch dein Leben verändern. (00:03:03) Das wird deine Art mit dem anderen zu leben verändern. Das wird deine Art überhaupt zu leben verändern. Und das kann dazu führen, dass der Ungläubige wirklich überzeugt wird und auch durch das Evangelium angesprochen wird und überwunden wird. Das lesen wir in 1. Petrus 3 über den umgekehrten Fall, dass eine Frau zum Glauben kommt. Da heißt es in 1. Petrus 3 Vers 1 "Ebenso ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, damit, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen" - sprich ungläubig sind - "sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden mögen, indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben" und so weiter. Also wir können dann in einer solchen Beziehung, ihr könnt in einer solchen Beziehung durch die Art eures Lebens, könnt ihr Ungläubige überwinden, könnt ihr Ungläubige mit dem Evangelium bekannt machen. Es geht jetzt nicht darum, den anderen jetzt tot zu predigen, entschuldige ich diesen Ausdruck, sondern es geht darum, durch das Leben, weniger durch Worte als durch das Leben zu zeigen, man ist ein veränderter Mensch. (00:04:02) Und das kann auf Dauer durchaus eine Veränderung hervorrufen und das hat es auch, deshalb schreibt der Apostel das. Und jetzt nimmt er auch den umgekehrten Fall in Vers 13, und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat, wieder geht es ausdrücklich nicht darum, dass ich als gläubige Frau einen Ungläubigen heirate, das ist ungehorsam, das ist verkehrt, das ist eine Sünde. Und die hat dramatische Folgen für dich als gläubige Person, aber auch im Blick auf die Versammlung. Denn hier ist gar keine Frage, dass die Versammlung Zucht üben muss, weil das ein Weg des Ungehorsams, des offensichtlichen Ungehorsams ist, wo jemand auch in aller Regel ausdrücklich gewarnt wird vor und trotzdem diesen Weg geht. Also wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und dieser willigt ein, bei ihr zu wohnen, so entlasse sie den Mann nicht. Dann lasse sie sich also nicht scheiden, dann trenne sie sich nicht von ihm, wenn er eben einwilligt, bei ihr zu bleiben. Das sind natürlich außerordentlich schwierige Verhältnisse. Wer damit einmal zu tun hatte oder wer selber aus so einer Beziehung kommt, der weiß, wie kompliziert das ist, wie herausfordernd das ist, dass man aufgeben möchte, dass man resigniert, dass man einfach nicht den Austausch haben kann mit dem Ehepartner, (00:05:04) wie den zwei Gläubigen miteinander haben, das ist wirklich eine komplizierte, eine schwierige Sache. Aber ich möchte dir Mut zusprechen, du hast den Segen des Herrn auf deiner Seite, du hast die gute Hand des Herrn auf deiner Seite. Er gibt dir die Kraft für jeden Tag, nimm diese Kraft, die er dir gibt, um wirklich ein stiller Zeuge zu sein durch dein Leben, durch das, was du tust, wie du lebst, wie du handelst und lass dich nicht provozieren. Das ist natürlich eine Beziehung, wo es schnell zu Provokationen kommt, lass das nicht zu. Die Begründung des Apostels, denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Bruder. Geheiligt meint jetzt nicht eine innere Heiligung, wie sie bei uns ist, die wir als Gläubige von Gott berufen worden sind und geheiligt worden sind, für ihn zur Seite gestellt worden sind, sondern diese Heiligung meint eine äußere Heiligung. Das heißt, die Person kommt dadurch unter den äußeren Segen mit einem Gläubigen verheiratet zu sein und damit in dem Gewissen, im Herzen immer wieder angesprochen zu sein. Was ist das für ein Segen, den eine solche ungläubige Person hat, wenn sie weiter in einer ungläubigen Ehe wäre, (00:06:02) dann würde sie gar nicht mit dem Evangelium und mit dem sichtbaren Evangelium eben durch das Leben in dieser Weise konfrontiert. Und das wird diese Person. Das ist also ein Segen. Im Unterschied zum Alten Testament, in Esra 10 lesen wir das, auch in dem