Sexualität & Seelsorge (Hrsg. Matthias Burhenne) - eine Buchbesprechung
Die mir vorliegende Ausgabe des Buches Sexualität & Seelsorger, herausgegeben von Matthias Burhenne, wurde im Jahr 2011 von SCM Hänssler verlegt. Es beinhaltet 14 Kapitel über verschiedene Bereiche des Lebens, die mit Sexualität zu tun haben. Neun verschiedene Autoren, die durch ihre geistliche und medizinische Arbeit mit diesem Thema zu tun haben, behandeln die folgenden Themen:
Die Inhalte
- Biblischer Kompass zur Sexualethik
- Sexualaufklärung – Aufgabe und Chance
- Weibliche Sexualität verstehen
- Männliche Sexualität verstehen
- Kein Sex vor der Ehe?
- Sexuelle Herausforderungen Jugendlicher durch neue Medien
- Wege aus der Pornografie
- Selbstbefriedigung
- Vergebung und Versöhnung
- Orientierungshilfen zur Familienplanung und Verhütung
- Abtreibungsthematik – Fakten und Hilfen
- Sexualität und Krankheit
- Sexualität im Alter
- In der Gemeinde über Sexualität reden
Da der Herausgeber des Buches unter anderem als Seelsorgereferent im Forum Wiedenest (Bibelschule) arbeitet, von dem man zunehmend hört, dass dort die Bibelkritik Einzug gehalten hat (ein zerstörerisches Werk des Teufels, die Bibel nicht mehr vollständig als Gottes Wort anzuerkennen), ist man nicht sehr optimistisch, wenn man in ein solches Buch hineinschaut.
Biblische Maßstäbe
Aber schon nach wenigen Seiten ist man dankbar, ein Buch in der Hand zu halten, das wirklich versucht, auf der Grundlage von Gottes Wort und mit biblischen Maßstäben die verschiedenen Themenfelder, die mit der Sexualität des Menschen zu tun haben, zu beurteilen. Neben einer Menge an Fakten, die man bei der Lektüre dieses Buches erfährt, ist auffallend, wie tatsächlich immer wieder die biblischen Maßstäbe angelegt werden.
Wie immer gibt es besonders empfehlenswerte Kapitel und solche, bei denen man noch Fragen hat. Besonders eindrücklich finde ich die Kapitel 1, 2, 5, 10 und 11. Sie bestechen durch viel Wissensvermittlung, eine klare Ausrichtung auf Gottes Wort und eine große Erfahrung der Schreiber auf ihrem Themengebiet.
Negativpunkt
Am meisten war ich von dem Kapitel über Selbstbefriedigung enttäuscht. Es ist das einzige Kapitel, das ich für mich mit einem „negativen Vorzeichen“ notiert habe, weil mein Eindruck hier ist, dass eine über die Schrift hinausgehende Freiheit eingeräumt wird. Hier werden Argumente geltend gemacht, die letztlich nicht tragfähig sind und ein Stück weit fremdartig wirken.
Ein empfehlenswertes Buch
Ansonsten aber meine ich, dass dieses Thema, das in unserer Gesellschaft überstrapaziert wird, unter Christen oft noch wie ein Geheimkasten behandelt wird. Und damit stecken wir es in eine Schublade, die nahe an einer negativen Bewertung von Sexualität hängt.
Die Bibel dagegen berichtet in nüchterner, aber klarer Weise auch über die Sexualität der Menschen. Wir sollten also auf der einen Seite nicht Dinge enthüllen, die schamwürdig sind. Andererseits aber sollten wir auch nicht so tun, als ob man darüber nicht sprechen darf. Gott tut das in seinem Wort. Und in manchen christlichen Ehen und Familien gehört dies zu den Themen, die zu sehr totgeschwiegen und unterdrückt werden.
Eltern, Seelsorger, Fragende
Vor diesem Hintergrund möchte ich die Lektüre dieses Buches ausdrücklich empfehlen – auch Eltern, die darüber nachdenken, wie sie ihre Kinder aufklären, wie sie mit diesem Thema in der Familie umgehen sollen.
Wer im seelsorgerlichen Bereich mit diesem Thema zu tun hat, findet in diesem Buch manche Hilfestellungen. Wer selbst Fragen zu einem der angesprochenen Kapitelinhalte hat, bekommt ebenfalls nützliche Antworten.
Die einzelnen Kapitel sind klar voneinander abgegrenzt und allesamt gut zu lesen. Das Buch kostet 19,95 Euro und ist sicherlich über den www.csv-verlag.de zu beziehen.
Quelle: bibelseelsorge.de/a184.html