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Krankheit / Erkrankung | Mo, 29. November 2021
Nur Fachleute fähig?
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Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast. Ich habe ihn überschrieben mit die Fachleute.
In der Covid-19-Krisenzeit, ich bezeichne das mal so, da hat man gemerkt, es geht um
Fachleute. Wir brauchen Fachleute. Virologen, Epidemiologen, Mediziner und so weiter. Und
der Eindruck, den man hat, ist, dass es nicht nur in dieser Gesellschaft, in dieser Welt
so, wenn es um solche Fragen wie Covid-19 geht, sondern das ist auch inmitten der Gläubigen
so. Es gibt für jedes Thema jetzt einen Fachmann, einen Profi. Und das, was in der Welt ist,
man muss eben zum Facharzt gehen, der Allgemeinarzt, der Hausarzt, das reicht nicht mehr, sondern
ich brauche für jede Besonderheit, brauche ich auch einen besonderen Arzt, scheint auch
eine Entwicklung unter Gläubigen zu sein. Es gibt die Sehnsucht nach den Profis und
den Fachleuten. Ist das denn im Dienst biblisch eigentlich, dass wir für alles einen Fachmann
haben? Nun, zunächst mal finden wir, dass jeder Gläubige einen Dienst hat. 1. Pedos
10. Je nachdem, jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dient einander damit als gute Verwalter
der mannigfaltigen Gnade Gottes. Das zeigt deutlich, jeder von uns hat eine Aufgabe,
jeder von uns hat eine Gnadengabe. Aber die ist unterschiedlich. Es steht ja nicht da,
je nachdem ob jemand eine Gnadengabe hat, sondern je nachdem, jeder eine Gnadengabe
empfangen hat. Also je nachdem, was du für eine hast, diene damit, was ich eine habe,
soll ich damit dienen. Das macht also schon deutlich, dass wir unterschiedliche Aufgaben
haben. Und dass ich nicht meinen kann, ich bin für alle Aufgaben zuständig, ich bin
für alle Probleme zuständig, ich bin für alle Herausforderungen zuständig. Nein, da
hat Gott schon unterschiedliche Personen für vorgesehen. Aber wenn es um den Dienst
an Seelen geht, wenn es um Herausforderungen geht, mit denen wir mitten der Gläubigen
zu tun haben, dann hat Gott zunächst mal am Ort Älteste gegeben. Nicht Fachleute,
Fachprofis, nicht irgendwelche Therapeuten und Psychotherapeuten und ich weiß nicht
was alles, Fachleute eben, sondern Älteste. Ja, 1. Timotheus 3 macht deutlich, dass da
durchaus nicht jeder in der Lage ist für diesen örtlichen Härtendienst. Da gibt es
Anforderungen. Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, 1. Timotheus 3 Vers 1, so begeht
er ein schönes Werk. Es ist also gut, eine solche Aufgabe wahrzunehmen. Und dann wird
gesagt, was ein Aufseher, ein Ältester, der eben für einen großen Teil der Bedürfnisse
der Geschwister an einem Ort verantwortlich zuständig ist, was er für eine Qualifikation
mitbringen muss. Das ist nicht eine Fachqualifikation in Medizin, in Seelsorge, Psychologie, sondern
der Aufseher muss untaglich sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, bescheiden, gastfrei,
lehrfähig, nicht im Wein ergeben, kein Schläger, milde, nicht streitsüchtig, nicht geldliebend,
dem eigenen Haus soll er wohl vorstehen, seine Kinder in Unterordnung halten, mit allem würdigen
Ernst. Denn wenn jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für
die Versammlung Gottes Sorge tragen? Nicht ein Neuling, damit er nicht aufgebläht ins
Gericht des Teufelsfalle, also sich überhebe. Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben
von denen, die draußen sind, also Ungläubigen, damit er nicht in Schmach und in den Fallstreck
des Teufelsfalle. Also es gibt Anforderungen, aber sie sind nicht fachlich, medizinisch
oder sonstiger Art, sondern sie sind geistlicher Art. Und das wollen wir auch berücksichtigen.
