Paulus wollte den Korinthern keine "Schlinge" legen. Aber er stellt klar vor, was ein verheirateter Mann bzw. Vater für Pflichten hat im Unterschied zu einem unverheirateten. Das sind Hinweise, die auch für uns heute noch gelten!
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Der Apostel Paulus hatte in 1. Korinther 7 in den Versen 32-34 deutlich gemacht, dass
eine verheiratete Person mit den Dingen dieser Welt, dieser Erde beschäftigt ist, auch jemand
der Kinder hat.
Nicht als Böses, ja, nicht dass man sich jetzt in der Welt verliert, in den Vereinen
dieser Welt, in dem Sport dieser Welt, in der Autofahrerei dieser Welt und ich weiß
nicht, in der Politik dieser Welt, sondern eben, dass es irdische Verpflichtungen gibt,
die man einfach nicht übersehen kann.
Das ist eben bei der unverheirateten Person anders.
Sie hat viel mehr Zeit, sich direkt um die geistlichen Dinge zu kümmern, weil sie eben
nicht auch noch die Verantwortung hat, die schöne Verantwortung, aber auch die zeitlich
in Anspruch nehmende Verantwortung, sich um den Ehepartner und um die Kinder zu kümmern.
Und Paulus fügt jetzt in Vers 35 an: "Dies aber sage ich zu eurem eigenen Nutzen, nicht
um euch eine Schlinge überzuwerfen".
Er möchte einfach, dass sie ein Bewusstsein haben, was die einzelnen Verantwortlichkeiten,
die einzelnen Aufgaben, die einzelnen Zeitdinge betrifft, die man in der Ehe bedenken muss (00:01:05)
und die man, wenn man unverheiratet ist, Single ist, nicht bedenken muss.
Das ist eigentlich eine schöne Ermunterung für solche, die eigentlich gerne heiraten
wollten, die aber durch bestimmte Umstände eben nicht dazu gekommen sind, dass es ihnen
Freiheiten gibt.
Das ist nicht irgendwie ein Trost, das ist nicht ein Ersatz, sondern das ist, wenn man
das in seinem Herzen einfach überdenkt, dass der Herr einem dadurch auch Möglichkeiten
gibt und dass es gut ist, dass es wertvoll ist, das aus der Hand des Herrn anzunehmen,
auch wenn es schwerfällt, auch wenn es Zeit bedarf, aber dass man dadurch Möglichkeiten
hat, die man als verheiratete Person, als Familienperson eben nicht hat.
Er will ihnen eben keine Schlinge überwerfen, "sondern zur Wohlanständigkeit und zu ungeteiltem
Anhangen an dem Herrn" macht er das den Korinthern deutlich.
Wohlanständigkeit, das betrifft ganz besonders die Verheirateten.
Es ist einfach nicht anständig, wenn ich heirate, nur um meine körperlichen Bedürfnisse (00:02:03)
zu stillen oder wenn ich heirate, nur um meine seelischen Bedürfnisse zu stillen, sondern
ich habe dann auch eine Verantwortung, einmal, wie Paulus am Anfang dieses Kapitels sagt,
in der ehelichen Pflicht, aber auch eine Verantwortung in der seelischen Bindung, auch
eine Verantwortung in den irdischen Verantwortlichkeiten füreinander.
Da wird jemand krank, da kann ich doch nicht sagen, da wird sich schon die Geschwisterschaft
darum kümmern.
Wir sind doch an einem Ort und die Geschwister haben ja eine Verantwortung, die haben sie
auch füreinander.
Also kümmern Sie sich darum, ich kann meinen Dienst anhangen, kann ich nicht.
Mein Ehepartner wird älter und bedarf einer zusätzlichen Betreuung, das kann ich ja dann
hier und dort einkaufen oder kann ich diese oder jene dann dafür abstellen?
Nein, sagt Paulus, da geht es um Wohlanständigkeit.
Das ist also genau das, was ein Ehepartner tut, was er täte, und gerade wenn er nicht
im Dienst des Herrn, in vielleicht einem besonderen Dienst stünde, dann ist das ganz selbstverständlich,
dass man sich um seinen Ehepartner kümmert in solchen Umständen. (00:03:02)
Ja, und das ist es eben auch für solche, die für sich selbst einen Dienst sehen.
Und zu ungeteiltem Anhangen an den Herrn, ich beziehe das mal zunächst, obwohl das
nicht hier die erste Bedeutung ist, auf uns, die wir verheiratet sind, die wir auch Kinder
haben, dass wirklich ungeteilte Anhangen an den Herrn bedeutet, dass ich auch in den
irdischen Aufgaben meiner Verantwortung nachkomme und so handle, wie der Herr das möchte.
Aber hier ist ganz gewiss besonders gemeint, dass eben das Vorrecht von Singles ist, das
Vorrecht von solchen, die nicht verheiratet sind, dass sie in dieser Weise ungeteilt dem
Herrn dienen können, ohne einen Teil ihrer Zeit, einen Teil ihrer Energie, einen Teil
eben ihrer Arbeitszeit, ihrer Möglichkeiten für den Ehepartner, und wenn Gott Kinder
geschenkt hat, dann auch für die Kinder einzusetzen.
Das ist eben das Abwägen, was wir nicht übersehen sollen.
"Wenn aber jemand denkt, er handle ungeziemend mit seiner Jungfrauschaft, wenn er über (00:04:04)
die Jahre der Blüte hinausgeht und es muss so geschehen, so tue er, was er will, er sündigt
nicht, sie mögen heiraten" (Vers 36).