Buch hier nähe mir, da mussten die ungläubigen Ehepartner und sogar die Kinder entlassen. Und hier finden wir im Neuen Testament, dass Gott Gnade ausspricht, dass Gott Gnade übt, dass diejenigen, die eben noch ungläubig sind, nicht entlassen werden sollen, es sei denn sie selbst trennen sich, sondern dass man bei ihnen bleiben soll und dass man sie so unter den heiligenden Segen stellt. Dann fügt der Apostel hinzu, sonst wären ja eure Kinder unrein, so war das eben in Nehemia und auch in Esra 10, nun aber sind sie heilig. Sie sind also nicht nur geheiligt, sondern sie sind heilig. Sie sind in einen Bereich gestellt, der dem Segen Gottes untersteht. Und das ist wunderbar. Du darfst wissen, dass deine Kinder unter einem besonderen Schutz des Herrn stehen, weil du zum Glauben gekommen bist. (00:07:01) Du hast wahrscheinlich Angst, dass sie hin und her gezogen werden, dass da auch der Ehepartner natürlich daran zieht. Vielleicht durch sportliche Aktivitäten, vielleicht durch soziale Aktivitäten, vielleicht durch kulturelle Aktivitäten, vielleicht durch geistig-universitäre Aktivitäten, aber du darfst wissen, sie sind heilig. Sie sind unter dem besonderen Segen des Herrn und er beschützt deine Kinder. Er setzt sich ein für deine Kinder. Dann kommt der andere Fall "Wenn aber der Ungläubige sich trennt, so trenne er sich". Du kannst das nicht verhindern, du brauchst auch nicht wie eine Klette dann an ihm zu kleben, wenn er diese Entscheidung trifft, weil er das nicht aushalten möchte, dann trennt er sich. Der Bruder oder die Schwester ist in einem solchen Fall nicht gebunden. Du musst nicht meinen, du wärst an diesen ungläubigen Part gebunden. Nein, du kannst ihn gehen lassen. Du kannst, wenn jemand nicht will, wenn jemand sich ausdrücklich trennen will, kannst du das nicht verhindern, brauchst du das auch nicht zu verhindern, sondern du darfst das dann aus der Hand des Herrn nehmen. In Frieden aber hat uns Gott berufen. Das kannst du in Frieden, da kannst du Frieden darüber haben. (00:08:01) Du bist dann auch nicht gebunden. Du musst nicht meinen, wenn Gott sagt an anderer Stelle, dass man eben nicht wieder heiraten darf, das ist ein ganz klares Gebot, was der Jesus in Matthäus 19 vorstellt, dass jemand, der sich scheiden lässt, ein Gläubiger, der sich scheiden lässt, dass er nicht wieder heiraten kann. Das ist eine ausdrückliche Sünde, wenn man das tut. Eine Sünde, die natürlich auch mit der Zucht der Versammlung verbunden ist, mit dem Zusammenkommen, in dem man ist. Das gilt eben in diesem Fall nicht. Du bist nicht gebunden. In Frieden hat uns Gott berufen. Du bist frei dann und du darfst auch in Freiheit heiraten. Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann erretten wirst? Du hast zwar das Herzensanliegen, dass dein ungläubiger Ehepartner, dass er zum Glauben kommt, aber du weißt doch gar nicht, ob das möglich ist, denn er muss ja wollen. Und deshalb brauchst du dich jetzt nicht innerlich gebunden zu fühlen. Oder was weißt du, Mann, ob du deine Frau erretten wirst? Du darfst in Frieden einen solchen gehen lassen. Du bist frei und du kannst dann und darfst dann auch wieder heiraten. Ja, das ist großartig, dass Gott auch für solche schwierigen Fälle, mit denen wir heute zu tun haben, auch für dich damit eine, ich darf es mal so nennen, seelsorgerliche Leitlinie gibt. (00:09:05) Such nicht frei zu werden, aber wenn der ungläubige Ehepartner geht, dann lass ihn gehen. Du darfst ihn in Frieden gehen lassen. Du darfst inneren Frieden haben. Du darfst wissen, dass der Herr auch für dich dann einen Weg hat. Und das hat wiederum nichts mit den Kindern zu tun, die in einer solchen Ehe schon existieren mögen. Du darfst wissen, sie sind heilig. Sie sind unter dem besonderen Segen, unter der besonderen Fürsorge des Herrn, darauf darfst du vertrauen und dafür darfst du auch weiter beten.