Christian Lindner, bestbezahlt als Bundesfinanzminister und sicherlich prädestiniert, über Alleinerziehende herzuziehen ... Er kritisiert, dass sich Alleinerziehende zu wenig um einen Arbeitsplatz kümmern würden, ja faul wären. Kennt er die Lage vieler Frauen, die alleinerziehend sind, so gut? Die wenigstens sitzen faul zu Hause und sind dort untätig. Es geht hier um die Verantwortung, insbesondere von alleinerziehenden Müttern. Die wichtige Frage ist: Welche Verantwortung tragen wir in Familie und Gemeinde (Versammlung) ihnen gegenüber?
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Sind deutsche Alleinerziehende zu faul?
Der Bundesfinanzminister Christian Lindner hat eine solche Diskussion angestoßen und
wollte vor allen Dingen damit bewirken, dass alleinerziehende Mütter wieder in den Beruf
gehen.
Wir haben ja in den letzten Jahren diese Tendenz, dass, wenn eben möglich, alle Frauen, Ehefrauen,
Mütter, möglichst schnell wieder in den Beruf gehen, deshalb sollen Kitas kostenfrei
sein, deshalb soll Kinderbetreuung von drei Monaten an möglich gemacht werden, möglichst
günstig gemacht werden, damit die Wirtschaft auf jeden Fall das ganze Potenzial bekommt,
das durch die Frauen, die zu Hause bleiben bei ihren Kindern, sonst verloren geht.
Nun, aus christlicher Sicht, aus biblischer Sicht, haben wir natürlich einen völlig
anderen Standpunkt zu dieser Frage.
Aber unabhängig davon geht es mir jetzt um gerade diese Gruppe von Müttern und Frauen,
nämlich die sogenannten Alleinerziehenden.
Ich setze jetzt mal voraus, dass sie deshalb Alleinerziehende sind, nicht weil sie Reißaus (00:01:05)
genommen haben, weil sie sich entschieden haben, ihren Partner einfach zu verlassen,
sondern weil der Ehepartner, der Ehemann, oftmals eben durch Hurerei oder durch Gewalttat oder
durch andere Eskapaden oder durch andere Alleingänge die Familie, die Ehefrau, mitsamt
den Kindern verlassen und aufgegeben hat.
Leider müssen wir ja zugeben, dass das im christlichen Bereich auch immer stärker vorzufinden
ist, dass es immer mehr Alleinerziehende Mütter gibt und das ist tragisch.
Und jetzt ist die Frage, sind sie zu faul?
Sollten wir nicht auch dafür sorgen, dass sie möglichst früh dann in den Beruf gehen,
um für ihre Kinder sorgen und für sich selbst sorgen zu können?
Es ist ja nach dem deutschen Recht so, dass man zwar für die Kinder weiter dann Unterhaltsgeld
von dem Ehemann, von dem Ehepartner bekommt, aber für sich selbst geht das wohl noch
ein Jahr und dann muss man selber dafür sorgen.
Und das ist eine große Herausforderung, es ist ja heute schon überhaupt eine Herausforderung, (00:02:03)
dass die Mutter bei den Kindern bleibt und der Mann, der Vater arbeitet und man damit
eine ganze Familie ernährt.
Das ist heute nicht mehr so einfach, wie das früher war.
Immer noch empfehlenswert, wenn das eben möglich ist, aber das ist nicht mehr so einfach.
Aber wie viel schwieriger wird das natürlich für Alleinerziehende Mütter?
Und diese Gruppe, ich sage mal sehr neutral, nüchtern, dieses Klientel finden wir so kaum
in der Bibel, jedenfalls nicht unter diesen Vorzeichen.
Was wir finden in 1.
Timotheus 5 sind Witwen und das empfinde ich ist im Prinzip die Gruppe, die damit auch
angesprochen wird, Witwen und solche, die Alleinerziehend sind dadurch, dass der Ehepartner
einen bösen Weg, einen falschen Weg, einen eigenen Weg geht.
Und was sagt der Apostel dann in 1.
Timotheus 5 Vers 4, wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so mögen sie zuerst lernen,
dem eigenen Haus gegenüber fromm zu sein und den Eltern Gleiches zu vergelten, denn dies (00:03:03)
ist angenehm vor Gott.
Und dann noch in Vers 8, wenn aber jemand für die Seinen und besonders für die Hausgenossen
nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger.
Was lehrt uns das im Blick auf die Alleinerziehenden, die in Anfangstechen unschuldig Alleinerziehend
sind?
Erstens, dass ihre eigene Familie aufkommen soll, ich weiß gar nicht, ob uns das wirklich
bewusst ist.
Wir haben als Familien eine Verantwortung, eine finanzielle Verantwortung denen gegenüber,
die Witwen sind oder jetzt mal Alleinerziehend sind, durch eben diesen Vorfall und natürlich
insbesondere die Familie des Mannes jetzt in dem Fall, wenn es um eine Frau geht und
umgekehrt natürlich auch, wo das Familienmitglied eben einen bösen Weg geht und deshalb jetzt
die gläubige Frau, Schwester alleine erziehen muss, die Kinder und alleine dafür aufkommen
muss.