Wenn es um Nöte geht, dann geht es ja letztendlich immer um die Seele. Es gibt natürlich auch
Fragen, wo es um Belehrung geht, wo es am Mangel an Belehrung geht. Dafür haben wir
nach Epheser 4 die Lehre des Wortes Gottes. Wenn es um Ungläubige geht, dann haben wir
den Evangelisten und wenn es um die Seele des Menschen geht, des Gläubigen, dann haben
wir einen Hirten als Ältesten am Ort oder den Hirten, den der Herr nach Epheser 4, Vers
11 auch überörtlich gegeben hat. Wenn es also um die Seele geht, dann ist ein Gläubiger
zuständig, sicherlich kein Atheist. Wie kann ein Ungläubiger, ein Atheist, ein Hinduist,
ein Muslim, ein Buddhist, wie kann der meine Seele betreuen in einer gottgemäßen Weise,
dass sie vor Gott Recht steht? Natürlich, wenn es um Medizin geht, wenn es um ein medizinisches
Problem geht, und das muss man immer zuerst ergründen, dann gehen wir zum Arzt, dann
gehen wir zu einem Mediziner. Und wenn es darum geht, dass gewisse Verhaltensweisen
sich falsch eingeschlichen haben, dann kann man natürlich auch eine Verhaltenstherapie
machen. Aber wenn es um Fragen der Seele geht und Seelsorge, dann sind wir nur bei einem
Gläubigen Recht aufgehoben. Nehmen wir mal ein Beispiel im Hirtendienst. Das ist die
Krise in Philippi. Eine ganz vorbildliche Versammlung an sich, aber da gab es Streit.
Streit, ob der ausgegangen ist von zwei Schwestern, wissen wir nicht, aber sie haben offenbar
eine ganz besondere Rolle gespielt, Evudia und Syntyche. Das war so stark der Streit,
dass Paulus das öffentlich in seinem Brief angesprochen hat. Also ein großer Streit.
Und wen schickt jetzt der Apostel Paulus dahin? Schickt er einen professionellen Berater,
einen professionellen Moderator, einen professionellen Therapeuten dahin? Vielleicht einen Psychotherapeuten,
der dann fragt, was ist denn in eurem Leben schiefgegangen? Was ist denn vielleicht früher?
Ist da vielleicht in der Erziehung irgendwas nicht gut gewesen? Oder gibt es sonst Einflüsse,
wo ihr gelitten habt? Nein. Was sagen wir, was der Apostel macht? Ja, ich bitte auch
dich, mein treuer Mitknecht. Er nennt den auch nicht mal bei Namen. Steh ihnen bei,
die in dem Evangelium mit mir gekämpft haben, auch mit Klemens und so weiter. Steh ihnen
bei. Das ist also ein Gläubiger, der einfach in Gemeinschaft mit dem Herrn lebt, der offensichtlich
ein Hirtenherz hat, der ihnen beistehen soll. Ähnlich finden wir in Apostelgeschichte
20, Vers 28, wenn Paulus da Abschied nimmt von den Ältesten aus Milet, wie er ihnen
deutlich macht, wer diese Aufgabe wahrnehmen soll inmitten der Gläubigen. Wer da die Herausforderungen,
die Veränderungen, die Fragen, die Probleme mit den Gläubigen behandeln soll.
Habt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist als Aufseher
gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten, die er sich erworben hat durch das Blut seines
eigenen. Es sind die Ältesten, die das tun sollen. Womit? Vers 32, nun befehle ich euch
Gott und dem Wort seiner Gnade an, das Vermag aufzuerbauen, das Erbe zu geben unter allen
Geheiligen. Es ist das Wort Gottes, das wir als Grundlage brauchen. Auch ein Hirtendienst,
ob persönlich oder auch auf eine Gruppe bezogen, das ist immer auf der Grundlage des
Wortes Gottes. Natürlich, nochmal, wenn es um ein medizinisches Problem geht, dann muss
man das abklären, dann gehen wir zu einem Mediziner. Wenn es um die Seele geht, dann
geht es um einen Seelsorger. Und wenn es um beides geht, dann müssen wir eben beide besuchen.
Dann kann ich als Seelsorger nicht sagen, naja, ich übernehme mal auch die medizinische
Seite, das können wir nicht. Und umgekehrt, ein Mediziner aber auch nicht die seelsorgerliche
Seite. Lasst uns dabei auch bedenken, wenn es z.B. um Traumererfahrungen usw. geht. Das
alte Testament ist voll von solchen Traumererfahrungen. Wo finden wir da die sogenannten Spezialisten
und Traumaprofis? Ich habe so ein bisschen den Eindruck, dass das ein Stück weit Zeitgeist
auch ist. Ich bin nicht zufrieden mit einem Bruder, das ist ja nur ein Bruder, der hat
ja gar keine Fachkenntnisse. Lasst uns Vertrauen haben, dass der Herr seiner Versammlung, deiner
Gemeinde die Gaben gegeben hat, die nötig sind. Und wenn wir den Eindruck haben, da
ist ein Mangel, dann lasst uns nicht in die Welt gehen, sondern lasst uns darum beten,
dass der Herr solche erweckt, die auch diesen Dienst tun. Dazu müssen wir natürlich bereit
sein, am Ort und darüber hinaus, die Zeit aufzubringen, die Bereitschaft zu haben,
die Energie einzubringen und uns auch auf die Person einzulassen, ihr eine Hilfe zu
sein. Und wir müssen natürlich auch unsere Grenzen kennen, das ist überhaupt keine Frage.