Das mag uns jetzt etwas überraschen, weil das die Ehe natürlich auf eine geringe, auf
eine niedrige Basis stellt, aber das ist jetzt hier einfach der Bereich, in dem der Apostel
Paulus die Ehe und die Familie vor sich hat.
Er sieht, dass jemand wirklich gerne heiraten möchte, er sieht, dass er innerlich zugrunde
geht, wenn er nicht heiratet und er sagt, wenn jemand denkt, er handle ungeziemend mit
seiner Jungfrauschaft, Jungfrauschaft bezieht sich natürlich in erster Linie auf eine Frau,
aber das können wir nicht auf eine Frau beschränken und er hat den Eindruck, tja, ich gehe daran
kaputt, ich gehe daran zugrunde, ich handle ungeziemend mit den Möglichkeiten, die ich
doch habe, ich habe so viel Liebe, die ich Menschen geben möchte, ich habe so viel Liebe,
die ich einem Ehepartner, einer Frau, einem Mann, einem Mann, einer Frau schenken möchte,
das kann ich nicht ertragen, das halte ich auch für verkehrt.
Dann sagt er, man ist nicht verkehrt, man sündigt nicht, wenn man dann heiraten möchte, (00:05:07)
wenn man heiraten wird und es muss so geschehen, dass es schon bemerkenswert über die Jahre
der Blüte hinausgeht, das heißt, der Apostel macht schon deutlich, dass es im körperlichen,
im seelischen und im geistigen Bereich eine Blütezeit gibt.
Er nennt die natürlich nicht, ob das mit 30, mit 40, mit 50, mit 60 Jahren ist, aber
er sagt, wenn du den Eindruck hast, jetzt verpasse ich diese Blütezeit, diese schönste
Zeit, die ich zusammen mit einem Ehepartner verbringen könnte und die schaffe ich dann
eben nicht mehr, dann habe ich nicht mehr diese Liebe im irdischen Bereich einem Ehepartner
und auch Kindern gegenüber, dann möge er heiraten.
So tue er, was er will.
Das ist jetzt ein Ausdruck, den wir mehrfach finden, so tue er, was er will und das zeigt,
dass der Apostel Paulus das auf dem irdischen Sektor lässt.
Wir heben das oftmals auf den höchst geistlichen Bereich und sagen, wir wollen uns leiten lassen (00:06:04)
von dem Herrn, der Wille des Herrn geschehe.
Ist das verkehrt?
Natürlich ist das nicht verkehrt, danach zu streben, aber der Apostel Paulus spricht
so nicht, weder hier noch an anderer Stelle, sondern er zeigt, dass Gott diese Entscheidung
uns Menschen überlässt, dass er nicht sagt, so und jetzt stell dich bitte vor den Herrn,
jetzt geh bitte drei Jahre ins Gebet und bedenke vor dem Herrn unter Gottes Wort, in
den Zusammenkünften, hat er jetzt für dich die Ehe vorgesehen oder nicht?
Nein, wenn er will, so tue er, was er will.
Er sündigt nicht.
Also hier in eine Ehe zu gehen, ist gerade keine Sünde und das ist doch schön, das
zu sehen, dass Gott uns diese Freiheit gibt, er zeigt uns das Bessere, wie er uns das oft
zeigt, aber er zeigt uns, wenn durch die irdischen Umstände, wenn ich einfach denke, mein Leben,
das soll doch mit einem anderen geteilt werden, dann dürfen wir das tun, es ist keine Sünde,
es ist nicht das Vorzüglichste, was Paulus hier vorstellt, das merken wir, aber es ist
eben keine Sünde und das dürfen wir jetzt nicht negativ sehen, ach, das ist gerade mal (00:07:02)
nicht gesündigt, nein, er sagt einfach, das ist absolut in Ordnung, wenn er das tun möchte,
wenn er das in seinem Herzen hat, wenn das sein Wunsch ist, wenn das sein Wille ist,
so tue er das, dann darf er das tun und er hat wirklich die Freiheit danach auch zu handeln.
So zeigt der Apostel in diesen Versen, dass wir wirklich eine Freiheit haben, so zu handeln
oder so zu handeln, dass wir einfach die Konsequenzen unseres Handelns bedenken sollen, die Konsequenzen
für unser eigenes Leben, für unsere eigene Zeit, für unsere eigene Energie, für das
Reich Gottes, inwiefern wir diesem Reich Gottes wirklich zur Verfügung stehen und danach
dürfen wir frei vor dem Herrn entscheiden, dürfen wir, wenn wir den Wunsch haben zu
heiraten, dürfen wir das tun, wenn wir den Wunsch haben, allein zu bleiben, um für
den Herrn da zu sein, dürfen wir das tun, wenn wir den Eindruck haben, wir verpassen
etwas, was für uns etwas Schönes ist, was der Herr uns ja gegeben hat, das Empfinden
von Schönheit, das Empfinden davon, auch im irdischen Bereich Liebe zu geben, fürsorglich
zu handeln, dann dürfen wir entsprechend auch heiraten, brauchen uns da keine Gewissensbisse (00:08:02)
zu machen in der einen oder anderen Form, du brauchst also, ich wiederhole das nochmal,
nicht jetzt jahrelang zu überdenken, hat der Herr für mich die Ehe vorgesehen oder
nicht, das ist deine Entscheidung, so tue er, was er will und dieses Recht, diese Freiheit
hast du, danach darfst du auch handeln.