Dann hat die Familie, aus der der Sündigende Teil kommt, natürlich eine finanzielle Verantwortung (00:04:02)
und Gott sagt das hier, wer für die Seinen und besonders für die Hausgenossen nicht
sorgt, der hat den Glauben verleugnet.
Das ist ein ganz ganz hartes Wort, ein ganz scharfes Wort und schlechter als ein Ungläubiger.
Gott macht also uns, die wir Familie desjenigen, derjenigen sind, macht er verantwortlich dafür
zu sorgen.
Ist uns das klar?
Lehren wir das noch?
Geben wir das weiter?
Ich sage nicht, dass man da vollständig für aufkommen soll und muss, aber ich sage, dass
wir eine Verantwortung haben dann für diejenigen zu sorgen, damit sie eben nicht dieser bezahlten
Tätigkeit nachgehen müssen, sondern sie müssen ja dann auch noch die Aufgabe der
Väter übernehmen, wenn wir jetzt mal von Müttern sprechen.
Ihr Vater reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung
des Herrn.
Sie sollen sie aufziehen in der Zucht und Ermahnung des Herrn.
Titus 2, sie sollen für die Kinder da sein, sollen mit hauslichen Arbeiten beschäftigt
sein.
Ja, das geht ja an und für sich gar nicht, weil sie auch dafür sorgen müssen, dass überhaupt
die Kinder und sie selber leben können.
Also wir sind hier in einer wirklich herausfordernden Situation und da ist eben gerade die Verantwortung (00:05:03)
von uns als Familienmitgliedern für solche zu sorgen, finanziell zu sorgen.
Und wenn Gott mehrere Geschwister gegeben hat, Eltern, Geschwister, Schwäger in solchen
Fällen, dann haben wir eine Verantwortung dafür zu sorgen, dass solche alleinerziehenden
Mütter nicht einer bezahlten Arbeit nachgehen müssen, sondern sich um die Familie kümmern
sollen.
Es geht nicht darum, dass sie faul sind.
Das ist ja der Vorwurf des deutschen Finanzministers, sind Deutsche alleinerziehende zu faul.
Die Frage ist für uns als Gläubige, geben wir ihnen die Möglichkeit, wie in anderen
Familien, sich um die Familie zu kümmern, die sowieso durch diese Scheidung, durch diese
Trennung auseinandergerissen ist und wo umso mehr eigentlich eine Zuwendung nötig ist.
Zweitens ist es natürlich so, wenn die Kinder, das ist ja hier in 1.
Timotheus 5 von Kinder und Enkelkindern die Rede, dass wenn sie größer werden, wenn
sie selber verdienen, sie eine Verantwortung haben dann für ihre Mutter, damals Witwe,
jetzt alleinerziehende Mutter vielleicht auch, eben aufzukommen und sie zu unterstützen,
dass sie nicht arbeiten muss. (00:06:01)
Gottes Wort zeigt uns im Neuen Testament eben gerade nicht, dass die Frau arbeiten soll.
Das wäre ja hier eigentlich eine ganz normale Möglichkeit, die ist Witwe, die Kinder sind
groß, sogar Enkelkinder, also soll sie arbeiten gehen?
Eben nicht.
Sondern die Kinder und Enkelkinder sollen dafür sie sorgen, die Hausgenossen.
Ist das auch unserer Haltung, unseren Müttern, Großmüttern und so weiter gegenüber, dass
wir notfalls, falls sie sonst nicht leben können, sie unterstützen.
Und dann ist natürlich darüber hinaus dann drittens, erstens, wenn es solche Geschwister
nicht gibt oder wenn sie Ungläubige sind und zweitens, wenn es nicht reicht, dann haben
wir natürlich als Brüder einer örtlichen Versammlung, eines örtlichen Zusammenkommens
die Verantwortung auch da zu unterstützen.
Das ist ja ganz klar, dass dieses Mitteilen und Wohltun gerade auch für solche da ist,
die Sammlungen, die eben nicht für ihren eigenen Unterhalt aufkommen können und die
nach Gottes Wort sich verhalten und eben nicht einer bezahlten Arbeit nachgehen wollen aus (00:07:03)
diesen Gründen.
Also lasst uns diese Verantwortung sehen, in erster Linie und zunächst mal als Familie,
aber darüber hinaus auch und lasst es uns gerade diesen jungen Müttern, oftmals jungen
Müttern, möglich machen, sich wirklich um die Kinder, die eine viel stärkere Zuwendung
noch brauchen, als das ohnehin normalerweise schon der Fall ist, durch diese Zerrissenheit,
dass sie sich um die Kinder, um den Haushalt kümmern können.
Und natürlich, sie sollen nicht faul sein, das ist völlig klar, aber oftmals sind sie
so zerrissen, auch die vielen Aufgaben müssen dann noch irgendwie die Schnittstelle zu dem
Unglauben, im Bösen, in Sünde lebenden Ehepartner bewerkstelligen, dass sie damit mehr als genug
zu tun hat.
Sind wir in diesem Sinne dem Wort Gottes 1. Timotheus 5 Gehorsam?
Das zeigt sich auch an dieser Frage in der Familie und in der örtlichen Versammlung.