Ich finde ein interessantes Beispiel auch im Titusbrief. Das waren sicherlich harte
Knochen da in Kreta. Wenn man das liest in Titus 1 Vers 10 bis 12, es gibt viele zügellose
Schwätzer und Betrüger, besonders die aus der Beschneidung, indem man den Mund stopfen
muss, die ganze Häuser umkehren, indem sie schändlichen Gewinneswegen lehren, was ich
nicht geziehen. Das hat einer von ihnen, ihr eigener Prophet, gesagt. Kreta sind immer Lügner,
böse, wilde Tiere, faule Bäuche. Alter, da muss man ja irgendwie einen Profi hinschicken.
Titus war genau der Richtige. Was hat er für eine Ausbildung? Er war in der Schule Gottes
tätig gewesen. Ja, er sollte vorher Älteste anstellen, das sieht man in Versen 5 bis 9,
sehr ähnliche Qualifikationen, die wir in 1. Timotheus 3 haben. Es geht um eine geistliche
Aufgabe. Die können übrigens auch ältere Frauen für Jüngere tun, Kapitel 2 Vers 3.
Die alten Frauen, ermahnte er, im Blick auf die Jüngeren eine Hilfe zu sein. Natürlich
bedarf es einer gewissen Vorbereitung dafür. Die Vorbereitung nennt uns Paulus zum Beispiel
in 2. Timotheus 3, dass wir ein Bewusstsein haben müssen, womit wir es in der heutigen
Zeit zu tun haben, dass es unnormale Zustände sind. Aber dann zeigt er auch in 2. Timotheus
3, du aber bleibe in dem, was du gelernt hast, wovon du völlig überzeugt bist, weil du weißt,
von wem du gelernt hast und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die im
Stande sind, dich weise zu machen zur Errettung. Und dann zeigt der Apostel, dass gerade diese
Schrift es ist, die in jede Lebenslage, in jeden Lebensumstand hinein eine Hilfestellung
gibt. Nochmal, wenn ich ein Bein gebrochen habe, dann gehe ich natürlich zum Arzt,
wenn da eine Zwangsstörung ist, die womöglich ausgelöst worden ist durch Hormonprobleme
und was weiß ich, dann muss ich zum Mediziner gehen. Aber wenn ich das abgeklärt habe,
dann ist die Seelsorge, dann ist der Hirtendienst nötig. Und den hat der Herr Gläubigen übertragen.
Den hat er uns übertragen, um ihn am Ort und darüber hinaus überörtlich auszuführen.
Und da ist die Frage, sind wir bereit, diesen Dienst zu tun? Sind wir umgekehrt bereit,
diesen Dienst anzunehmen? Oder warten wir darauf, dass wir zu einem Profi geschickt
werden? Wenn du zu einem ungläubigen Therapeuten gehst, brauchst du dich nicht zu wundern,
dass deine Seele nicht mit dem Herrn in Übereinstimmung gebracht werden kann. Wie soll das ein Ungläubiger
tun, wo seine eigene Seele nicht mit dem Herrn, mit Gott in Übereinstimmung ist? Deshalb
wollen wir dankbar sein, dass der Herr seiner Versammlung, seiner Gemeinde Gaben gegeben
hat. Und diejenigen, die solche Gaben haben, sollen diese Gaben in Übereinstimmung mit
Gottes Wort, in Abhängigkeit von dem Herrn und natürlich in Weisheit, man muss ja nicht
töricht auf einen Fall zugehen. Man muss das in der rechten Art und Weise tun. Man
muss zur rechten Zeit Fragen stellen und zur rechten Zeit keine Fragen stellen. Aber das
ist in jedem Dienst so und das wollen wir lernen. So wollen wir dankbar sein für das,
was der Herr schenkt, auch in seiner Versammlung und das auch bis heute, auch in dieser Zeit
des Niedergangs.
Quelle: bibelseelsorge.de/a170.html
Letzte Änderung: 20.07.2023 05:47